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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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glauben, Sayre. Das Grausame daran ist …« Er rieb sich hemmungslos und provozierend an ihr. »Das Grausame daran ist, dass ich dich um jeden Preis haben will.«
    Er hätte sie haben können. In diesem Augenblick nahmen ihre Sinne nur noch ihn wahr. Sie trank seinen Anblick, sie begehrte ihn mit der gleichen verrückten, blinden, unmöglichen Leidenschaft, mit der er sie begehrte.
    »Aber durch eine Ironie des Schicksals«, fuhr er mit rauer Stimme fort, »hat mir Huff, indem er mir grünes Licht gab, den Weg zu dir verwehrt.« Er begann, sie ganz langsam loszulassen, bis er sie wieder vor sich absetzte und sie sich nicht mehr berührten. »Ich will dich. Aber du sollst keine Sekunde lang an meinen Motiven zweifeln.«

Kapitel 27
    Huffs Haupt war in Rauchschwaden gehüllt. Mechanisch paffte er an der Zigarette, die in seinem Mundwinkel baumelte. Mit weit gespreizten Beinen auf der Laderampe stehend, die Hände in die Hüften gestemmt, fasste er mit finsterem Blick die Streikposten ins Auge.
    Etwas vierzig Männer marschierten, mit kämpferischen Plakaten bewehrt, langsam und schweigend vor dem Haupttor des Werks auf dem Randstreifen des Highways in einem ovalen Kreis.
    »Wie lange machen die das schon?«
    Die Gruppe, die sich um Huff geschart hatte, bestand aus Chris, mehreren Vorarbeitern und ein paar Abteilungsleitern, die alle aus ihren Häusern, zum Teil sogar aus ihren Betten herbeordert worden waren, um diese neueste kritische Entwicklung in Augenschein zu nehmen.
    Fred Decluette hatte die undankbare Aufgabe zugewiesen bekommen, alle zu benachrichtigen, sobald die Streikposten eintrafen, darum blieb es auch ihm überlassen, Huffs Frage zu beantworten. »Sie haben sich gegen zehn Uhr morgens versammelt, und bei Schichtwechsel haben sie angefangen zu demonstrieren.«
    »Red soll herkommen und sie wegen Hausfriedensbruch verhaften.«
    »Das kann er nicht, Huff«, belehrte ihn Chris. »Solange sie auf der anderen Seite des Zauns bleiben, befinden sie sich auf öffentlichem Grund. Aber dummerweise muss jeder, der zur Arbeit oder nach Hause will, durch dieses Tor. Es lässt sich nicht vermeiden, dass unsere Angestellten sie sehen. Sie müssen praktisch mitten durch die Streikposten fahren.«
    »Außerdem haben sie die Demonstration angemeldet.« Das kam von George Robson. »Sie haben sich abgesichert.«
    »Hat irgendwer auch gute Neuigkeiten für mich?«, bellte Huff.
    »Die gute Neuigkeit ist, dass die Genehmigung nur gilt, solange die Demonstration friedlich bleibt«, sagte Chris. »Ich glaube, es ist an uns, dafür zu sorgen, dass sich das ändert.«
    Aus der Gruppe war unterdrücktes Lachen zu hören. Huff sah Fred an. »Hast du ein paar Jungs bereit?« Er beantwortete das mit einem Nicken, aber Huff spürte seine Skepsis. »Was ist los, Fred? Sprich mit mir. Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?«
    »Es könnte sein, dass unsere Männer das nicht so gern sehen.« Fred sah sich nervös um. »Es gab Gerede, dass sich einige von unseren Arbeitern den Streikposten anschließen könnten.«
    Huff warf die Zigarette auf den Beton und zermalmte sie unter seiner Sohle. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    Die Gruppe verschwand wieder im Werk und hatte sich keine fünf Minuten später in Huffs Büro versammelt. Alle reihten sich an der Glaswand mit Blick auf die Werkshalle auf. Unten wurde gearbeitet wie immer, aber ohne große Begeisterung. Eine alles durchdringende Spannung lag in der Luft.
    »Ist die Lautsprecheranlage an?«, fragte Huff.
    Chris legte eine Reihe von Schaltern auf dem Durchsagesystem um. »Jetzt schon.«
    Huff griff zum Mikrophon, pustete kurz hinein, um es zu prüfen, und sagte dann: »Alle mal herhören.« Seine Stimme dröhnte in jede Ecke des Geländes und erreichte jeden Arbeiter in dieser Schicht, gleichgültig, wo er sich gerade aufhielt. Manche hielten in ihrer Arbeit inne und blieben stehen, aber ohne den Kopf zu heben. Andere sahen auf, aber es war praktisch unmöglich, die Miene eines Mannes zu deuten, der eine Schutzbrille trug.
    »Sie wissen alle, was da draußen abläuft. Inzwischen kennen Sie wahrscheinlich den Namen des Mannes, der diese Clowns geschickt hat, damit sie uns auf die Nerven fallen, und wahrscheinlich fragen Sie sich: ›Wer zur Hölle ist Charles Nielson?‹
    Ich werde es Ihnen sagen: Er ist ein Unruhestifter, dem nichts, aber auch gar nichts an Hoyle Enterprises liegt. Diese Streikposten da draußen vergeuden nur ihre Zeit und machen sich lächerlich, aber das

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