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Weil du mich beruehrst

Weil du mich beruehrst

Titel: Weil du mich beruehrst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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spürte Francesca seine Finger über die prickelnde Haut in ihrem Nacken reiben. Sie erschauderte, und allein durch die Erinnerung zog sich ihre Muschi zusammen.
    »Ich meine … Mr. Noble ist der bestaussehende Mann, den ich je gesehen habe«, fügte Clarisse vorsichtig noch hinzu.
    »Gut aussehend ist er auf jeden Fall«, sagte Francesca mit einem kleinen Lächeln. »Ich trockne mir jetzt meine Haare. Oh … und Clarisse?«
    »Ja?« Clarisse blickte über ihre Schulter, während sie ein Paar durchsichtiger Strümpfe in der Hand hielt.
    »Ich möchte Ihnen nicht zu nahetreten, aber ich suche mir meine Unterwäsche lieber selbst aus. Schieben Sie es darauf, dass ich Amerikanerin bin.«
    Clarisses blaue Augen gingen weit auf, bevor sie Francescas Lachen sah.
    Lächelnd räumte sie die Unterwäsche, die sie bereitgelegt hatte, wieder zurück in die Schublade und schloss diese.
    Francesca föhnte ihre Haare und formte sie dann mithilfe eines Lockenstabs zu einer locker fallenden Welle. Beim Verlassen des Badezimmers fiel ihr Blick auf das konservative Wollkleid, das Clarisse ihr für das Abendessen ausgesucht hatte. Sie dachte über Ians arrogante Behauptung nach, sie würde ihn in der Nacht in seinem Schlafzimmer aufsuchen.
    Womöglich würde sie. Womöglich auch nicht.
    Wie immer sie sich entscheiden würde, sie würde sich schlecht fühlen. Die Frage war nur, wann sie sich so fühlen würde. Nur er war verantwortlich für all diese widersprüchlichen Gefühle, für all diese unerträgliche Spannung, die sie innerlich zerrieb. Ihre Aufregung erweckte einen normalerweise begrabenen, aber dennoch sehr bekannten, rebellischen Zug in ihr zum Leben.
    Sie hängte das grüne Kleid zurück in den Schrank und griff nach einem langärmeligen Etuikleid, das kobaltblau glänzte. Fünf Minuten später betrachtete sie sich im Ganzkörperspiegel. Ihr langes Haar fiel ihr auf die Schultern, die rötlich goldene Farbe ergab einen umwerfenden Kontrast zu dem glänzenden Ton des Kleides. Sie trug tropfenförmige Perlenohrringe, aber keine Kette. Das Kleid war tief ausgeschnitten, der rechteckige Ausschnitt ließ den Blick frei auf ihren Hals, das Dekolleté und den Busenansatz. Es lag eng an, doch der Schnitt des Kleides ließ alles etwas bescheidener wirken. Insgesamt vermittelte das Kleid den Eindruck einer anspruchsvollen, selbstsicheren Sexualität.
    Das Letzte, was sie wollte, war, alle Welt wissen zu lassen, wie es in ihr aussah. Dieses Kleid würde praktischerweise all das verbergen.
    Zumindest war das ihr Plan gewesen. Sie dachte, dass er funktionieren könne, bis sie wenige Minuten später in das nur leicht erhellte Zimmer trat, das Kinn nach oben gereckt, wo sie dann feststellen musste, dass niemand da war. Ernüchtert hielt sie kurz hinter der Tür inne und sah auf die Uhr, die in einem der Bücherregale stand. Nein … es war genau sieben Uhr. Hatte Clarisse sie in das falsche Zimmer geschickt?
    Eine plötzliche Vorahnung überkam sie, und sie wandte sich nach rechts. Ian stand am anderen Ende des Raumes. In seinem Smoking mit der schwarzen Fliege und dem Buch in der Hand sah er umwerfend aus, seine Augen leuchteten aus dem Schatten heraus, während er sie anblickte.
    Sie schwankte einen Moment lang ungeschickt auf ihren Absätzen. Erst dann erinnerte sie sich an die selbstsichere, unbesorgte Figur, die sie an dem Abend spielen wollte. Scheiße , dachte sie, als Ian in aller Ruhe das Buch zurückstellte, das er durchgeblättert hatte, und auf sie zukam. Sie wäre niemals eine gute Schauspielerin geworden.
    »Wo sind all die anderen?«, fragte sie.
    »Ich wollte dich gerade eben genau dasselbe fragen.« Sein Blick lief über sie, hielt sich aber länger an ihrer nackten Haut am Dekolleté und auf dem Busen auf. Ihre Brustwarzen schmerzten. Sie biss die Zähne zusammen. »Das ist ein schönes Kleid.«
    »Du hast es mir gekauft«, sagte sie obenhin, als wäre es eine belanglose, vernachlässigbare Tatsache. Sie blickte sich im leeren Raum um, sah dann aber zweimal hin, als sie sein feines Lächeln erkannte.
    »Und trägst du es für mich?« Seine tiefe Stimme ließ ihre Nackenhaare sich erwartungsvoll aufstellen.
    »Ich habe genau vier Kleider mit nach Belford gebracht. Du wirst mich vermutlich alle tragen sehen. So wie ich dich kenne, wirst du bei jedem denken, dass ich es für dich tragen würde. Ich kann nicht kontrollieren, was du denkst«, sagte sie kalt.
    »Nein«, sagte er, dabei schweifte sein Blick erneut über sie.

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