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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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sagte: Jetzt aber dalli.«
    Kelly schlüpfte gerade unter der Decke hervor, als es an der Tür klingelte. Ich ließ sie allein, damit sie sich anziehen konnte, und ging hinunter, um aufzumachen.
    Vor mir stand Fiona, stocksteif und mit steinerner Miene. Direkt hinter ihr Marcus, dem das Ganze offensichtlich unangenehm war.
    »Glen«, sagte sie.
    »Hey, Glen«, sagte Marcus. »Wie geht’s?«
    »Das ist jetzt aber eine Überraschung«, sagte ich.
    »Wir wollten Kelly besuchen«, sagte Fiona. »Sehen, wie sie zurechtkommt.«
    »Ist das eines dieser Wochenenden?«
    Fiona wurde rot. »Muss ich auf eines dieser Wochenenden warten, damit ich meine Enkelin sehen kann?«
    »Es hätte sein können, dass wir unterwegs sind, und es hätte mir sehr leidgetan, wenn ihr umsonst gekommen wärt.«
    Marcus räusperte sich. »Wir dachten, wir probieren’s einfach.«
    Ich war einen Schritt zurückgetreten, um sie hereinzulassen. »Du hast dich mit Kelly online unterhalten?«, fragte ich Fiona.
    »Wir haben ein paarmal gechattet. Ich mache mir Sorgen um sie. Ich kann mir gut vorstellen, was in ihr vorgeht. Es muss so sein wie damals, als Sheila ihren Vater verlor. Sie war zwar älter als Kelly, es hat sie aber trotzdem schwer getroffen.«
    »Auf der Autobahn war die Hölle los.« Marcus versuchte, die dicke Luft in der Diele zu verdünnen. »Anscheinend reißen die jetzt überall die Straßen auf.«
    »Ja«, sagte ich. »Tun sie.«
    »Hör mal«, fuhr er fort, »ich habe Fiona gesagt, dass das vielleicht keine so gute Idee ist, einfach vorbeizukommen, ohne anzurufen oder –«
    »Marcus, du brauchst dich nicht für mich zu entschuldigen. Ich wollte etwas mit dir besprechen, Glen«, sagte Fiona förmlich.
    »Und zwar?«
    »Kelly hat mir via Skype erzählt, dass es ihr in der Schule momentan nicht so gutgeht.«
    »Alles läuft bestens. Ihre Noten sind sogar ein bisschen besser als im Vorjahr.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine ihre Situation in der Gruppe.«
    »Was ist damit?«
    »Wie ich höre, sind die anderen Kinder grässlich zu ihr.«
    Ich zögerte, ehe ich antwortete. »Es war nicht leicht für sie.«
    »Das glaube ich auch, wenn man bedenkt, dass der Junge, der bei dem Unfall ums Leben gekommen ist, an Kellys Schule war. Sie wird gequält. Das ist keine gute Umgebung für ein Kind.«
    »Sie hat dir erzählt, dass die Kinder ihr ›Säuferkind‹ hinterherrufen?«
    »Ja, das hat sie. Dann weißt du also Bescheid?«
    »Natürlich weiß ich Bescheid.«
    »Ach so. Ich dachte mir nämlich, wenn du’s wüsstest, würdest du sicher etwas unternehmen.«
    Ich spürte wieder dieses Kribbeln im Nacken. Ich wollte mich zwar nicht auf diese Diskussion einlassen, wollte ihr das aber auch nicht einfach durchgehen lassen. »Ich unternehme was, Fiona. Mach dir keine Sorgen.«
    »Suchst du eine andere Schule für sie?«
    »Fiona, sie hat’s mir erst gestern Abend erzählt. Ich weiß ja nicht, wie’s da war, wo du zur Schule gegangen bist, aber in Milford sind die Schulen am Wochenende geschlossen. Ich werde aber gleich Montag früh mit dem Direktor reden.«
    Einen Augenblick lang funkelte Fiona mich an, dann schaute sie weg. Als sie mich wieder ansah, schien es, als bemühe sie sich um einen etwas freundlicheren Gesichtsausdruck.
    »Ich hätte da eine Idee, wie du dir das ersparen könntest, Glen.«
    »Und die wäre?«
    »Marcus und ich haben über die Möglichkeit gesprochen, dass Kelly in Darien zur Schule geht.«
    Wieder sah Marcus mich unbehaglich an. Ganz offensichtlich war diese Idee nicht auf seinem Mist gewachsen.
    »Eher nicht«, sagte ich.
    Sie nickte, als habe sie meine Reaktion vorhergesehen. »Ich kann deine Skepsis ja verstehen. Aber betrachten wir die Situation mal objektiv. Der ganze Druck, der momentan auf Kelly lastet, kann ihren schulischen Leistungen nicht förderlich sein. Wenn sie auf einer anderen Schule wäre, wo die anderen Kinder weder über sie noch über diese Jungen Bescheid wissen, könnte sie ganz neu anfangen.«
    »Das vergeht schon wieder.«
    »Und«, fuhr sie fort, »es gibt mehrere Schulen gar nicht weit weg von uns, die einen sehr guten Ruf haben. Die Schüler dort schneiden bei den Tests immer wesentlich besser ab als die in öffentlichen Schulen. Selbst wenn Kelly nicht so eine Tragödie erlebt und in ihrer Schule nicht so einen schweren Stand hätte, wären das Alternativen, über die man nachdenken sollte. Das sind gute, solide Institutionen mit tadellosen Referenzen. Viele der bekannteren Familien in

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