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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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die Treppe hinunter, und jeder Einzelne von ihnen wurde von Stephen freudestrahlend beglückwünscht, außer Corinne.
    Die stand etwas abseits da und kam sich verloren vor, bis Mike den Kopf hob und direkt zu ihr hinsah. Die immer gegenwärtige Glut in seinem Blick war da und entfachte wie stets ein Feuer in ihr, aber da war noch mehr. Seine Augen leuchteten vor Freude über das, was sie erreicht hatten, und dem Bedürfnis, es mit ihr zu teilen.
    Lächelnd machte er einen Schritt auf sie zu.
    Alles in ihrem Inneren spannte sich an vor Aufregung.
    Dann ging Stephen auf Mike zu, hielt ihn auf, und die Verbindung war unterbrochen.
    Corinne trat näher an die Gruppe heran, wollte an ihrer Freude teilnehmen, wollte teilhaben am Johlen und Schulterklopfen, doch obwohl sich alle mit einem Lächeln zu ihr umwandten, wagte es keiner, sie körperlich zu berühren. In dem Moment half ihr auch nicht die Erkenntnis, dass es ihr eigener Fehler war. Sie hatte die anderen schließlich absichtlich auf Distanz gehalten.
    Es half auch nicht, Mike weiter zu beobachten, so aufgeregt und glücklich wie er war. Wie kam es nur, dass er sich in seiner Umgebung immer so wohlfühlte? Er passte perfekt hierher, fügte sich wie das letzte Teilchen in ein Puzzle ein. Doch warum sollte er auch nicht?
    Er war ein Mann.
    Na toll. Sie war in den Dreißigern und litt unter Penisneid. Jämmerlich.
    Kurz entschlossen kehrte sie allen den Rücken zu und ging. Sie war schon fast an der Tür, als sie eine Berührung am Ellenbogen spürte. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es Mike war, der sich irgendwie aus dem Rudel gelöst hatte. Nicht, wenn ihr ganzer Körper bei der leichten Berührung erzitterte.
    Was würde er wohl sagen, wenn sie ihm erzählte, was sie gerade über sich selbst herausgefunden hatte? Dass sie schrecklich eifersüchtig auf das war, was ihn so mühelos mit seinem Team verband. Dass sie ihre Einsamkeit nicht länger genoss.
    “Corinne”, sagte er mit dieser leicht belegten Stimme, die sie erneut erzittern ließ. “Stell dir vor, wir haben es geschafft.”
    “Ich weiß.” Noch immer schaute sie ihn nicht an.
    Er berührte sie erneut. Da er hinter ihr stand, mit dem Rücken zum Team, konnte niemand sehen, wie er mit dem Finger ihre Wirbelsäule entlangfuhr.
    Sie holte tief und zitternd Luft. “Ich gehe nach oben.” Zum Kontrollraum, wo noch mehr aufgeregte Menschen warteten, doch mit denen konnte sie es aufnehmen. “Ich möchte sehen, ob …”
    “Wir haben es geschafft, Corinne. Ich finde, das ist eine Umarmung wert, oder? Vielleicht sogar noch mehr. Was meinst du?”
    Sie lachte nervös. “Du bist verrückt. Ich kann dir hier nicht vor allen Leuten um den Hals fallen.”
    “Warum nicht? Wir anderen haben es doch auch getan.”
    Hatte er ihre Gedanken erraten, oder war sie so leicht zu durchschauen?
    “Warum sollten sie sich etwas dabei denken?”, fragte er sie, und diese Frage klang eigentlich ganz vernünftig.
    Ja, warum sollten sie? Alle möglichen Gründe gingen ihr durch den Kopf, doch schließlich musste sie zugeben, dass es nur einen einzigen gab. “Ich weiß nicht, was mit mir geschieht, wenn ich so etwas tue.”
    “Ich weiß es aber. Ich bedrohe deine Selbstbeherrschung.” Seine breite Brust strich an ihrer Schulter entlang. “Doch du bedrohst auch meine. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?”
    Sie starrte beinahe verzweifelt auf die rettende Tür. “Nein.”
    “Das, was zwischen uns ist, wird nicht von allein weggehen”, sagte er ruhig. “Wir können es also genauso gut zulassen.”
    “Du meinst, wieder miteinander schlafen?”
    “Himmel, ja”, stieß er aus.
    Sie lachte, doch da es ziemlich hysterisch klang, schlug sie sich die Hand vor den Mund. “Oh, Mike, ich weiß wirklich nicht, was ich mit dir machen soll.”
    Er drehte sie zu sich herum, sodass sie ihn anschauen musste, und blickte ihr tief in die Augen. “Oh doch, das weißt du. Du weißt es genau.” Als sie ihn lediglich anstarrte, wahrscheinlich entsetzt und mit großen Augen, seufzte er tief. “Du folterst mich. Weißt du das?”
    “Ich foltere dich?”
    “All diese heimlichen Berührungen und Küsse …”
    “Dann hör auf damit.”
    “Ich sehe dich andauernd mit diesem unmöglichen Knoten und in dieser strengen Uniform, und ich will die andere Corinne sehen. Ohne die kühle Fassade, ohne diese Beherrschung. Es schmerzt mich.”
    “Mike …”
    “Es schmerzt”, flüsterte er. “Ich wohne im Hyatt Hotel.

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