Weisse Haut - Schwarze Haut
schlafen am Tag und sind
nachtaktiv.
Löwen erreichen ihre soziale Geschlechtsreife im Alter von
zwei bis drei Jahren. Hierzu legt sich die Löwin auf den Bauch und erlaubt dem
Männchen, sie zu besteigen. Während der Kopulation beißt der Kater der Löwin in
den Nacken. Dadurch hält diese instinktiv still. Lässt eine Löwin die
Kopulation zu, so paaren sie sich alle 15 Minuten circa 40 Mal am Tag, wobei
ein Kopulationsakt etwa 30 Sekunden dauert, bis die Paarungsbereitschaft der
Löwin nach etwa fünf Tagen beendet ist. Nach einer Tragzeit von etwa vier
Monaten bringt die Löwin abseits vom Rudel und versteckt ein bis vier Junge zur
Welt. Die Jungen sind kurz nach der Geburt blind. Die Mutter säugt ihr Junges
sechs bis acht Wochen allein im Versteck. Ist das Versteck weit vom Rudel
entfernt, so geht die Mutter allein auf Jagd. Ist sehr wenig Beute vorhanden,
kann es vorkommen, dass das Junge bis zu 48 Stunden allein im Versteck ist. Dies
ist besonders wegen Hyänen und anderer Raubtiere gefährlich. Nach maximal acht
Wochen führt die Löwin ihr Junges zum Rudel. Dabei gibt es selten Probleme mit
der Akzeptanz. Die …“
Es klopfte und er stand auf, öffnete die Tür und sah
erstaunt das Mädchen an, die vor seiner Tür stand.
„Bwana, bitte, ich möchte für dich arbeiten.“
„Du bist Laiko?”
„Ndiyo, Bwana.“
„Du arbeitest ab und zu für mich. Wieso kommst du am Abend
her?“
„Man hat mich aus dem Dorf weggeschickt.“
„Warum das denn?“, erkundigte er sich erschüttert.
„Ich habe mich nicht beschneiden lassen. Die Schwestern in
der Missionsschule haben gesagt, das wäre böse und wir sollen das nicht. Das
wäre Barbarei und ein Werk des Teufels. Wir kommen deswegen später ins
Fegefeuer.“
William stöhnte, diese blöden Pfaffen. „Du kannst nicht
hier bleiben.“
„Bwana, ich mache sauber, koche und alles, was du willst.
Bitte!“
William überlegte. Wenn er diese Mädchen oder Frau in
seinem Haus behielt, würde er Ärger mit dem Stamm bekommen. Er wusste es nicht
genau, aber er wollte keine Scherereien mit den Dorfbewohnern.
„Du kannst diese Nacht bleiben. Morgen reden wir weiter.
Ich werde etwas für dich finden. Bei mir bleiben kannst du nicht. Leg dich da
hin.“ Er zeigte ihr das hintere Zimmer, räumte etwas um, damit sie sich
hinlegen konnte.
Er legte sich wenig später ins Bett und grübelte, was er
mit dem Mädchen anfangen sollte, ohne dass er einen Konflikt heraufbeschwor. Ob
er mit Kihiga darüber reden sollte? Vielleicht unklug, da er bestimmt mit daran
beteiligt war, dass man sie aus der Dorfgemeinschaft verbannt hatte. Eigentlich
gab es nur eins, wenn er keinen Ärger wollte, er musste Laiko wegschaffen. Nur
wohin oder besser zu wem? Zu Michael? Zu Sanders? Nein, besser nicht, so wie
die mit den Schwarzen umgingen und Michael war sowieso noch wütend, vermutete
er. Richard Wilder? Der brauchte im Augenblick niemand. Doug? Eher
unwahrscheinlich. Damned, wo sollte er sie unterbringen? Was war mit der
Mission? Die hatten dem Mädchen den Mist eingebrockt, sollten sie sehen, wie
sie damit umgingen. Nur das würde diesen dekadenten Pater Paul oder diese
stupiden Nonnen wenig kümmern. Die redeten den Kindern den Quatsch ein,
verbreitete Angst und die mussten sehen, wie sie damit im Alltag klarkamen. Als
wenn er nicht genug Probleme hatte.
*
E r konnte die Nacht nicht richtig schlafen und
stand daher sehr früh auf, schürte das Feuer neu und kochte Kaffee. Endlich
hatte er eine Idee. Als Laiko in sein Zimmer trat, reichte er ihr einen Pott
Kaffee.
„Ich werde dich zur Lamars-Farm fahren. Vielleicht kannst
du dort arbeiten, wenn nicht, müssen wir es bei der Mission probieren. Bei mir
kannst du jedenfalls nicht bleiben.“
„Ich kann für den Bwana kochen, putzen, die Tiere und den
Garten versorgen.“
„Hapana, Laiko. Ich habe keinen Platz für dich und ich
benötige keine Frau. Ich möchte keinen Ärger mit den Dorfbewohnern. Es geht
nicht, aber ich werde dir helfen, dass du eine Arbeit bekommst. Wir fahren
los“, kürzte er das Gerede ab.
Er fand die Farm erst im zweiten Anlauf und erneut fragte er
sich, warum er sich noch darum kümmern musste.
Catherine Lamars war erstaunt, ihn so früh am Morgen zu
sehen. William erklärte ihr, was er wollte und sie blickte das Mädchen an. „Spricht
du Englisch?“
„Ndiyo, Memsaab. Ich bin in Nyeri in shule gegangen.“
„Das ist gut. Du kannst vorerst in der Küche helfen.
Wambui wird dir zeigen, wo du
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