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Weil du mich erloest

Weil du mich erloest

Titel: Weil du mich erloest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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Pressekonferenz jetzt absagen, würde das nur die Gerüchte befeuern, Noble Enterprises stecke in finanziellen Schwierigkeiten.«
    »Das denke ich auch«, erklärte Lucien. »Die Wirtschaftswelt will Ian wieder am Steuer sehen.«
    James nickte und sah auf, denn gerade kam Anne zurück in den Salon.
    »Ich habe das Personal gebeten, jetzt das Abendessen zu servieren. Wir gehen da jetzt so hin, wie wir gerade sind«, schlug sie vor, da niemand im Raum dem Dinner entsprechend gekleidet war. Sie waren alle hier zusammengekommen, als sie von Ians und Francescas erschreckenden Neuigkeiten gehört hatten, und hatten den Raum seit dem Gespräch mit den beiden Polizisten nicht mehr verlassen.
    Es fühlte sich seltsam, zugleich aber auch irgendwie tröstend an, im eleganten Speisezimmer von Belford Hall zu sitzen, dabei ein T-Shirt ihres Heimat-Baseball-Clubs zu tragen und von lauter besorgten Gesichtern umgeben zu sein. Erst später, als sie Mrs. Hansons köstlichen Himbeerkuchen aß und den Gesprächen der anderen lauschte, wurde sie sich bewusst, dass sie hier von ihrer wahren Familie umgeben war. Der bekannte Schmerz, dass sie vielleicht nie ein offizielles Mitglied dieser Familie sein würde, bohrte sich in ihre Brust, als sie Ian vertraulich mit James und Lucien sprechen sah.
    Zumindest so lange nicht, bis Ian seine Dämonen besiegt hatte.
    Später am Abend wünschte sie Anne leise eine gute Nacht und küsste sie auf die Wange. Ian rief ihr hinterher, als sie alleine durch die Eingangshalle auf die Treppe zulief. Sie drehte sich zu ihm um.
    »Du wolltest gehen, ohne mir gute Nacht zu wünschen?« Ian kam auf sie zu.
    »Natürlich nicht. Ich wollte dir später noch in deinem Zimmer gute Nacht wünschen.«
    Das fast nicht wahrnehmbare Leuchten in seinem Ausdruck verriet ihr, dass er sich über ihre Antwort freute.
    »Ich begleite dich, wenn du dir etwas aus deinem Zimmer holen möchtest, und dann kommst du mit zu mir. Ich bin nicht in der Stimmung, dich in diesem Moment aus den Augen zu lassen.« Er nahm ihre Hand und führte sie zur Treppe.
    »Das musst du aber irgendwann«, erwiderte sie, über seinen Eifer zugleich verärgert, aber auch berührt. »Du möchtest beispielsweise nicht, dass ich morgen bei der Pressekonferenz auftauche, und ich habe eine Verabredung mit der Polizistin für das Phantombild.«
    »Darum habe ich mich schon gekümmert.«
    »Wie sollte es auch anders sein«, sagte Francesca und warf ihm einen schrägen Blick aus den Augenwinkeln zu. Er schien sich an ihrem zärtlichen Sarkasmus nicht zu stören und ging weiter mit ihr die Treppe hinauf.
    »Lucien hat sich bereiterklärt, bei dir zu bleiben, solange ich beschäftigt bin. Und über die Zeit danach habe ich mit Lin gesprochen. Sie hat schon angefangen, nach jemandem für dich zu suchen.«
    »Jemanden für mich?«, wiederholte Francesca misstrauisch. Sie verlangsamte ihre Schritte, als sie ihrem Zimmer näher kamen. »Was meinst du damit?«
    »Fulltime-Sicherheitspersonal«, sagte Ian schnell, nahm sie an der Hand und führte sie weiter durch den Flur. Francesca blieb stehen. Er ließ ihre Hand los, sein Gesicht ausdruckslos.
    »Ian, ich will nicht, dass mir jemand vierundzwanzig Stunden am Tag hinterherläuft!« Sie musste sich beherrschen, um nicht laut zu werden.
    Seine Augen widersprachen ihr.
    »Nur bis wir diese Situation wieder beherrschen. Und wenn du dann einverstanden wärst, in meinem Penthouse zu wohnen, würden all meine Sorgen verschwinden. Nun … zumindest erheblich kleiner werden.«
    Francesca brach in ungläubiges Lachen aus.
    »Ich weigere mich, von dir wie ein Haustier behütet zu werden, Ian. Besonders … in unserer Situation«, fügte sie noch hinzu, wobei sie die Dinge absichtlich im Vagen beließ. Sie war durch damit, seine obsessive Beschäftigung mit der Vergangenheit durchzukauen und was sie für seine Gegenwart und Zukunft bedeutete. Für heute jedenfalls war sie es.
    Er blieb unvermittelt stehen. Sie sah ihn an.
    »Bei dir klingt es so, als würde ich dich vorsätzlich beleidigen … erniedrigen wollen«, gab er zurück.
    »Du erniedrigst mich aber durchaus, wenn du all diese Entscheidungen triffst, ohne mir den Respekt zu erweisen, vorher mit mir darüber zu reden. Es ist mein Leben. Hör auf, die Kontrolle darüber erlangen zu wollen. Ich habe ein Recht auf meine Privatsphäre, unter anderem.«
    »Ich weiß sehr wohl, dass es dein Leben ist«, gab er drohend zurück, »ich will verdammt noch mal nur sichergehen, dass

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