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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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auf der Straße und schloss dröhnend auf.
    »Ist der Typ nicht an meinem Haus vorbeigefahren, als ich gerade einsteigen wollte?«, fragte Beck rhetorisch. Und dann: »Ach du Scheiße. Das ist …«
    »Unser alter Freund Slap Watkins. Ich dachte, den hätte Red sich vorgeknöpft.«
    »Offensichtlich hat er ihn noch nicht gefunden.« Beck griff nach dem Handy an seinem Gürtel, um den Sheriff anzurufen. »Du kannst ihn in dem Ding bestimmt abhängen, aber versuch so zu fahren, dass er uns sieht. Ich gebe Red unsere Fahrtrichtung durch. Vielleicht können wir Watkins beschäftigt halten, bis Red herkommt.«
    Kaum hatte er das gesagt, da krachte das Motorrad gegen das Heck des Porsche.
    Chris fluchte inbrünstig. Er drückte aufs Gas und brüllte dann: »Halt dich fest!« Im nächsten Moment legte er eine Vollbremsung hin. Beck hatte keine Zeit gehabt, sich abzustützen, bevor der einrastende Sicherheitsgurt in seine Brust schnitt.
    Watkins riss das Vorderrad scharf nach links und konnte dadurch im letzten Moment einen Totalzusammenstoß vermeiden, bei dem wahrscheinlich das Motorrad über den Porsche gesegelt wäre und Chris und Beck geköpft hätte. So rammte das Motorrad die Stoßstange links hinten und schlitterte dann seitlich quer über die Straße, und zwar direkt auf Slaps linkem Bein. Slap zerrte es darunter hervor, hievte sich hoch und kam hüpfend und humpelnd angelaufen, wobei er faustschüttelnd obszöne Beleidigungen brüllte.
    Beck war das Handy aus der Hand geflogen, als Chris in die Bremsen gestiegen war. Er schnallte sich hastig ab und begann im Fußraum danach zu suchen.
    »Ruf Red an. Ich kümmere mich um Slap.« Ehe Beck ihm abraten konnte, war Chris ausgestiegen und direkt zum Angriff übergegangen.
    »Wie es scheint, willst du wirklich dringend mit mir reden, Slap.«
    »Du weißt genau, was ich will.«
    »Noch mehr tote Hoyles, nehme ich an.«
    Slap sah kurz zu Beck hin, der sein Handy gefunden und aufgehoben hatte. »Lass das fallen, Merchant!«
    »Erst wenn du dich beruhigt hast.«
    Plötzlich nervös und unentschlossen, fuhr sich Slap mit der Zunge über die Lippen und sah wieder auf Chris, der ihn anfauchte: »Das Blut meines Bruders hat dir wohl nicht genügt, wie?«
    »Sucht mich der Sheriff deswegen?«
    »Es sei denn, du hättest noch jemanden umgebracht.«
    Er humpelte einen Schritt auf Chris zu. »Du gottverfluchter …«
    Mehr bekam er nicht heraus, denn da hatte Chris schon den Kopf gesenkt und in Slaps Magen gerammt, dass er rückwärts flog. Slap reagierte mit den Reflexen eines eingefleischten Kämpfers. Beck drückte hastig die Notrufnummer auf seinem Telefon und warf es dann auf seinen Sitz, weil er wusste, dass der Notruf automatisch an ihren Standort zurückverfolgt würde.
    Er schob sich aus der Beifahrertür, hatte aber nicht gemerkt, dass der Wagen direkt am Straßengraben zum Stehen gekommen war. So sprang er mit beiden Beinen aus dem Auto ins Leere und kam hart im Graben auf. Als er sich wieder gefangen hatte und aus dem Graben geklettert war, standen Chris und Slap in einer vor Spannung knisternden Szenerie zu beiden Seiten des Mittelstreifens einander gegenüber.
    Chris presste den Arm an seine Seite. Blut rann zwischen seinen Fingern hindurch. Slap starrte auf das Messer in seiner Hand und blinzelte blöde, während das Blut von der Klinge auf den heißen Asphalt tröpfelte. Dann hob er den Kopf und glotzte Chris in verständnislosem Unglauben an. Zuletzt machte er auf dem Absatz kehrt und rannte zu seinem Motorrad zurück.
    Chris taumelte ihm hinterher.
    »Lass ihn.« Beck bekam Chris am Hemd zu fassen und hielt ihn zurück. »Sie werden ihn schon schnappen.« Chris’ Knie knickten ein, und er sackte zu Boden.
    Slap riss sein Motorrad hoch, schwang ein Bein darüber und brauste, sobald der Motor aufheulte, davon. Das Röhren hallte ohrenbetäubend durch die stille Nacht.
    Beck half Chris auf und führte ihn zur Beifahrerseite des Porsche. »Pass auf, wohin du trittst. Wir sind direkt am Graben. Geht es?«
    Chris nickte und murmelte dann: »Ja, ja, es geht mir gut.« Dann sah er auf seinen Arm und sagte: »Der Arsch hat mich aufgeschlitzt.«
    »Ich habe schon die Polizei gerufen.« Beck griff nach seinem Handy und setzte Chris auf den Beifahrersitz. »Scheiße! Sie haben mich in die Warteschleife gestellt.«
    »Es geht schon, Beck. Es ist nur eine Fleischwunde.«
    Beck besah sich den Arm, den ihm Chris entgegenreckte. Vom Handgelenk bis zum Ellbogen zog sich ein langer

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