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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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leidenschaftlich an sich gepresst hatte. Es löste einen merkwürdigen Schmerz in seiner Brust aus. “Warum machst du das?”, flüsterte er, unfähig, dem Drang zu widerstehen, ihren Arm zu streicheln. “Warum lässt du es zu, dass die anderen dich Eiskönigin nennen? Ich weiß, dass du es nicht bist.”
    Ihre Augen wurden riesengroß, und ihr Mund klappte auf. “Wie bitte?”
    “Nichts.” Himmel, sie hatte nicht gewusst, wie die anderen sie nannten. “Gar nichts.”
    “Wie nennen sie mich?”, fragte sie leise.
    Das war seine Schuld, dieser entsetzte Ausdruck auf ihrem Gesicht, und obwohl es ihr gelang, mit erstaunlicher Schnelligkeit ihre Kontrolle wiederzufinden, fühlte er sich miserabel. “Corinne …”
    “Ach, vergiss es.” Sie straffte die Schultern und streckte das Kinn in die Höhe. “Ich habe keinen Grund, beleidigt zu sein. Schließlich stimmt es ja.”
    “Warte …”
    “Nein, lass uns nicht mehr darüber reden. Wir haben heute Nachmittag eine Besprechung und sollten uns beeilen.”
    “Ja, aber …”
    “Fliegst du jetzt diese Maschine oder nicht?”, fuhr sie ihn an und ging an Bord. Sie nickte den anderen kurz zu, ohne irgendwie ein Zeichen von sich zu geben, dass sie gerade auf die Knie gezwungen worden war, marschierte gleich bis ins Cockpit vor und nahm dort Platz.
    “Endkontrolle erledigt?”, fragte sie Mike, als er neben ihr in den Pilotensitz glitt.
    “Corinne …”
    “Nein.” Sie saß auf dem Sitz des Copiloten, als gehörte sie dorthin, doch als sie sich das Clipboard schnappte, um alles abzuchecken, nahm er es ihr wieder ab.
    “Nicht nötig, ich habe alles im Griff.”
    Sie nahm seine Kopfhörer und wollte sie gerade aufsetzen, doch in seinem Flugzeug war er derjenige, der das Sagen hatte, also unterband er auch das.
    “Route?” Sie fuhr mit dem Finger über die Kontrollschalter.
    “Ich weiß, wie ich uns nach Houston fliegen muss.” Er stieß ihre Hand fort.
    Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu. “Dann mach es endlich.”
    Er ignorierte ihren harschen Ton, denn er wusste, dass sie jetzt verletzt war. Aber mit ihrer unangenehmen Art, stets die Kontrolle an sich zu reißen, war er verdammt nahe daran, zu vergessen, dass sie auch anders sein konnte.
    Ihre Art gefiel ihm nicht.
    Genau genommen hasste er sie, und er entschloss sich, Corinne ein wenig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er wartete, bis sie sich in der Luft befanden und sie sich entspannt zurückgelehnt hatte und in ihre heile Welt abgetaucht war. Perfekt. Sie war völlig vertieft in eine Flugzeitschrift, als er zu ihr hinüberlangte und seine Hand auf ihren Schenkel legte.
    Erschreckt fuhr sie hoch.
    Oh ja, dachte er und behielt sein Grinsen wohlweislich für sich. Seine gute Laune war wiederhergestellt. Er hatte die Sache völlig falsch angepackt. Ihr zu gestatten, dass sie sich jedes Mal, wenn er sie mit etwas konfrontieren wollte, hinter ihrer kühlen Fassade verschanzte, war nicht die Antwort. Sie nervös zu machen war besser, und anscheinend konnte er das mit einer einzigen Berührung.
    “Könntest du mir bitte ein Taschentuch geben?”, fragte er und deutete mit dem Kopf auf die Tasche an ihrer rechten Seite. Bevor er seine Hand von ihrem Schenkel nahm, streichelte er sie einmal kurz.
    Sie holte ein Päckchen heraus, fummelte daran herum und ließ alle Taschentücher fallen, bevor sie ihm schließlich eins reichte. Als ihre Finger sich dabei berührten, zuckte sie zusammen.
    Er lächelte, und sein Blick heftete sich auf ihren Mund.
    Bingo, dachte er, äußerst zufrieden mit sich selbst. Während der verbleibenden Flugzeit berührte er sie, wann immer es ging und niemand anderes es sah. Es gelang ihm sogar, eine köstliche Sekunde lang an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
    Wieder fuhr sie hoch, doch sie sagte keinen Ton, sondern starrte ihn nur wütend an, während die Röte ihrer Wangen und ihr schneller Atem sie verrieten.
    Mike hatte erwartet, große Befriedigung zu verspüren, da er es tatsächlich geschafft hatte, sie zu verwirren. Doch da sie offensichtlich ziemlich wütend auf ihn war, war es irgendwie ein schaler Triumph.
    In Houston war alles anders. Alle, mit Ausnahme von Mike, lebten hier, sodass sie abends nach Hause fahren konnten. Die NASA hatte eine Hotelsuite für Mike gebucht, also gab es keine heimlichen mitternächtlichen Treffen auf dem Flur mehr.
    Corinne vermisste sie.
    Nach einer Woche Training im Johnson Space Center wusste sie, dass sie ein Problem hatte. Es lag nicht am

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