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Weil du mich beruehrst

Weil du mich beruehrst

Titel: Weil du mich beruehrst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Blick von ihm fort und senkte den Kopf. Ihre Unruhe stieg sogar noch, als sie sich in dem leeren Raum umsah … die intime Beleuchtung.
    Seine Gegenwart und Nähe schien jede Zelle ihres Wesens in akute Alarmbereitschaft zu versetzen. Könnte sie doch nur diese enorme Anziehung, die sie zu ihm zog, unterbrechen … diese zwanghafte Verbindung . Ian hatte die Kraft gefunden, die er benötigt hatte, um diese Verbindung zu unterbrechen, als er sie verließ. Warum war es für ihren Körper und Geist so schwer, diese Kluft zu akzeptieren?
    Sie zögerte, wollte nichts sehnlicher, als diese vertraut klingende Frage hinunterschlucken, doch dann brannte sie doch zu stark in ihrem Hals und auf ihrer Zunge.
    »Was ist?«, fragte er ruhig, denn offenbar hatte er ihren inneren Kampf wahrgenommen.
    »Geht es dir gut?«
    Sie schloss die Augen, so gedemütigt fühlte sie sich durch ihre heikel … nackt klingende, einfache Frage, die durch den still daliegenden Raum hallte. »Gesundheitlich, meine ich«, beeilte sie sich hinzuzufügen. Er antwortete nicht gleich, also blickte sie ihm in die Augen. Sie rang mit sich, es zu erklären. Wie konnte sie ihm unter diesen Umständen verständlich machen, dass sie die Hölle durchlebt hatte, als sie sich fragte, ob er wohl all diese Monate leidend oder krank … alleine verbracht hatte. »Nur weil … du abgenommen hast«, fügte sie noch kraftlos hinzu.
    »Gesundheitlich ist alles in Ordnung. Man kann sich kaum als krank bezeichnen, nur weil man unglücklich ist.«
    »Ich bin überzeugt, dass es viele Psychologen gibt, die dir da widersprechen würden.«
    »Denkst du, ich bräuchte eine Therapie?«, fragte er ausdruckslos, nur seine Augen funkelten.
    »Was, wenn ja?«, verteidigte sie sich. »Den meisten Menschen würde nach dem, was du durchmachen musstest, eine Therapie sehr guttun.«
    »Mach dir keine Sorgen, Francesca. Bitte.«
    Die flehentliche Bitte in seinem Ton, die Art und Weise, wie er ihren Namen mit der weichen Zärtlichkeit seiner rauen Stimme aussprach, sorgten dafür, dass plötzlich und unerwartet die Emotionen in ihr die Überhand bekamen.
    »Warst du mit mir unglücklich? Wollte ich die Zeichen einfach nicht erkennen?«, hatte sie schon gefragt, bevor sie sich selbst stoppen konnte. Sie war über ihre eigene Kühnheit entsetzt. Oder war es ihre Schwäche gewesen, die sie verleitet hatte, das zu fragen? Würde die eine Frage, die es geschafft hatte, aus ihr auszubrechen, nun eine Massenflucht an wilder, beschämender Neugier auslösen?
    Sie hatte sich selbst noch nie so verachtet. Und dennoch wartete sie auf seine Antwort, als säße sie lauernd auf einem Felsvorsprung. Die Frage schien in vollständiger Stille zwischen ihnen zu hängen. Sie hatte einen Kloß im Hals, als er so nahe kam, dass sie die winzigen, blauen Punkte in seinen Augen erkennen konnte. Er berührte sie mit der Fingerspitze genau unter ihrem Kinn und streichelte zärtlich ihre Kehle. Sie erzitterte bei dieser Liebkosung.
    »Ich bin in meinem Leben niemals glücklicher gewesen als an deiner Seite. Bis du gekommen bist, wusste ich nicht, was Glück bedeutet«, stieß er aus.
    »Aber dann warum ? Warum bist du fortgegangen?«, fragte sie, ohne ihr Elend verbergen zu können. Die Worte schienen sie zu schneiden, als sie in ihr aufstiegen, so scharf und rein waren sie in der langen Zeit geworden, die sie in ihr hatten warten müssen. Ihr Herz setzte kurz aus, als er mit der Rückseite seiner Hand über ihren Mundwinkel und ihre Wange strich. Es fühlte sich so gut an, doch sie wandte verletzt und verstört ihren Kopf ab. Er stellte mit einer ungeduldigen Geste seinen Drink in einem Buchregal neben ihm ab und kam noch näher. Mit beiden Händen griff er ihr Gesicht, eine Handfläche an jeder Seite. Er senkte den Kopf, bis sein Mund nur Zentimeter von ihrem entfernt war.
    »Weil nach dem Tod meiner Mutter, nachdem ich herausgefunden hatte, wer Trevor Gaines war, ich mir so schwarz wie nie zuvor neben deiner leuchtenden Helligkeit, mir so hohl neben deiner Fülle vorkam«, sagte er mit ruhiger, gepresster Stimme. »Mein Verschwinden hatte nichts mit dir zu tun, Francesca. Nichts. Es ging um mich, ich wollte herausfinden, wer verdammt noch mal ich bin. Was ich verdammt noch mal bin. Ich weiß es immer noch nicht … und ich verdiene dich nicht, bis ich es weiß.«
    »Du bist Ian Noble. Du bist nicht anders als vor dem Moment, in dem du von diesem widerlichen Typen erfahren hast.« Ihre Augen brannten, doch sie

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