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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brandl
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Dank! Reindl sagt ihr dazu? Ein schönes Wort. Ich bringe dir das Reindl gleich morgen wieder.«
    »Hat keine Eile.«
    »Na gut, dann werde ich jetzt gehen, damit du dich fertig machen kannst. War schön, dich mal wiederzusehen.«
    Heidi begleitet mich noch bis zur Tür.
    »Danke fürs Verbinden, Mandy.«
    »Kein Problem. Habe ich doch gern gemacht. Tschüssi!«
    »Servus.«

Kapitel 3
     
    Um sieben stehe ich vor dem Haus meines Bruders Schorsch. Ich läute und meine Schwägerin Hilde öffnet mir. Hilde ist Vorarbeiterin im Globus und nimmt mich jeden Abend mit zur Arbeit. Dank ihr habe ich den Job überhaupt erst bekommen. Sie begrüßt mich und wir steigen ins Auto. Wie immer reden wir nicht viel. Hilde fragt, was ich mit meiner Hand gemacht habe, und ich berichte kurz von meinem Unfall. Hilde schüttelt darüber nur den Kopf und schmunzelt. Wenig später sind wir am Ziel. Mit knurrendem Magen mache ich mich an die Arbeit. Mein wunder Daumen schmerzt und behindert mich etwas, aber es geht schon. Meine Tätigkeit ist ja nicht gerade anspruchsvoll. Immer wieder sehe ich sehnsüchtig auf die Uhr. Ich will was essen. Ich hasse es, hungrig zu sein.
    Um zehn ist endlich Feierabend. Ich bitte Hilde, auf dem Heimweg beim Drive-In vom McDonald’s vorbeizufahren. Als ich mir drei große Burger bestelle, sieht mich Hilde fragend an. Ob ich denn ahne, wie viel Kalorien das hat, will sie wissen. Das muss sie gerade fragen! Hilde bringt bestimmt 20 Pfund mehr auf die Waage als ich. Dass sie sich regelmäßig mit diversen Diäten abmüht, weiß ich. Aber beim nächsten Familienfest haut sie wieder rein wie ein Sumo-Ringer, und dann ist der Jo-Jo-Effekt vorprogrammiert. Da esse ich doch lieber kontinuierlich viel. Bekommt der Figur womöglich sogar besser.
    Als mich Hilde zu Hause absetzt, hängt mein Magen bereits zu Boden. Wir verabschieden uns und ich gehe ins Haus. Mit meiner Papiertüte in der Hand eile ich die Treppe hoch. Lizzy muss noch warten. Erst werde ich mir die Burger reinziehen, dann rufe ich sie an. Öha. Was steht denn da, vor meiner Tür?
    Ich bücke mich und hebe es hoch. Es ist eine kleine Schüssel, mit Alufolie umwickelt. Ein Zettel liegt obenauf:
    »Hallo Heidi! Ich habe dir etwas vom Gemüseauflauf aufgehoben. Ich hoffe, es schmeckt dir. Liebe Grüße, Mandy« Darunter ist ein selbst gemalter Smiley.
    Ich luge unter die Alufolie. Hm. Sieht gar nicht so schlecht aus. Aber die Burger sind mir lieber. Ich gehe in meine Wohnung und stelle den Auflauf in den Kühlschrank. Dann setze ich mich an den Küchentisch und hole meine Big Mäcs hervor. Während ich die in mich hineinstopfe, denke ich über Mandy nach. Wie kann man nur so schrecklich nett sein? Und derart heiter und optimistisch? Das verstehe ich nicht. Und warum regt mich das so auf? Vielleicht deshalb, weil Mädels dieser Art damals in der Schule immer die meisten Verehrer und die besten Noten hatten. Und weil ich mir neben ihnen umso schäbiger vorkam. Die dumme, plumpe, unförmige Adelheid. Ein echtes Nilpferd unter den Mädchen. So richtig out und fehl am Platz. Mandys hingegen leben auf der Sonnenseite des Lebens. Sie sind schon um sechs Uhr morgens vergnügt und putzmunter. Sie werden von ihren Eltern innig geliebt und mit viel Geld gesponsert. Menschen wie ich bevorzugen die Nacht und die Dunkelheit. Und können sich nie etwas leisten. Meine Eltern hätten sich bestimmt genau so eine Mandy gewünscht. Ein fröhliches, vorzeigbares Ding mit Fleiß und gutem Benehmen. Aber sie haben mich bekommen. Die träge, launische Adelheid. Eine Tochter, die ihre Eltern immer wieder enttäuscht.
    Mein Magen drückt. Keine Ahnung, ob das an der üppigen Mahlzeit oder an meinen schweren Gedanken liegt. Ich sehe auf die Uhr. Schon nach elf. Eigentlich habe ich gar keine Lust, Lizzy anzurufen. Außerdem bin ich verärgert, weil sie mich mal wieder versetzt hat. Blöde Kuh. Soll sie doch anrufen, wenn sie Sehnsucht hat! Ich will heute meine Ruhe. Und vielleicht noch ein bisschen mit Thea chatten.
     
    ◊◊◊
     
    Also langsam werde ich echt ungeduldig. Seit zwei Stunden sitze ich schon am PC und versuche ein Handout zu erstellen. Mit Kopfzeile, wo mein Name, die Vorlesungsnummer und so weiter drinsteht. Aber ich krieg das einfach nicht hin. Menno! Warum können das die anderen Studenten und ich nicht? Stelle ich mich denn gar so dumm an? Ich könnte das blöde Notebook in die Ecke schmeißen! Morgen früh muss ich mein Referat halten. Und das geht nicht ohne

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