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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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atemlos. “Ich werde erst hinauskommen, wenn ich wieder laufen kann.” Er lachte gezwungen. “Dabei kann es sich höchstens um eine Stunde oder so handeln.”
    Sie strich sich das Kostüm glatt und überlegte, wie sie wohl aussah. Bestimmt erhitzt und mit geschwollenen Lippen. “Wir müssen damit aufhören. Nein, du musst damit aufhören.”
    “Womit?”
    “Mich heimlich zu berühren. Du weißt schon, mich zufällig anstoßen und so.”
    “Wir arbeiten nun einmal sehr eng zusammen, auf kleinstem Raum.”
    “Ja, stimmt, aber es ist niemals so eng, dass man sich ständig berühren muss. Und hör auf, mich anzuschauen”, fügte sie hinzu und überhörte sein Lachen. “Ich meine es ernst. Du schaust mich an, und ich kann nicht mehr denken.”
    “Ich soll aufhören, dich zu berühren und dich anzuschauen. Ist es mir noch erlaubt zu atmen?”
    Jetzt hatte sie wieder seine Gefühle verletzt. “Es tut mir leid.”
    “Geh jetzt, Corinne.”
    Mit so viel Würde wie möglich verließ sie den Raum, entsetzt über den Wunsch, sich umzudrehen und Mike wie ein sexhungriger Teenager zu überfallen. Und entsetzt über die Vorstellung, dass irgendjemand zufällig die Tür hätte öffnen können, während sie sich in lächerlicher, unkontrollierbarer Leidenschaft aneinandergeklammert hatten.

8. KAPITEL
    Leidenschaft war Corinne ein Rätsel.
    Sie hatte sie zwar im Laufe ihres Erwachsenwerdens erlebt, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Es war ein solch irrationales Gefühl, das erforderte, dass man die Zügel aus der Hand gab. Sie hatte die Zügel zwar manchmal lockern, doch niemals ganz freigeben können.
    Deshalb war sie immer in der Lage gewesen, Herzensangelegenheiten relativ nüchtern zu betrachten.
    Doch dieses Mal hatte es sie erwischt. Und zwar heftig.
    Allerdings sagte man ihr nicht umsonst einen eisernen Willen nach. Und wenn sie das, was sie für Mike empfand, ignorieren wollte, dann würde es ihr auch gelingen. Sie hatte alles unter Kontrolle.
    Diese Erkenntnis war wie ein Mantra, das sie sich während der nächste Woche ständig vorbetete. Sie waren völlig vertieft in ihre Arbeit mit den Prototypen ihrer echten Ladung. Im Moment versuchten sie, den Prozess des Auspackens genauestens festzulegen – eine schwierige, gefährliche und gewaltige Aufgabe, die noch durch die Tatsache erschwert wurde, dass keiner von ihnen etwas Vergleichbares zuvor gemacht hatte.
    Tägliche Wiederholungen des Ablaufes waren unerlässlich. Wenn sie im All einen Fehler begingen, würde das nicht nur Milliarden von Dollar Verlust bedeuten, sondern womöglich auch die Fertigstellung der Internationalen Raumstation gefährden.
    Das durfte nicht geschehen. Deshalb war totaler Einsatz und völlige Konzentration vonnöten. Corinne war sicher, dass ihr Team absolut konzentriert bei der Sache war; ihre eigene Konzentration dagegen ließ zu wünschen übrig. Es war erschreckend, wie häufig ihre Gedanken abschweiften. Erschreckend und beschämend, denn sie drehten sich um Mike.
    “Unsere Kommandantin murmelt schon wieder vor sich hin”, meinte Frank, der mit Jimmy und Mike oben auf der Plattform lag, die sie in Augenhöhe mit dem Roboterarm brachte, während sie noch immer versuchten, ihn zu meistern.
    Jimmy lachte. “Sie murmelt ständig.”
    “Tue ich nicht.” Corinne, die es gehört hatte, kam die Leiter zu ihnen hoch.
    “Tun Sie doch”, rief Stephen von unten, wo er den Computermonitor im Auge behielt. “Sie murmeln ziemlich viel vor sich hin. Auf diese Weise können wir Ihre Stimmung abschätzen.”
    Mike lachte, verstummte jedoch sofort, als Corinne ihn mit erhobenen Brauen ansah. “Ich weiß von nichts”, meinte er und wandte sich wieder der Arbeit zu.
    Von wegen.
    Na ja, zumindest wusste keiner, was sie vor sich hin gemurmelt hatte. Zum Glück hatte sie es geschafft, alles geheim zu halten.
    Wir beide haben es geschafft, korrigierte sie sich.
    Das musste sie Mike lassen, aus welchem Grund auch immer hatte er ihren Wunsch respektiert. Während sie noch darüber nachdachte, sah sie, wie es den Männern zum ersten Mal gelang, den Roboterarm genau an die vorgesehene Stelle zu manövrieren, die es ihnen ermöglichen würde, die Solarplatten korrekt auszuladen.
    Perfekt.
    Es war eine großartige Leistung, die gefeiert werden musste, und strahlend wandte Corinne sich ihrem Team zu. Doch die Männer waren schon aufgesprungen, umarmten sich, klopften sich begeistert auf den Rücken und johlten.
    Dann kletterten sie nacheinander

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