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Weil du mich beruehrst

Weil du mich beruehrst

Titel: Weil du mich beruehrst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Metall. In der gespannten Stille, die dann folgte, versuchte sie ihn in dem Raum akustisch zu orten.
    Ihre Zeichenhand verharrte eine Sekunde später, als sie seine Berührung an dem Haaransatz auf ihrem Nacken spürte. Seine Fingerspitzen waren kühl … ein wenig rau. Ein Schauer lief ihre Wirbelsäule entlang.
    Heute Abend erwarte ich dich in meinem Schlafzimmer.
    Ihr Herz schien in ihre Kehle zu springen. Er hatte diese Worte, die er am frühen Morgen im Salon geäußert hatte, jetzt nicht noch einmal wiederholt, und dennoch hatte sie sie eindeutig in ihrem Kopf gehört. Sie blickte aus dem großen Fenster, unbeweglich, jede Zelle ihres Körpers nur auf den Mann hinter sich konzentriert. Seine Finger bewegten sich nur leicht, streichelten sie, verursachten erneut ein Prickeln, das ihr in Wellen den Rücken hinunterlief … und ihre Brustwarzen hart werden ließ.
    »Ich schließe von außen wieder ab. Komm zurück nach Belford, bevor es dunkel wird. Falls nicht, komme ich und hole dich.«
    Vielleicht spielte er auf die Tatsache an, dass sie häufig völlig die Zeit aus den Augen verlor, wenn sie malte, und dass man sie zum Essen in Belford erwartete. Vielleicht bezog er sich auch auf ihre Reizbarkeit, was seine Gegenwart anging, und er teilte ihr hier unumwunden mit, dass sie, blieb sie zu lange, ihn würde erdulden müssen.
    Was auch immer an Feinheiten hier mitschwang, er machte ihr unzweideutig klar, dass er sie nach Lust und Laune in Anspruch nehmen würde.
    Bei diesem Gedanken schwoll der Ärger in ihrer Brust neu an. Doch im Vergleich zu jenen anderen Teilen ihres Körpers, die seine Berührung in Aufregung versetzt hatte, war das gar nichts.
    Diese Teile prickelten noch lange, nachdem er wieder fort war.
    Am Abend, nachdem sie aus dem warmen, entspannenden Bad gestiegen war, fand sie Clarisse vor, wie sie ihr ein dunkelgrünes Kleid bereitlegte.
    »Ich habe Ihnen Mineralwasser eingeschenkt.« Clarisse wies mit dem Kopf auf ein Tablett auf dem Sofatisch. »Ihre Ladyschaft bat mich, Ihnen auszurichten, dass sie sich mit Freunden getroffen haben, die über die Feiertage in der Stadt sind. Mr. Gravish und seine Frau sind zum Dinner heute Abend eingeladen. Ihre Ladyschaft ist mit Mr. Gravishs Mutter befreundet, und seine Ehefrau war eine Schulfreundin von Mr. Noble.«
    »Sie meinen Ian?«
    Clarisse nickt.
    »Ja. Sie hat ihn kennengelernt, da war Mr. Noble noch ein Kind, in der Schule hier am Ort. Damals, als er nach Belford gekommen ist, glaube ich. Eines der älteren Dienstmädchen hat mir erzählt, er wäre nie richtig zur Schule gegangen, bevor er hier nach England gekommen ist. Also hat ihre Ladyschaft ihn hier für ein Jahr in der Schule angemeldet und einen Nachhilfelehrer für ihn gesucht, der ihn auf Kurs bringen sollte. Auch wenn er sonst noch ein wenig ungeschliffen gewesen sein soll, so war sein Verstand doch messerscharf. Es hat nur dieses eine Jahr gedauert, dann war er reif für die Privatschule. Und zu diesem Zeitpunkt hat er Mrs. Gravish getroffen – wobei sie damals natürlich noch nicht Mrs. Gravish hieß, Sie verstehen.« Clarisse bemerkte, dass sie sich etwas vergaloppiert hatte und warf Francesca einen unsicheren Blick zu. »Auf jeden Fall, ich wollte sagen, dass sich alle um sieben Uhr im Salon treffen.« Sie hielt ein Paar braune Velourslederpumps in die Höhe. »Diese hier zu dem Kleid?«
    »Ja«, antwortete Francesca abgelenkt, da sie über das nachdachte, was Clarisse gerade über Ian erzählt hatte, während sie noch ihr Handtuch um den Kopf trug und der jungen Frau beim Aufräumen zugesehen hatte. »Hat Ihnen der Ball gestern Abend gefallen, Clarisse?«
    »Oh ja. Es war wunderbar.« Sie schien sehr erfreut, doch dann schien ihr irgendetwas einzufallen, und sie zögerte.
    »Was ist?« Francesca trocknete ihr Haar mit dem Handtuch.
    »Es ist nur …« Sie biss sich auf die Lippe, als sie die Seidenunterwäsche aus der Schublade nahm. »Dass Mr. Noble aufgetaucht ist … muss Sie sicher überrascht haben.« Sie hantierte ungeschickt herum und schaute Francesca besorgt an. »Ich denke nur … wir haben gehört, dass Sie und der Enkel Seiner Lordschaft zur Heirat versprochen waren … vorher«, beendete sie ihren Satz mühsam.
    »Waren wir. Früher einmal. Aber jetzt nicht mehr«, erklärte Francesca und griff nach einem Kamm von der Frisierkommode.
    »Aber Sie fühlen doch sicher noch etwas für ihn«, platzte es aus Clarisse heraus.
    Etwas für ihn fühlen . Ohne dass sie es wollte,

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