Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
Vom Netzwerk:
bis das Wasser wärmer wird.
    »Komm zu dir, Layken. Vielleicht hilft dir ja eine warme Dusche.« Er lässt mich los, geht aus dem Bad und knallt die Tür hinter sich zu.
    Ich springe mit klatschnassen Klamotten aus der Duschkabine und versuche, die Tür aufzureißen, aber er steht draußen und hält sie zu.
    »Lass mich raus, Will! Lass mich sofort raus!« Ich hämmere gegen die Tür und rüttle am Knauf, aber es ist zwecklos.
    »Ich lasse dich erst wieder raus, wenn du dich geduscht hast«, höre ich seine tiefe, ruhige Stimme.
    Ich zeige ihm den Mittelfinger. Obwohl er ihn natürlich nicht sehen kann, verschafft mir das eine gewisse Befriedigung. Danach ziehe ich meine durchnässten Klamotten aus, werfe sie absichtlich achtlos auf den Boden und stelle mich tatsächlich unter die Dusche. Ich muss zugeben, dass sich das warme Wasser gut anfühlt. Ich schließe die Augen und hebe mein Gesicht dem Strahl entgegen.
    Verdammt, tut das gut. Will hat mal wieder recht gehabt.
    »Ich brauche ein Handtuch!«, brülle ich, nachdem ich bestimmt eine halbe Stunde lang unter der Dusche stand. Will hat einen tollen Duschkopf mit Massagedüse, die ich mir fast die ganze Zeit über auf meinen verspannten Nacken gerichtet habe. Eine großartige Erfindung.
    »Hängt über dem Waschbecken, genau wie deine Klamotten«, dringt seine Stimme durch die Tür.
    Ich ziehe den Duschvorhang zur Seite und tatsächlich. Da hängen ein gefaltetes Handtuch und frische Sachen zum Anziehen. Anscheinend hat er sie bei uns drüben geholt und sich ins Bad geschlichen, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe. Während ich nackt unter der Dusche stand …
    Ich trockne mich ab, wickle mir das Handtuch als Turban um den Kopf und ziehe die Jogginghose und das Shirt an. Dann drehe ich zaghaft am Knauf, aber diesmal lässt sich die Tür problemlos öffnen.
    Sobald Will mich hört, kommt er aus dem Wohnzimmer zu mir gelaufen. Ich zucke zurück, aber er zieht mich ganz sanft an sich und nimmt mich in seine Arme.
    »Es tut mir leid, Lake. Aber ich musste das machen. Ich glaube, du hattest so was wie einen hysterischen Anfall.«
    Ich schmiege mich an seine Brust – es tut so gut, ihn zu spüren. »Schon okay. Ich hatte einen schlechten Tag«, murmle ich.
    Er legt die Hände auf meine Schultern und hält mich ein Stück von sich weg. »Heißt das, dass du nicht wieder versuchen wirst, mich zu schlagen? Sind wir wieder Freunde?«
    »Ja, wir sind Freunde«, seufze ich, obwohl ich mir so sehr wünsche, viel mehr zu sein als das.
    »Wie war es im Kino?«, frage ich, als wir ins Wohnzimmer gehen.
    Er ignoriert meine Frage. »Hast du mit deiner Mutter gesprochen?«
    »Warum machst du denn so einen Druck?«
    »Hast du mit ihr gesprochen? Bitte sag mir nicht, dass du den ganzen Tag mit Aufräumen verbracht hast.« Er geht indie Küche, nimmt ein Glas aus dem Schrank und gießt Milch ein.
    »Nein, hab ich nicht.« Nicht den ganzen Tag. »Und ja, wir haben gesprochen.«
    »Und?«
    »Und … sie hat Krebs«, antworte ich offen.
    Er sieht mich an.
    Ich verdrehe die Augen, stütze die Ellbogen auf die Theke, reiße mir das Handtuch vom Kopf und lasse die nassen Haare nach vorn fallen.
    Als ich den Kopf wieder hebe, sehe ich, dass Will mich immer noch anschaut und die Milch im Glas mittlerweile übergelaufen ist. Er bemerkt es auch und greift schnell nach einem Lappen, um sie wegzuwischen. Dann nimmt er eine Dose aus dem Schrank und holt einen Löffel aus der Schublade. Macht er mir etwa einen Kakao?
    »Wird sie wieder gesund?«, fragt er.
    Ich seufze. »Nein. Nein, wahrscheinlich nicht.«
    »Aber sie ist in Behandlung?«
    Ich habe es mit meinem Aktionismus geschafft, die letzten Stunden zu überstehen, ohne darüber nachzudenken. Seit ich vorhin aufgewacht bin, war ich in einem merkwürdig angenehmen Rausch, der mich alles andere hat vergessen lassen. Jetzt reißt Will mich wieder in die Realität zurück. Ich weiß, dass das sein Haus ist, aber trotzdem wünsche ich mir fast, er würde wieder gehen.
    »Sie stirbt, Will. Sie hat Krebs. Wahrscheinlich ist sie heute in einem Jahr schon tot, vielleicht sogar noch früher. Sie bekommt nur noch Medikamente, damit ihre Schmerzennicht so schlimm sind, während sie langsam stirbt . Sie wird bald tot sein. Tot . Ist es das, was du hören wolltest?«
    Sein Gesichtsausdruck wird weicher, als er mich ansieht. Er hält das Glas unter den Eiswürfelspender im Kühlschrank und schiebt es mir dann hin. »Hier, bitte«, murmelt er und

Weitere Kostenlose Bücher