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Weil du mich erloest

Weil du mich erloest

Titel: Weil du mich erloest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery
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du es auch in bester Gesundheit führen kannst.«
    »Wie wäre es damit«, erwiderte sie hitzig und gab sich Mühe, in dem hallenden Flur ihre Lautstärke zu drosseln, was ihr nur schlecht gelang, »mich beim nächsten Mal doch nach meiner Meinung zu fragen, anstatt mein Leben für mich zu planen. Das ist wirklich nicht zu schwer, Ian!«
    In diesem Moment hörte sie Schritte. Sie errötete, als sie durch den Flur sah, wie James, Gerard und Elise die Treppe hochkamen. Die drei waren etwas verlegen, weil sie zufällig Ians und ihren Streit mitbekommen hatten, schauten betreten zur Seite und gingen den Flur in Richtung ihrer Zimmer hinunter.
    Francesca öffnete ihre Zimmertür. Sie stürzte in ihre Suite und ließ Ian draußen stehen, schloss aber nicht die Tür. Er würde ihr ohnehin nachkommen. Sie wollte ihn auch nicht wegschicken, ganz egal wie böse sie eben geklungen oder wie arrogant er argumentiert hatte. Francesca wollte an diesem Abend mit ihm zusammen sein. Das erschütternde Erlebnis auf der Straße steckte noch in ihr, genau wie in ihm. Seine Sturheit, seine Beharrlichkeit, ihr Leben zu gestalten verärgerte sie einfach. Obwohl sie das bereits kannte.
    Und obwohl sie ebenfalls wusste, wie es war, mit ihm darüber zu streiten.
    Als sie nach dem Waschen aus dem Badezimmer kam, bekleidet mit einem elfenbeinfarbigen Nachthemd, einem Morgenrock und Hausschuhen, war ein Großteil ihrer Verärgerung bereits wieder verflogen. Er saß auf der Couch in der Sitzecke und blätterte durch ihren Zeichenblock.
    »Mir gefallen die Bilder, die du heute gezeichnet hast«, sagte er ruhig mit Blick auf die Blätter. Sie ahnte, dass er nach einem neutralen Gesprächsthema suchte, und war ihm dankbar dafür.
    »Danke.« Sie trat zu ihm und schaute ebenfalls auf ihre Skizzen. »Das sind Obstbäume da am Waldrand, oder?«
    Er nickte.
    »Apfel-und Kirschbäume.«
    »Die müssen bei der Blüte im Frühling fantastisch aussehen.«
    »Das tun sie«, sagte er unbeholfen, den Blick noch immer nur auf dem Zeichenblock.
    »Ich war mit meinen ersten Entwürfen nicht zufrieden. Ich möchte Belford aus der Perspektive eines Spaziergängers malen, der nach einem Ausflug aus dem Wald tritt und plötzlich nicht nur ein Haus oder ein Wahrzeichen oder eine architektonische Meisterleistung sieht, sondern ein Zuhause mit all dem, was das bedeutet«, erklärte sie bedächtig. »Ich muss dazu allerdings noch mit Anne und James reden. Denn es würde verlangen, dass ich den Wald näher an Belford Hall heranbringe als er eigentlich ist, um die Details des Hauses zu erfassen. Das Bild wäre sachlich falsch.«
    »Im Grunde nicht. Nur heutzutage«, gab Ian zu ihrer Überraschung zurück. »Die Gärten und der Hof sind erst in den letzten Jahrzehnten so erweitert worden. Als ich als kleiner Junge hier angekommen bin, war der Wald noch viel näher am Haus. Ich glaube, Großmutter hat sich Sorgen gemacht, dass der Wald für das neugierige Kind im Haus so leicht zu erreichen war. Und ich weiß auch, dass meine Großeltern nie wirklich das Abholzen des Waldes bedauert haben. Was du also eben beschrieben hast, war genau das, was Generationen von Nobles bei der Rückkehr auf einem Weg durch den Wald gesehen haben.«
    Nüchtern blickte er sie an, und sie wusste, dass er nun nicht mehr über ihr Gemälde nachdachte.
    »Wir können über das Sicherheitsthema morgen nach der Pressekonferenz reden. Ich möchte mich jetzt nicht mit dir streiten«, sagte er ruhig.
    »Ich möchte mich auch nicht mit dir streiten. Nicht heute Nacht«, gab sie ehrlich zurück. Er hielt ihr seine Hand hin, und sie griff zu, folgte ihm durch das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Sie gingen gemeinsam durch den halb im Dunkeln liegenden Flur zu seiner Suite, die Stille schien sich erwartungsvoll aufzublähen.
    Sie betraten die Suite, er schloss die Tür ab. Er zog sein Jackett aus und hängte es über einen Herrendiener. Dann lag sie in seinen Armen, und er drückte sie an sich. Sein fiebernder Mund war auf ihrem Nacken und Ohr, sie riss die Augen bei seiner Intensität weit auf. Auch sein Körper fühlte sich heiß an … und hart , wie sie mit einem Wonneschauer bemerkte. Ja, auch sie hatte die sich langsam aufbauende, elektrische Spannung zwischen ihnen bemerkt, aber das …
    Er war wie eine gespannte Feder. Sie hatte die offensichtliche Spannung schon seit dem Zwischenfall auf der Straße gespürt, aber nicht erwartet, dass sich seine Beunruhigung so schnell in Erregung

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