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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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war. Er steigt aus und wirft noch einen Blick unter die Motorhaube.
    »So habe ich das nicht gemeint«, murmelt er, macht sich an einem Kabel zu schaffen und dreht an irgendwelchen Schrauben herum. »Du bist natürlich nicht wie jede andere Schülerin für mich.«
    Ich habe das Gefühl, dass er überhaupt nicht versteht, worum es mir geht. »Ich fühle mich richtig mies, Will«, sage ich. »Du hast dich anscheinend schon damit abgefunden, dass an der Situation nichts zu ändern ist, aber mir fällt das nicht so leicht wie dir. Ich denke Tag und Nacht an nichts anderes mehr.«
    Will richtet sich auf und dreht mir den Kopf zu. »Du glaubst, dass es einfach für mich ist?«, fragt er leise.
    »Na ja, jedenfalls sieht es so aus.«
    »Es ist alles andere als einfach für mich, Lake«, sagt er tonlos. »Ich muss mich jeden Morgen zusammenreißen, um überhaupt zur Schule zu fahren, weil ich weiß, dass es genau dieser Job ist, der zwischen uns steht.« Er dreht sich um und lehnt sich gegen den Kühler. »Wenn Caulder nicht wäre, hätte ich an dem Tag meine Kündigung eingereicht, an dem ich dich vor meinem Klassenzimmer im Flur gesehen habe. Ich hätte mir eine einjährige Auszeit vom Studium genommen, abgewartet, bis du deinen Abschluss gemacht hast, und dann weitergesehen.« Er wendet sich mir wieder zu und senkt seine Stimme. »Glaub mir, Lake, ich habe jedes mögliche Szenario in Gedanken durchgespielt, aber es geht einfach nicht anders. Ich muss zusehen, wie du leidest, weiß genau, dass ich der Grund dafür bin, und kann trotzdem verdammt noch mal nichts dagegen tun. Denkst du wirklich, dabei geht es mir gut?«
    Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme verunsichert mich. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihn das alles genauso mitnimmt. »Ich … es tut mir leid. Ich dachte, du …«
    »An der Batterie liegt es jedenfalls nicht«, sagt er plötzlich mit lauter Stimme und beugt sich wieder über den Motor. »Vielleicht ist die Lichtmaschine defekt.«
    »Springt er nicht an?«, fragt Nick, der im nächsten Moment neben mir auftaucht. Er ist also der Grund für Wills abrupte Distanziertheit.
    »Ja. Keine Ahnung, was los ist. Mr Cooper denkt, dass es die Lichtmaschine sein könnte.«
    »Dann lässt sich wohl auf die Schnelle nichts machen«,sagt Nick bedauernd. »Aber ich kann dich gern nach Hause fahren, wenn du willst.«
    »Danke, aber …« Ich möchte sein Angebot gerade ablehnen, als Will mir ins Wort fällt.
    »Das wäre sehr nett von dir, Nick«, sagt er und schlägt die Haube zu.
    Ich sehe ihn mit großen Augen an, aber er ignoriert meinen stummen Protest, verabschiedet sich hastig und lässt mich mit Nick allein zurück.
    »Mein Wagen steht da drüben.« Nick zeigt zur anderen Seite des Parkplatzes.
    »Moment, ich muss noch meine Sachen rausholen.« Als ich mich über den Fahrersitz beuge, um nach meinem Rucksack zu angeln, bemerke ich, dass der Zündschlüssel nicht mehr im Schloss steckt. Will muss ihn vorhin aus Versehen abgezogen und mitgenommen haben. Ich schlage die Tür zu und hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, einen Wagen vom Schulparkplatz zu klauen.
    »Wow, nicht schlecht«, sage ich beeindruckt, als Nick kurz darauf vor einem schnittigen, schwarz glänzenden Sportwagen stehen bleibt, der aussieht, als käme er frisch aus dem Autohaus.
    »Ist nicht meiner«, erklärt Nick und öffnet mir die Beifahrertür. »Der gehört meinem Vater, aber ich darf ihn fahren, wenn er auf Geschäftsreise ist.«
    »Macht es dir was aus, noch bei der Chapman Elementary School vorbeizufahren und meinen kleinen Bruder mitzunehmen?«
    »Nein, kein Problem.« Nick legt den Arm über meineLehne, während er über die Schulter schaut und rückwärts aus der Parklücke fährt. »Wie gefällt es dir denn so bei uns in Michigan, Texas Rangerin?«, fragt er, als wir auf die Straße abbiegen. »Hast du noch Heimweh?«
    »Ja«, antworte ich knapp.
    Nick macht noch ein paar Versuche, mich zum Reden zu bringen, aber ich antworte so einsilbig, dass er es irgendwann aufgibt und das Radio einschaltet. Ich bin immer noch völlig überwältigt von dem, was Will mir gerade gestanden hat, und frage mich, ob das jetzt irgendetwas an unserer Situation ändert.
    Vor der Grundschule steige ich aus, gehe zum Tor und winke Kel, der mit Caulder im Schlepptau sofort angerannt kommt. »Wo parkst du?«, fragt er.
    »Der Jeep ist nicht angesprungen und ich musste ihn stehen lassen. Nick aus meiner Klasse fährt uns nach Hause.« Ich zeige auf den

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