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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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streife, und vereinigen sich sofort wieder. Ich streichle mit beiden Händen über seinen Brustkorb, schmiege mich an ihn und spüre den Konturen seiner Rückenmuskeln nach, während wir uns weiterküssen. Will umfasst meine Oberarme und drückt mich sanft auf die Couch. Atemlos warte ich darauf, dass sein Mund wieder den Weg zu meinem findet, als er sich plötzlich hochstemmt.
    »Steh auf!« Will greift nach meiner Hand und zieht mich von der Couch.
    Keuchend und wie betäubt stehe ich vor ihm und sehe ihn verständnislos an.
    »Das … das darf nicht noch einmal passieren!« Er ringt nach Atem. »Ich bin dein Lehrer, Layken. Das ist die Situation und daran hat sich nichts geändert. Wir … wir dürfen das nicht zulassen.«
    Meine Knie zittern so sehr, dass ich mich wieder setzenmuss. »Ich werde mit niemandem darüber reden, Will. Das schwöre ich.«
    Ich will nicht, dass er das, was gerade zwischen uns passiert ist, bereut. Eben noch hat es sich so angefühlt, als könnten wir wieder an den Moment anknüpfen, in dem wir auseinandergerissen wurden. Und jetzt – nur Sekunden später – scheint alles schon wieder vorbei.
    »Bitte, Layken. Es tut mir wahnsinnig leid, aber es geht nicht.« Er beginnt, im Raum auf und ab zu laufen. »Das ist für uns beide nicht gut. Es ist nicht gut für dich .«
    »Du hast doch keine Ahnung, was gut für mich ist«, fauche ich und spüre, wie der alte Trotz wieder in mir aufflammt.
    Will bleibt abrupt stehen und dreht sich zu mir um. »Du wirst nicht auf mich warten, hörst du? Ich lasse nicht zu, dass du dir die beste Zeit deines Lebens verdirbst. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Du sollst dieses letzte Schuljahr genießen, alles andere wäre nicht fair. Nein, ich will nicht, dass du auf mich wartest, Layken.«
    Ich bin also wieder Layken. Sein ganzes Verhalten mir gegenüber ist mit einem Mal so komplett verändert, dass es mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Mir wird schwindelig.
    »Ich würde mir gar nichts verderben«, sage ich leise, obwohl ich es lieber herausbrüllen würde, aber dazu fehlt mir die Kraft.
    Will bückt sich nach seinem Shirt und zieht es sich an. Dann stellt er sich hinter die Couch mir gegenüber und umklammert die Rückenlehne, als bräuchte er einen Schutzwall gegen mich.
    »Mein Leben besteht aus nichts als Verantwortung«, sagter, ohne mich anzusehen. »Ich muss ein Kind großziehen, verdammt. Du und deine Bedürfnisse könnten bei mir niemals an erster Stelle stehen. Noch nicht einmal an zweiter.« Endlich hebt er den Kopf und sieht mich an. »Du hast es nicht verdient, erst an dritter Stelle zu kommen.«
    Ich stehe auf, gehe zur Couch und knie mich vor ihn auf die Sitzfläche. »Und weil das so ist, möchte ich auf dich warten, Will.« Ich nehme seine Hände in meine. »Ich will für dich im Moment gar nicht an erster Stelle stehen. Dass du das, was wirklich wichtig ist, niemals für mich vernachlässigen würdest, zeigt mir, was für ein großartiger Mensch du bist. Genau deshalb bin ich dabei … mich in dich zu verlieben.«
    Den letzten Halbsatz flüstere ich fast, als hätte ich jetzt auch noch die Kontrolle über meine Stimme verloren. Aber ich bereue nicht, ihn gesagt zu haben.
    Will beugt sich vor, nimmt mein Gesicht in beide Hände und sieht mir tief in die Augen. »Du bist nicht dabei, dich in mich zu verlieben«, sagt er und es hört sich an wie ein Befehl. »Hörst du? Du darfst dich nicht in mich verlieben.« Sein Blick ist hart, die Kiefer aufeinandergepresst. Hinter meinen Lidern prickeln Tränen, als er mich loslässt und zur Haustür geht.
    »So etwas …«, er deutet auf die Couch, »darf nicht noch mal passieren. Es wird nicht noch mal passieren.« Er sagt es mit so viel Nachdruck, als müsste er sich selbst davon mindestens so sehr überzeugen wie mich.
    Danach zieht er die Tür hinter sich zu und lässt mich allein in seinem Wohnzimmer zurück. Ich schlinge die Arme um den Oberkörper und krümme mich zusammen, so übelist mir. Aber ich darf jetzt nicht die Fassung verlieren, sonst schaffe ich es niemals, aufzustehen und nach Hause zu gehen. Ich atme durch die Nase ein und durch den Mund aus und zähle dann langsam von zehn bis eins, wie es mir mein Vater beigebracht hat, als ich noch kleiner war. Diese Atemtechnik sollte mir helfen, mit emotional belastenden Situationen klarzukommen. Dad nahm mich dann immer in die Arme, drückte mich an sich und wir zählten den Countdown zusammen runter.
    Manchmal habe ich bloß so

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