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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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an meinem Hemd gezerrt, damit ich weitermachen soll.”
    Wie peinlich, dachte sie und versuchte, ihn mit ihrem eisigen Blick so lange anzustarren, bis er nachgab und sich abwandte. Doch er hielt ihrem Blick stand. So leicht war er nicht zu besiegen. Er konnte förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn jetzt arbeitete, während sie einen Weg suchte, in ihre heile Traumwelt zurückzukehren, in der es keinen Platz gab für ihr unschickliches Benehmen.
    “Dann haben wir uns halt geküsst. Aber mehr nicht”, sagte sie schließlich und nickte, als wollte sie sich selbst von dieser Fantasie überzeugen.
    Es wurde Zeit, dass er sie allmählich auf den Boden der Tatsachen zurückholte. “Liebling”, sagte er mit einem ungläubigen Lachen, “wenn das gerade nur ein Kuss war, dann fresse ich einen Besen.”
    “War es aber!”, beharrte sie.
    “Wie kommt es dann, dass du kurz vor dem Höhepunkt warst, obwohl ich noch nicht einmal deine Brüste berührt hatte?”
    “Du bist unmöglich!”, zischte sie ihn an. “Ich hasse es, wenn du so sprichst.”
    “Du schämst dich für das, was wir getan haben. Und das hasse ich.”
    Sie starrten sich an, wortlos, denn es gab nichts mehr zu sagen.

7. KAPITEL
    Am nächsten Tag jagte eine Besprechung die andere, und gegen Abend fühlte Corinne sich völlig ausgelaugt.
    Es lag nicht an der Arbeit, denn Stress und Hektik liebte sie. Es lag an Mike.
    Er hatte ihr vorgeworfen, dass sie sich für das schäme, was sie getan haben. Sie hatte ihm nicht widersprochen und ihn somit in dem Glauben gelassen, er hätte recht. Und damit hatte sie ihn verletzt.
    Siehst du, schalt sie sich, das kommt dabei heraus, wenn man sich unverantwortlich aufführt. Und mit einem Fremden ins Bett zu gehen war ganz sicherlich ziemlich unverantwortlich.
    Das Merkwürdige an der ganzen Sache war jedoch, dass sie es im Grunde gar nicht bereute, was sie getan hatte. Keine einzige Sekunde davon. Genauso wenig schämte sie sich dafür. Und das musste sie Mike wohl auch sagen. Erst dann hätte sie wohl vor ihm Ruhe und könnte ihre ganze Konzentration auf die Mission richten.
    Es dauerte eine Weile, bis sie die ganze Schreibarbeit in ihrem Büro erledigt hatte, nachdem sie den Tag mit NASA-Beamten, Wissenschaftlern aus nicht weniger als fünf Ländern und einem Repräsentanten für die Schülerexperimente verbracht hatte, aber schließlich machte sie sich auf die Suche nach Mike. Sie hatte die Absicht, die Sache zu bereinigen, was allerdings nicht erklärte, warum sich allein bei dem Gedanken daran, ihn wiederzusehen, ihr Puls beschleunigte und ihr Magen verkrampfte. Nein, das führte sie schlicht auf Hunger zurück.
    Sie konnte Mike nicht finden. Sie fand niemanden aus ihrem Team. Als letzte Möglichkeit ging sie zu Ed, einem der Verwaltungsassistenten.
    “Sie sind essen gegangen”, sagte er.
    “Sie?”
    “Ihr Team.”
    War das etwa Mitleid in seinen Augen? Es war schwierig zu sagen, da er sich schon wieder abgewandt hatte und sie somit daran erinnerte, dass die meisten Assistenten Angst vor ihr hatten.
    Ohne Grund, fand sie. Okay, sie war meist in Eile. Und vielleicht konnte sie manchmal auch ein wenig … na ja, streng sein. Es war jedoch nichts Persönliches.
    Aber dass ihr Team ohne sie essen ging, das, so fand sie, war eindeutig persönlich zu nehmen.
    Was soll's, sagte sie sich. Ich wollte sowieso nicht mit ihnen essen.
    Jedenfalls nicht unbedingt. Außerdem musste sie noch arbeiten.
    Sie ging wieder in ihr Büro und machte Überstunden, bloß wie um es sich zu beweisen, doch sie wusste nur zu gut, dass sie insgeheim dachte, einer von dem Team käme nach dem Essen noch einmal bei ihr vorbei, um zu sehen, was sie tat.
    Um Himmels willen, wie konnte sie sich nur dazu herablassen, an so einen Unsinn zu denken?
    Komm endlich über die Sache hinweg und konzentriere dich auf die anstehende Mission, ermahnte sie sich.
    In dieser Nacht lag Corinne wieder einmal wach im Bett und starrte an die Decke. Aber es war nicht die Arbeit, die sie beschäftigte, sondern ein großer, schlanker, durchtrainierter und gut aussehender Mann, der sie mit seinem Lächeln dazu bringen könnte, sich von den Klippen zu stürzen.
    Vielleicht wartet er wieder im Flur, dachte sie gegen Mitternacht und sprang aufgeregt aus dem Bett. Doch als sie zum Badezimmer ging, so langsam und laut sie sich traute, lauerte ihr niemand auf. Auch nicht beim Herauskommen.
    Sie war allein, ganz allein, so wie sie es immer sein wollte.
    Bevor Mike es sich

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