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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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kaut und isst mit gespielter Erleichterung weiter, nachdem sie nicht tot umgefallen ist.
    »Es tut mir leid, Mom. Ich hätte früher mit dir reden sollen.Mich hat das bloß alles selbst so fertiggemacht, dass ich es nicht geschafft hab.«
    Als sie mich mitfühlend ansieht, wende ich mich ab und räume die Spülmaschine weiter ein.
    »Ich merke doch, wie sehr du ihn magst, Lake. Und obwohl ich nicht viel von ihm weiß, finde ich ihn selbst auch wahnsinnig sympathisch. Trotzdem muss ich darauf bestehen, dass ihr euch an die Abmachung von gestern haltet. Ihr dürft nichts miteinander anfangen. Du musst mir versprechen, dass ihr keine Dummheiten macht.«
    »Das hat Will auch gleich gesagt, als klar war, dass er mein Lehrer ist. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.«
    »Das hoffe ich«, sagt sie und isst weiter.
    Ich stelle die letzten Teller in die Maschine und gehe dann ins Wohnzimmer zurück zu Johnny.

6.
    Your heart says not again
what kind of mess have you got me in?
But when the feeling’s there
it can lift you up and take you anywhere.
    – THE AVETT BROTHERS, »LIVING OF LOVE«
    In den folgenden Wochen muss ich so viel für die Schule tun, dass ich zum Glück kaum zum Nachdenken komme. Mit Will habe ich das letzte Mal an dem Nachmittag geredet, an dem wir gemeinsam den überfahrenen Schneemann bewundert haben. Im Kurs spricht er mich nie direkt an und außerhalb des Klassenzimmers vermeidet er jeden Kontakt mit mir, als hätte ich eine ansteckende Krankheit.
    Ich kann nicht behaupten, dass ich mich in Michigan besonders gut eingelebt hätte, und die Sache mit Will macht es mir natürlich nicht einfacher. Am liebsten würde ich mich die ganze Zeit im Bett verkriechen und schlafen, um den Schmerz nicht zu spüren.
    Eddie wird nicht müde, mir immer wieder neue potenzielleKandidaten für die freie Stelle als »Mann an meiner Seite« vorzuschlagen. Sie hat sogar ihren Platz in Wills Kurs mit ihrem Gewichtheberfreund Nick getauscht, weil sie hofft, zwischen uns könnten sich zarte Liebesbande entwickeln.
    Da kann sie lange warten.
    »Hey, Layken.« Nick lässt sich auf den Stuhl neben meinem fallen und strahlt mich an. »Ich hätte mal wieder einen für dich. Bist du bereit?«
    Seit einer Woche muss ich mir täglich mindestens drei Chuck-Norris-Witze anhören, weil Nick davon überzeugt ist, dass ich als Texanerin ein angeborenes Interesse an allem haben müsste, was mit dem Texas Ranger zu tun hat.
    »Klar«, sage ich matt. »Erzähl.« Ich habe es aufgegeben, ihn daran hindern zu wollen, es hat sowieso keinen Zweck.
    »Chuck Norris hat seit heute einen Gmail-Account. Die Adresse ist [email protected]
    Ich brauche eine Sekunde, bis ich die Pointe verstehe. Normalerweise bin ich nicht so schwer von Begriff, aber in letzter Zeit ist mir mein Sinn für Humor abhandengekommen.
    »Sehr lustig«, antworte ich, um ihn nicht zu beleidigen.
    »Chuck Norris hat bis unendlich gezählt«, lässt Nick gleich den nächsten Witz vom Stapel. »Und zwar zweimal.«
    Jetzt muss ich tatsächlich doch lachen. Nicks Bemühungen um mich sind zwar manchmal ein bisschen lästig, aber in ihrer Unbeholfenheit irgendwie auch rührend.
    Als in diesem Moment Will die Klasse betritt und einen kurzen Seitenblick in unsere Richtung wirft – natürlich ohne mich dabei anzusehen –, lege ich Nick die Hand auf den Unterarm, lache noch einmal und sage: »Hey, der war echt gut«,um Will damit vielleicht wenigstens einen kleinen Eifersuchtsstich zu versetzen. Ich weiß, dass das erbärmlich ist und ich es schon allein deswegen lassen sollte, damit Nick nicht auf falsche Gedanken kommt, aber ich kann nicht anders. Ich habe es so satt, mich ohnmächtig zu fühlen.
    »Holt eure Hefte raus, heute wird gedichtet«, sagt Will und setzt sich ans Pult.
    »Cool!«, höre ich Eddie begeistert rufen, aber die meisten anderen in der Klasse stöhnen.
    »Machen wir Partnerarbeit?«, fragt Nick und rückt gleich noch ein Stückchen näher an mich heran.
    Will wirft ihm einen gereizten Blick zu. »Nein.«
    Nick schiebt seinen Stuhl achselzuckend wieder an seinen Platz zurück.
    »Ich möchte, dass jeder von euch einen kurzen lyrischen Text verfasst, den ihr dann morgen vor der Klasse vortragt.«
    Um Will nicht ansehen zu müssen, während er spricht, mache ich mir Notizen. In seinem Kurs zu bleiben, war alles andere als eine gute Idee. Es fällt mir unglaublich schwer, mich auf den Stoff zu konzentrieren, weil ich mich die ganze Zeit frage, was wohl in

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