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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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halblaut, stieg aus und eilte um den Wagen herum auf die Beifahrerseite.
    Sie half ihm beim Aussteigen, dann humpelten sie gemeinsam die Stufen zur Küchentür hinauf. »Würdest du Frito füttern, bevor du fährst?«
    »Natürlich.«
    Der Hund begrüßte sie so überschwänglich, dass Sayre ihn in die Schranken weisen musste. »Sei brav«, befahl sie streng und verwendete dabei den gleichen Befehl, mit dem Beck den Hund im Diner zur Ruhe gebracht hatte. Frito gehorchte, aber er war kreuzunglücklich.
    »Tut mir leid, mein Junge, gespielt wird später.«
    »Sobald ich dich versorgt habe, werde ich ihm alles erklären« , sagte sie und führte Beck ins Schlafzimmer.
    »Du musst das nicht machen.«
    »Doch, ich muss. Es war meine Schuld.«
    »Du hast mich nicht mit Steinen beworfen.« Er drehte den Kopf und sah sie an. »Oder?«
    »Nein, aber ich stand neben dem Kerl, der geworfen hat. Du hast mich gewarnt, dass es zu Ausschreitungen kommen würde und dass jemand verletzt werden könnte. Ich wollte nicht auf dich hören.«
    »Das ist mir schon öfter aufgefallen. Ist das eine schlechte Angewohnheit?«
    »Beck, die Rippen, die du dir nicht gebrochen hast?«
    »Ja?«
    »Ich könnte das ändern.«
    Er grunzte vor Schmerz. »Bitte bring mich nicht zum Lachen.«
    Als sie in seinem Schlafzimmer waren, lehnte sie ihn gegen das Fußende des altmodischen Bettes und schlug schnell die Decke zurück. Dann kam sie zu ihm zurück und half ihm, sich auf die Bettkante zu setzen.
    »Kannst du so lange sitzen bleiben, dass ich ein Desinfektionsmittel für deine Wange holen kann?«
    Er litt eindeutig Schmerzen. Er hatte zu schwitzen begonnen, und seine Lippen hatten einen weißen Rand. »Das Verbandszeug ist im Bad.«
    Sie durchsuchte verschiedene Schubladen und Schränkchen, bis sie die Pflaster, Wattepads, Desinfektionsspray und Schmerztabletten gefunden hatte. Als sie ins Schlafzimmer zurückkam, saß Frito zu Becks Füßen und winselte kläglich. Beck streichelte seinen Kopf. »Er macht sich Sorgen um mich.«
    »Er ist schlauer als du. Hast du außer dem Stein noch was an den Kopf gekriegt?«
    »Nein.«
    »Hast du irgendwann das Bewusstsein verloren? Ist dir schwindlig? Was hast du zum Frühstück gegessen?«
    »Gar nichts.«
    »Okay, dann zum Abendessen.«
    »Sayre, ich habe keine Gehirnerschütterung.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich schon mal eine hatte.«
    »Football?«
    »Baseball. Ich wurde am Schädel getroffen.«
    »Hat ihn das so hart gemacht?«
    »Hör zu, mir ist nicht schwindlig. Mir ist auch nicht schlecht. Ich war keine Sekunde bewusstlos …« Er hielt die Luft an, während sie Desinfektionsmittel auf seine Wange tupfte.
    »Das muss vielleicht genäht werden.«
    »Nein.«
    Sie wischte das Blut weg und sah, dass es ein langer, aber nicht allzu tiefer Schnitt war. »Ich empfehle trotzdem, ihn nähen zu lassen.«
    »Ich werde es schon überleben. Ich muss mich nur kurz hinlegen.«
    Er knöpfte sein Hemd auf, aber als er es abstreifen wollte, stockte ihm der Atem.
    »Lass mich helfen.« Sie schob das Hemd behutsam über seine Schultern. Langsam und vorsichtig half sie ihm, die Arme aus den Ärmeln zu ziehen, und trat dann zurück, um den Schaden zu begutachten. Sein Rumpf begann sich an den Stellen, wo ihn die Tritte und Stöße getroffen hatten, zu verfärben. Sein Rücken sah nicht besser aus.
    »O Beck«, flüsterte sie. »Du solltest dich wirklich röntgen lassen.«
    »Deswegen?« Stöhnend, weil ihn die Bewegung so viel Kraft kostete, legte er sich hin und ließ den Kopf auf das Kissen sinken. »Das ist nichts.«
    »Bitte lass mich den Notarzt rufen. In fünfzehn Minuten könntest du im Krankenhaus sein.«
    »Ich könnte in fünfzehn Sekunden eingeschlafen sein, wenn du endlich die Klappe halten und verschwinden würdest. Aber könntest du mir zuvor noch ein paar von den Pillen geben?«
    Sie schraubte die Flasche auf und schüttelte drei Tabletten in ihre Hand. Er bat um eine vierte, und sie schüttelte eine weitere aus der Flasche. Dann hielt sie ihm den Kopf, während er die Tabletten mit einem Glas Wasser, das sie ihm aus dem Bad gebracht hatte, hinunterspülte.
    Er ließ den Kopf aufs Kissen sinken und schloss die Augen.
    »Und nimm bitte den Telefonhörer von der Gabel, bevor du gehst.«
    »Na schön.«
    »Kipp noch etwas Trockenfutter in Fritos Schüssel und schau, dass er genug Wasser hat. Und lass ihn raus, damit er sein Geschäft machen kann.«
    »Mach dir keine Sorgen.«
    »Das Tor

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