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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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unterstellte, dass sie … Das kam wahrscheinlich davon, dass es ihr anscheinend völlig egal war, wie es mit Doug weiterging. Er war in Haft, und sie besuchte ihn nicht mal. Anscheinend gab sie sich mit der Version der Ereignisse zufrieden, die sie von der Polizei bekommen hatte.
    Genau wie Darren Slocum hatte Betsy kein Interesse, den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie fand sich einfach mit den Tatsachen ab.

Achtundvierzig
    Sommer brachte seinen Chrysler ein paar Häuser entfernt von Belinda Mortons Grundstück in der Cloverdale Avenue zum Stehen, machte die Scheinwerfer aus und schaltete den Motor ab.
    Slocum auf dem Beifahrersitz sagte: »Ich muss Sie was fragen.«
    Sommer sah ihn an.
    »Sagen Sie mir, dass Sie die Kleine von Garber nicht umbringen wollten. Als Sie in ihr Fenster schossen.«
    Sommer schüttelte gelangweilt den Kopf. »Das waren irgendwelche Jugendlichen. Die fuhren vorbei, während ich da parkte. Danach war es zu riskant, noch länger zu bleiben. Deshalb war ich heute Morgen bei Garber.«
    »Menschenskind, hätten Sie mir das nicht einfach sagen können? Ich hab schon geglaubt, Sie hätten um ein Haar Emilys Freundin umgebracht.«
    »Und trotzdem sitzen Sie hier und machen noch immer Geschäfte mit mir«, sagte Sommer.
    »Und was ist mit Twain? Haben Sie –«
    Sommer hob die Hand. »Das reicht. Kommen Sie mit rein?«
    »Nein«, sagte Slocum. »Solange ich meinen Anteil krieg, ist das nicht notwendig.«
    Sommer stieg aus. Den Schlüssel ließ er stecken. Kurz piepte ein Warnton auf, als die Innenbeleuchtung anging. Slocum sah Sommer hinterher, als dieser entschlossen auf das Haus der Mortons zuging. Im Licht der Straßenlampen erinnerten seine Umrisse Slocum an den personifizierten Tod.

    George Morton saß im Wohnzimmer vor dem 42-Zoll-Plasmabildschirm und sah sich Judge Judy an. »Schatz, das musst du dir anschauen«, rief er. »Judy fährt mit dieser Frau echt Schlitten.«
    Heute Abend war es eine Mutter, die eine Million Ausreden für ihren idiotischen Sohn fand, der ohne Erlaubnis mit dem Wagen der Familie zu einer Party gefahren war, bei der sich zahlreiche Minderjährige betrunken hatten. Einer der alkoholisierten Freunde des Sohns hatte mit dem Wagen eine Runde gedreht und ihn dabei zu Schrott gefahren, und jetzt wollte diese Mutter, dass die Eltern des Freundes Schadenersatz zahlten. Dass das alles nicht geschehen wäre, wenn ihr eigener Sohn den Wagen nicht genommen und einen betrunkenen Freund damit hätte fahren lassen, übersah sie großzügig.
    »Kommst du jetzt oder nicht? Du bist doch nicht mehr sauer, oder? Hör mal, ich will etwas mit dir besprechen.«
    Belinda stand am Küchentresen und überflog verschiedene Immobilienunterlagen, ohne sich darauf konzentrieren zu können. Sauer? Er dachte, sie sei sauer? Mordrünstig traf es schon eher. Sommer erwartete dieses Geld, und George weigerte sich noch immer störrisch, es herauszurücken, wenn Belinda ihm nicht sagte, wozu sie es brauchte. Völlig unangemessen, sagte er immer wieder, Transaktionen mit großen Bargeldsummen. Schließlich, so meinte er, machst du ja keine Geschäfte mit Kriminellen.
    Wenn er auf der Toilette war, versuchte sie den Safe zu öffnen. Sie probierte die Nummer seiner Sozialversicherungskarte, sein Autokennzeichen, seinen Geburtstag, sogar den Geburtstag seiner Mutter, den er niemals vergaß, selbst dann nicht, wenn er den von Belinda vergaß. Doch noch war sie nicht auf die richtige Kombination gestoßen.
    Jetzt war sie also wieder in der Küche und überlegte sich eine neue Strategie. Etwas Dramatischeres. Sie würde in den Keller gehen, sich dort einen Hammer aus der Werkzeugkiste ihres Mannes holen und ihn dann ins Arbeitszimmer rufen, wo er sie neben der Modellgaleone vorfinden würde, die er vor etlichen Jahren in ungefähr zweihundert Arbeitsstunden zusammengebaut hatte. Sie würde ihm drohen, das Ding in Millionen Stücke zu zerschlagen, wenn er jetzt nicht diesen gottverdammten Safe öffnete und ihr den Umschlag mit dem Geld gab. Völlig ausgeschlossen, dass er das zuließ. Und sie würde es tun, daran zweifelte sie keine Minute. Sie würde zuschlagen, bis von dem Ding nur noch ein Haufen Zahnstocher übrig war.
    George rief: »Hörst du mich, Schatz? Ich muss mit dir reden.«
    Sie ging ins Wohnzimmer. George nahm die Fernbedienung, streckte den Arm aus und brachte die Richterin zum Schweigen. Das muss aber wirklich wichtig sein, dachte sie. Und was hatte George mit seinem Handgelenk gemacht? Das

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