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Weil du mich erloest

Weil du mich erloest

Titel: Weil du mich erloest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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wieder in der Realität angekommen zu sein. Seine Nasenflügel bebten, und er atmete tief ein, ganz sicher um ihren Duft in sich aufzunehmen. Er warf einen glühend heißen Blick auf ihre Muschi und fluchte, bevor er sich vom Bett rollte.
    »Ich gehe nachschauen, was er will«, sagte er, griff nach seinem Hemd und fuhr mit den Händen hinein. Er trocknete sein Gesicht mit der Serviette ab, die neben seinem Teller lag. »Du bleibst hier. Und wage es nicht , dich anzuziehen«, knirschte er mit zusammengebissenen Zähnen und verließ das Zimmer, nicht ohne die Tür hinter sich zu schließen.
    Trotz seiner scharfen Warnung erhob sie sich und huschte in ihre Kleider. James’ Stimme, die durch das benachbarte Wohnzimmer klang, machte sie verlegen. Außerdem hatte sie gehört, was Ian gesagt hatte.
    Die Eingangstür wurde zugeschlagen. Einen Augenblick später kam Ian zurück ins Schlafzimmer. Sie saß auf der Bettkante und zog ihre Stiefel an. Er ließ missbilligend seinen Blick über ihren bekleideten Körper gleiten.
    »Du hast es gehört?«
    Sie nickte.
    »Es tut mir leid«, sagte er, nahm seine Socken und Schuhe hoch und setzte sich auf einen Stuhl, um sie anzuziehen. »Ich habe mein Telefon drüben im Haus gelassen, weil ich hier draußen nicht gestört werden wollte. Aber du weißt, wie Lin ist, wenn sie einen Auftrag hat. Es gab ein paar Verzögerungen bei der Vorbereitung der Pressekonferenz morgen, und ich muss zurück ins Haus und mich darum kümmern. Sie konnte mich nicht erreichen, also hat sie drüben angerufen und mit Großvater gesprochen. Und wenn ich mich um diese Dinge gekümmert habe, muss ich noch meine Erklärung für morgen ausarbeiten.«
    »Das ist in Ordnung. Ich verstehe schon«, sagte sie aufrichtig und schnürte sich die Stiefel zu. Sie konnte sich kaum vorstellen, welche enorme Aufgabe Lin zu bewältigen hatte, die von der anderen Seite des Ozeans so kurzfristig eine Pressekonferenz auf die Beine stellen musste.
    »Kommst du mit mir zurück?«, fragte er schon im Stehen.
    Sie warf ihm einen kurzen, wissenden Blick zu. Es war nicht wirklich eine Frage von Ian gewesen.
    Er wollte nicht, dass sie alleine im Gästehaus blieb. Sie seufzte, denn sie fühlte sich nach dem intimen, heimlichen Moment, den sie geteilt hatten, nicht in der Stimmung für einen Streit.
    »Okay. Ich kann die Skizzen, die ich bisher vom Haus angefertigt habe, auch drüben abschließen.« Sie gab nach, zog ihren Mantel an und stand auf, um ihre Malutensilien einzusammeln. Er zog sich fertig an und wartete neben der Tür auf sie. Als sie sich ihm näherte, rührte er sich nicht. Sie blieb vor ihm stehen und blickte ihn ernst an.
    Er berührte ihre Wange.
    »Ich hasse es, wenn wir uns trennen müssen.«
    Sie blinzelte, denn ihr war klar, dass er von ihrem unterbrochenen Liebesspiel, aber auch noch von weit mehr sprach.
    »Wir müssen uns nicht trennen«, sagte sie weich, während sie seinen Blick und die streichelnden Finger sogar unter ihrer Haut spüren konnte. »Jedenfalls nicht im dauerhaften Sinn des Wortes. Nicht, solange du dich nicht dafür entscheidest.«
    »Ich habe nichts davon entschieden. Das Schicksal hat es. Ich versuche nur, mit den Nachwirkungen umzugehen.«
    »Das stimmt nicht«, erwiderte sie standhaft. »Du kannst dich entscheiden, Ian. Deine Vergangenheit? Oder unsere Zukunft?«
    Er ließ ihre Hand los. Sie spürte, dass er über ihre Uneinigkeit frustriert war, und dennoch entschuldigte sie sich nicht. Sie ging an ihm vorbei durch den Flur, dann griff er nach ihrem Arm.
    Er zog sie an sich heran und küsste sie besitzergreifend … hungrig. Sie verstand, dass er damit sein Recht betonen wollte, sie so zu berühren. Und sie erwiderte den Kuss, ohne zu zögern. Ihr noch immer erregtes Geschlecht meldete sich. Die Zeit, in der sie vorgegeben hatte, ihn nicht mit jeder Faser ihres Körpers zu begehren – ihn nicht zu lieben –, war vorbei. Ihr wurde klar, dass sie zu dieser Ansicht gekommen war, als sie vorhin im Wald gestanden und gezeichnet hatte, mit ihren sich gegenseitig ausschließenden Gefühlen kämpfend, und ihn, so verzweifelt in seinem Verlangen, dann nach ihr rufen hörte.
    Elise besuchte sie später am Nachmittag in ihrer Suite. Sie brachte die traurige Nachricht mit, dass Lucien und sie in zwei Tagen nach Chicago zurückfliegen würden.
    »Lucien hat ganz vage Andeutungen gemacht, er würde möglicherweise in naher Zukunft mit Ian verreisen«, sagte Elise und warf über Francescas Schulter einen

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