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weißblau queer gestreift

weißblau queer gestreift

Titel: weißblau queer gestreift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brandl
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einem Pflaster oder einem Verband«, brummelt sie. »Das blutet wie Sau.«
    »Oh.«
    Das Schlimme ist, ich kann kein Blut sehen. Da wird mir immer gleich schlecht. Aber ich möchte Heidi auch helfen. Aufgeregt schweift mein Blick zwischen Heidi und der Unordnung im Bad hin und her. Auf dem Boden entdecke ich zwischen den ganzen Utensilien eine Mullbinde. Sie steckt noch in der durchsichtigen Verpackung und rollt langsam auf mich zu. Schnell hebe ich sie auf.
    »Hier! Ich habe einen Verband gefunden!«
    »Magst du ihn mir rasch anlegen?«
    »Ähm, ich …«
    »Was ist? Kannst du kein Blut sehen?«
    »Ehrlich gesagt, nein …«
    »Dann reiß’ doch die Verpackung auf und reich’ mir die Mullbinde rüber.«
    »Ja, natürlich.«
    Eilig entferne ich die Plastikhülle und gebe Heidi den Verband. Sie hält ihre verletzte Hand über das Waschbecken und versucht die Binde über ihren Daumen zu wickeln. Blut tropft in das Becken, und mir wird schwindlig. Ich drehe mich um und atme tief durch.
    »Geht’s?«, frage ich.
    »Nein, das scheißblöde Ding hält einfach nicht, zefix …«
    Ich drehe meinen Kopf ein wenig und sehe, wie Heidi mit dem Verband kämpft. Da wird mein Wunsch, ihr zu helfen, stärker als meine Angst. Ich mache einen Schritt auf sie zu und nehme ihr die Binde ab.
    »Besser, wir waschen den Daumen erst mal«, sage ich und drehe den Wasserhahn auf. Heidi hält ihre Hand unter den Wasserstrahl. Ich kneife meine Augen ein wenig zu, um das Blut nicht so genau sehen zu müssen.
    »Darf ich den Lappen zum Abtrocknen nehmen?«
    Heidi nickt, also greife ich nach dem Lappen und tupfe ihre Hand vorsichtig ab. Dann beginne ich, ihren verletzten Finger einzuwickeln. Anfangs muss ich arg kämpfen, weil immer noch Blut kommt, aber nach den ersten zwei Umwickelungen ist davon nichts mehr zu sehen. Ich rolle die Binde am Ende zweimal um ihr Handgelenk, zur besseren Befestigung. Dann bin ich fertig.
    Heidi sieht mich an und schmunzelt. »Mei, bist du jetzt kasig«, sagt sie.
    »Was bin ich?«
    »Kasig, bleich, blass«, erklärt Heidi.
    »Ah so. Ja, das kann sein.«
    »Jetzt komm erst mal mit ins Wohnzimmer und setz dich hin.«
    Ich folge Heidi und setze mich auf die Couch.
    »Magst ein Glas Wasser, Cola oder Limo?«
    »Wasser, bitte.«
    Schon drückt mir Heidi ein Glas Wasser in die Hand. Ich bedanke mich und blicke etwas erstaunt auf die Küchenzeile. Eine Konservendose steht im Spülbecken, total verbeult, aus einem Loch sickert rote Soße.
    »Hast du dich beim Öffnen der Dose verletzt?«
    »Ja, ich hab’ es mit dem Messer probiert. Aber das lass’ ich jetzt lieber.«
    »Und was isst du dann heute Abend?«
    »Mei. Ich muss bald los zur Arbeit, hab’ also keine Zeit, und zu essen hab ich eh nix mehr da.«
    »Wann kommst du von der Arbeit heim?«
    »Um halb elf rum.«
    »Ich mache heute Gemüseauflauf. Wenn du magst, komm später bei mir vorbei, dann wärme ich dir eine Portion auf.«
    »Ach, nein, danke. Ich muss um halb elf noch eine Freundin anrufen. Unsere Telefonate dauern meist länger. Also nix für ungut.«
    »Ja, aber du brauchst doch was zu essen?«
    »Neben dem Globus ist ein McDonald’s, da hol’ ich mir nach der Arbeit was. Das passt schon.«
    »Ach, du arbeitest im Globus?«
    »Ja, da fülle ich jeden Abend Regale auf.«
    »Und damit finanzierst du dein Studium?«
    »Nein, das allein reicht nicht. Ich habe noch einen Studienkredit in Anspruch genommen. Für BAföG bin ich zu alt. Außerdem hab’ ich die Regelstudienzeit schon weit überschritten.«
    »Also ich bekomme BAföG. Und meine Eltern unterstützen mich auch ein wenig.«
    »Das hab’ ich mir schon gedacht.«
    »Sag mal, hast du vielleicht Lust, morgen Abend zum Essen zu kommen? Noch vor deiner Arbeit? Wir könnten auch gemeinsam kochen …«
    »Tut mir leid, aber ich hab’ echt keine Zeit für so was. Ich muss mich unbedingt um meine Abschlussarbeit kümmern.«
    »Hm. Schade. Aber wenn du mal Lust hast oder eine Pause brauchst, komm einfach vorbei, ja? Ab vier Uhr nachmittags bin ich meistens daheim.«
    »Ja, freilich. Schauen wir mal. Du, Mandy, tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich …«
    »Ich verstehe schon. Will dich auch nicht länger stören. Ach! Da fällt’s mir wieder ein: Ich wollte dich ja um eine Auflaufform bitten! Hast du eine, die du mir borgen könntest?«
    Heidi öffnet die Ofentür und zieht eine Auflaufform hervor.
    »Da. Das Reindl müsstest du aber noch gründlich abwaschen, ist nicht ganz sauber.«
    »Oh, vielen

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