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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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Nick. Er hat dich doch gestern eingeladen, oder? Und da hast du gesagt, du müsstest erst noch deine Mutter fragen.«
    »Ach so, ja. Stimmt.«
    Ist das erst gestern gewesen? Mir kommt es vor, als wäre es eine Ewigkeit her. Oder wäre in einem anderen Leben passiert. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Will mich beobachtet. Seine Miene ist so versteinert, dass ich unmöglich erraten kann, was in ihm vorgeht.
    »Du kannst Nick sagen, dass ich sehr gerne mitkomme«, lüge ich, sehe dabei aber ganz bewusst nicht Eddie an, sondern Will, der eine Schublade seines Schreibtischs aufzieht und sein Notizbuch hineinwirft. Als er sie zuknallt, zuckt Eddie zusammen und dreht sich um. Will tut so, als wäre nichts gewesen, steht auf und macht sich daran, die Tafel zu wischen.
    »Cool. Freut mich, dass es klappt!«, sagt Eddie. »Wir haben uns überlegt, dass wir erst im Getty’s Pizza essen und danach zum Slam gehen könnten. Dann haben wir es schon mal hinter uns. Sollen wir dich abholen?«
    »Klar. Gerne.«
    »Gut, ich muss mich beeilen. Wir sehen uns nachher in der Cafeteria«, ruft Eddie und läuft aus dem Zimmer.
    Als ich zur Tür gehe, wischt Will immer noch die Tafel, auf der längst nichts mehr steht.
    »Layken«, stoppt er mich mit harter Stimme.
    Ich bleibe in der Tür stehen, ohne mich zu ihm umzudrehen.
    »Hat deine Mutter donnerstags nicht Nachtdienst? Ich habe sowieso schon jemanden für Caulder organisiert, damit ich zum Slam kann. Schick Kel ruhig zu uns rüber, dann kannst du ganz entspannt zu deinem Date gehen …«
    Ich antworte nicht, sondern gehe wortlos hinaus.
    Als ich mich in der Cafeteria an unseren Tisch setze, hat Eddie die anderen bereits darüber informiert, dass ich mitkomme, und alle schmieden mit Begeisterung Pläne für den Abend. Alle außer mir. Abgesehen von einem gelegentlichen Nicken und zustimmendem Brummen beteilige ich mich nicht an der Unterhaltung. Hunger habe ich auch nicht, weshalb ich meine panierte Hähnchenbrust Nick spende. Als ich tief in Gedanken versunken den Reis auf dem Teller herumschiebe und mit Ketchup vermische, muss ich an den toten Schneemann in unserer Einfahrt denken, der leise knirscht, wenn ich ihn Tag für Tag aufs Neue überfahre. Wie es sich wohl anhören würde, wenn nicht der Schneemann, sondern Will dort läge? Ich könnte einen Moment abpassen, in dem er hinter dem Wagen steht, den Rückwärtsgang einlegen, ihn überrollen und dann einfach weiterfahren, als hätte ich nichts mitbekommen …
    Eddie stößt mich in die Seite »Layken? Hey«, flüstert sie. »Du solltest mitgehen.«
    Als ich den Kopf hebe, sehe ich Will, der hinter Nick steht und auf den blutigen Matsch auf meinem Teller starrt.
    »Wohin mitgehen?«, frage ich Eddie verwirrt.
    »Mr Cooper will was mit dir besprechen.« Sie nickt in Wills Richtung.
    »Ich kann mir schon denken, worum es geht«, raunt Nick uns zu. »Dein Text war ganz schön hart. Ich sage nur ›Arschloch‹.«
    Ich zögere einen Moment, dann schiebe ich meinen Stuhl zurück, lasse das Tablett auf dem Tisch stehen und folge Will stirnrunzelnd aus der Cafeteria. Auf dem langen Weg durch die Flure zu seinem Klassenzimmer wechseln wir kein Wort, die Spannung zwischen uns ist fast mit Händen zu greifen.
    »Wir müssen reden«, sagt er, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat. »Sofort.«
    Ich weiß nicht, wer mir gerade gegenübersteht – Will oder Mr Cooper, ob ich gehorsame Schülerin sein oder auf ihn zugehen und ihm eine knallen soll. Also verschränke ich die Arme vor der Brust und sehe ihn trotzig an.
    »Okay? Dann rede.«
    »Verdammt, Lake! Ich bin nicht dein Feind. Hör auf, mich zu hassen.«
    Er ist Will.
    Ich lasse die Arme sinken und gehe einen Schritt auf ihn zu. »Ich soll aufhören, dich zu hassen, Will?«, sage ich. »Wie wäre es, wenn du dich mal entscheidest, was du von mirwillst? Gestern Abend hast du gesagt, ich soll aufhören, dich zu lieben, jetzt sagst du mir, ich soll aufhören, dich zu hassen. Du verbietest mir, auf dich zu warten, aber wenn du mitbekommst, dass ich mit Nick verabredet bin, benimmst du dich wie ein unreifer, eifersüchtiger Schuljunge! Du willst, dass ich so tue, als würde ich dich nicht näher kennen, und dann marschierst du in die voll besetzte Cafeteria und sagst, dass du mit mir reden musst. Es ist verdammt anstrengend, sich die ganze Zeit verstellen zu müssen, aber noch anstrengender ist es, nicht zu wissen, wann du Will bist und wann Mr Cooper. Und ich weiß erst recht nicht,

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