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Weil du mich erloest

Weil du mich erloest

Titel: Weil du mich erloest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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großem Schreibtisch – einem antiken Stück, das seit fünf Generationen von einem Earl of Stratham zum Nächsten vererbt wurde. Es hätte eigentlich eine von Gerards zahlreichen Habseligkeiten sein sollen, wenn James eines Tages nicht mehr wäre. Doch so, wie es momentan aussah, hatte James entschieden, dass dieser kostbare Tisch, obwohl Gerard der nächste Earl sein würde, zusammen mit allem anderen Ian gehören würde.
    Die Vorfahren der Nobles mussten sich im Grabe drehen.
    Bescheuerter James, dachte Gerard, als er die Schublade rechts herauszog und den Deckel einer roten Lederbox öffnete. Er lächelte grimmig über das, was er dort vorfand.
    Er zog sein Telefon aus der Tasche und wählte Brodsiks Nummer.
    »Es geht jetzt los. Sie fahren in die Stadt. Francesca ist bei ihm«, sagte er bloß, als ein Mann abnahm. Dann hörte er stirnrunzelnd zu. »Sie Idiot. Ich hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollten zusammenbleiben, damit Sie reagieren können, wenn sich die Chance bietet. Und es ist nicht mein Fehler, wenn Sie sich mit einem Versager zusammentun. Woher soll ich denn wissen, wohin sich Stern verdrückt hat? Er ist Ihr Freund. Nein, nein «, unterbrach Gerard seinen Gesprächspartner scharf. »Ich werde mit Ihnen jetzt nicht über Ihre Erpressungsmethoden reden.« Er war außer sich vor Wut über den Versuch dieses schäbigen, schwachsinnigen Kriminellen, ihn zu manipulieren. Dafür würde Brodsik zahlen müssen. Sterns Zeit war bereits abgelaufen, und Brodsik würde ihm bald folgen.
    Er hörte Brodsik bei dessen Versuch zu, zusätzliches Geld über den vereinbarten Betrag hinaus zu erstreiten.
    »Natürlich nenne ich das Erpressung, vor allem wenn Sie mir damit drohen, alles öffentlich zu machen, wenn ich nicht zahle«, gab Gerard schroff zurück. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Ihr Geld morgen haben werde. Es dauert mehr als nur ein paar Stunden, um eine derartige Summe aufzutreiben. Arbeiten Sie jetzt noch für mich, oder nicht?« Er wartete ab, den Mund vor Ärger verzerrt. »Gut. Sie wissen, was Sie jetzt zu tun haben. Sie haben genug Zeit, um zurück nach Stratham zu kommen, solange sie beim Anprobieren in der Stadt sind. Noble wird nicht länger als eine Stunde dazu brauchen. Es wird noch hell sein, wenn Sie Ihren Hintern schnell genug hierherbewegen. Denken Sie daran, ich will, dass Francesca Sie sieht. Was? Ja, wir treffen uns heute Abend am üblichen Ort in der Stadt. Ich bringe Ihnen eine Schlüsselkarte von Belford mit. Haben Sie sie besorgen können?« Er hörte einen Augenblick lang zu. »Gut, denn Sie werden diese Pistole morgen brauchen, oder nicht?«
    Er legte auf und schaute zur Uhr. Ihm blieb eine Stunde, wahrscheinlich sogar fast zwei. Ians Paranoia war so groß, dass er selbst in seinem Elternhaus die Tür zu seiner Suite verschloss. Was immer er da auf seinem Computer gespeichert hatte, musste also wirklich sehr wertvoll sein. Was Gerard bislang durch seine unerlaubten Beobachtungen herausbekommen hatte, so gab es kaum etwas anderes in den Räumen, was solch eine Vorsicht gerechtfertigt hätte. Die meiste Zeit, die Gerard zur Verfügung hatte, würde er zum Knacken des Türschlosses brauchen, er hatte da ja nur wenig Erfahrung. Obwohl, die Türschlösser in Belford waren nicht zu kompliziert, sie waren vor allem dazu gedacht, den Bewohnern das Gefühl von Privatsphäre vor dem Personal zu vermitteln und nicht Bestandteil der Sicherheitsanlage. Er würde das schon packen, dachte er grimmig, als er die Treppe hinauflief.
    Sie genoss den kurzen Ausflug zum Herrenschneider und war überhaupt nicht Ians Meinung, dass sie sich langweilen würde. Was könnte daran langweilig sein, einen schönen, sexy Mann beim professionellen Ausmessen für einen Anzug zu beobachten?
    Mr. Rappaport, der Herrenausstatter, schien in der Tat sehr bemüht zu sein, dem berühmten Enkel des Earl of Stratham zu Diensten sein zu können. Francesca wurde klar, dass er wohl gelegentlich schon Anzüge für Ian angefertigt hatte, als dieser noch ein Kind und junger Mann gewesen war. Mr. Rappaport stellte für Francesca einen Stuhl in die luxuriöse Schneiderwerkstatt vor die Umkleidekabinen und bot ihr freundlich einen Tee und eine Zeitschrift an. Damit war Francesca so lange beschäftigt, bis Ian aus dem Umkleidebereich kam und sich vor den dreiteiligen Spiegel stellte. Die Zeitschrift war vergessen, als sie dem grauhaarigen Schneider – der so zierlich war, dass Ian neben ihm wie ein Riese wirkte – beim Herumwuseln,

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