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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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Zeit gehabt, die Handynummern zu tauschen und sich im Spaß zu einem Schoppen beim nächsten Wurstmarkt zu verabreden.
    Röder holte sich noch einen Drink. Hellinger kam ihm mit zwei Gläsern Champagner von der Bar entgegen. »Hey, du machst dich so langsam. Hast einen guten Geschmack. Angelst dir gleich den Star des Abends.«
    Â»Ich habe sogar ihre Handynummer bekommen.«
    Hellinger war tief beeindruckt, aber nach einem flapsigen Kommentar über die französische Puffbrause und der Bemerkung, dass sein Winzersekt von weit besserer Qualität sei, stürmte er zu seiner neuen Eroberung weiter.
    Röder beobachtete das Treiben noch eine Weile aus sicherer Distanz, dann wurde ihm das Ganze zu dumm. Hellinger fühlte sich offenbar nach wie vor pudelwohl und wollte nicht gehen. Röder hatte gehofft, mit Demlmaier sprechen zu können, aber in dem ganzen Trubel ergab sich keine vernünftige Möglichkeit. Schließlich vereinbarten die beiden Freunde, dass Röder ein Taxi nehmen sollte und Hellinger irgendwann mit dem Audi nachkommen würde.
    * * *
    Röder hatte tief und fest geschlafen und das fehlende Schnarchen seines Freundes nicht vermisst. Er ließ sich das opulente Frühstücksbüfett schmecken, nachdem er einige Runden im Hotelpool gedreht und sich telefonisch bei Manu und den Mädels gemeldet hatte. Hellinger war noch nicht erschienen. Er hatte bestimmt Champagner und Kaviar zum Frühstück, falls er nicht schon wegen seiner Schlafgeräusche frühzeitig rausgeflogen war.
    Röder ließ sich Zeit, nahm einen weiteren Kaffee und las in aller Ruhe die Sonntagszeitung, bevor er auf das Zimmer zurückging. Er wollte Hellinger überzeugen heimzufahren, wenn dieser wieder auftauchen würde. Die Münchner Spur war doch offensichtlich eine Sackgasse.
    Er stieg gerade aus dem Fahrstuhl, als er einen ohrenbetäubenden Knall hörte. Für einen Moment war er vollkommen unfähig einzuordnen, was vor da sich ging. Zwei Männer standen vor der Zimmertür oder vielmehr vor dem, was davon übrig geblieben war. Ein fast kreisrundes Loch von etwa dreißig Zentimetern klaffte darin, und die beiden Typen davor machten sich daran, den Rest auch noch aus der Türfüllung zu treten. Die Tür leistete keinen Widerstand. Röder hörte das klirrende Geräusch eines reißenden Metallbeschlags, wohl der Schließkette. Er zögerte keine Sekunde, riss den Feuerlöscher von der Wand und stürmte den Angreifern hinterher, die schon im Zimmer standen. Der Typ mit dem Mantel legte mit einer abgesägten Schrotflinte auf den nackten Hellinger an, der rücklings auf den Fliesen im Bad lag und sich den blutenden Arm hielt. Röder rammte den Feuerlöscher mit voller Wucht in die Seite des Schützen, der im Fallen seinen Komplizen umriss, schräg gegen den Einbauschrank krachte und mit dem ganzen Körper die Waffe begrub. Im selben Moment entluden sich beide Läufe mit einem dumpfen, lauten Knall. Der gestürzte Mann schrie wie am Spieß. Das linke Bein war am Oberschenkel fast abgetrennt. Pulverdampf hing in der Luft. Überall im Raum klebte Blut. Eine große Lache bildete sich auf dem Boden, die sich unglaublich schnell vergrößerte. Der Mann strampelte mit Armen und dem verbleibenden Bein, was das Blut stoßweise aus seinem fürchterlichen Stumpf schießen ließ. Röder stand da und konnte seinen Blick nicht losreißen. Er hatte nicht gemerkt, dass sich der zweite Attentäter wieder aufgerappelt hatte und mit der Waffe auf ihn anlegte. Der Schwerstverletzte brüllte noch lauter, der zweite Mann schien zu überlegen, senkte seine Waffe und drückte ab. Das Schreien wurde infernalisch. Ein Teil der Ladung hatte den Unterleib des Mannes aufgerissen, aber der größte Teil ging daneben und pulverisierte den Schrankunterbau.
    Röder stand unter Schock, während der zweite Mann ein Messer zückte, sich über seinen Komplizen beugte, dessen Haarschopf packte, den Hals überdehnte und die Kehle mit einem schnellen Schnitt durchtrennte.
    Röder taumelte, er hörte einen röchelnden, zischenden Laut, als das Leben endgültig aus dem Körper des Mannes wich. Vor Entsetzen stolperte Röder rückwärts in das Bad, zu dem ebenfalls geschockten Hellinger hinein, den Feuerlöscher mit beiden Händen schützend vor sich haltend. Der brutale Killer rannte durch den Flur zur

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