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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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deutlicher die wütenden Blicke in seinem Rücken.
    George Robson und Fred Decluette standen neben dem Band und sahen überrascht auf, als Beck sich zu ihnen gesellte. »Morgen, Mr. Merchant«, sagte Fred.
    »Fred. George.«
    »Was für eine Scheiße.« George schüttelte reuig den kahler werdenden Kopf und wischte sich mit dem Taschentuch den Schweiß vom Gesicht. »Was für eine Scheiße.«
    Beck sah auf den verklebten Hallenboden. In der Nacht musste sich genau an der Stelle, wo er jetzt stand, eine Blutlache ausgebreitet haben, aber jemand hatte sie beseitigt, noch bevor die Frühschicht ihren Dienst angetreten hatte.
    »Wir haben schon sauber gemacht«, sagte Fred, als hätte er seine Gedanken gelesen. »Nicht gut für die Arbeitsmoral. Hat keinen Zweck, sie ständig daran zu erinnern.«
    »Vielleicht wäre ein Warnschild angebracht«, bot George an. »Das würde sie vorsichtiger machen. Nicht so sorglos.«
    Um möglichst weit von diesem gefühllosen Idioten wegzukommen, trat Beck näher an die Maschine. »Zeigen Sie mir, wie es passiert ist«, sagte er zu Fred.
    »Das ist er mit mir schon durchgegangen.«
    »Ich würde es gern selbst sehen, George. Huff wird alle Einzelheiten erfahren wollen.«
    George, fiel ihm auf, hielt sich in sicherem Abstand, während ihm Fred den kaputten Antriebsriemen zeigte und erklärte, was schiefgelaufen war, als Paulik ihn zu reparieren versucht hatte. »Morgen kommt jemand vorbei, der ihn richtig repariert«, versicherte Fred.
    »Ich habe das gleich heute früh veranlasst«, mischte George sich ein.
    Beck blickte zu den gusseisernen Rohren auf, die über ihren Köpfen auf einem wackligen Förderband dahinzogen. »Ist es sicher, das Band bis dahin zu betreiben?« Er hatte die Frage an den Vorarbeiter gerichtet, aber George antwortete.
    »Meiner Meinung nach schon.«
    Fred wirkte weniger überzeugt, aber er nickte. »Mr. Robson ist offenbar der Meinung, und er muss es schließlich wissen.«
    Beck zögerte und sagte dann: »Na gut. Aber passen Sie auf, dass jeder weiß, was passiert ist, und warnen Sie die Männer …«
    »Ach, die wissen längst Bescheid, Mr. Merchant. So was spricht sich sofort rum.«
    Natürlich. Beck nickte George Robson knapp zu, wandte sich dann ab und ging den gleichen Weg zurück, den er gekommen war. Das Hemd klebte ihm am Rücken. Er spürte Schweißrinnsale über seine Rippen laufen. Obwohl er noch keine fünf Minuten in der Werkhalle war, war er schweißdurchtränkt. Seine Lungen quälten sich ab, die heiße Luft, die er inhalierte, wieder auszustoßen. Die Männer hier arbeiteten acht Stunden lang unter diesen Bedingungen, falls sie nicht eine Doppelschicht schoben, um ein paar Überstunden zu machen.
    Als er an der Maschine mit dem weißen Kreuz vorbeikam, blieb er kurz stehen und fragte sich, ob George Robson je daran gedacht hatte zu fragen, wofür dieses Kreuz stand. Oder ob er es überhaupt bemerkt hatte. So wie Sayre.
    Becks Schritt wurde langsamer, bis er schließlich stehen blieb. Er betrachtete das Emblem mehrere Sekunden lang und dachte daran, welche Tragödie sich dahinter verbarg. Dann machte er abrupt kehrt und eilte mit langen Schritten zu Fred Decluette und dem Sicherheitsdirektor zurück.
     
    »Himmel, das wird Schlagzeilen machen.« Huff hatte die Lippen zusammengepresst, als klemmte eine Zigarette dazwischen. »Die Medien werden wie die Geier über uns herfallen, genau wie beim letzten Mal, als jemand im Werk verletzt wurde.«
    Vom andere Ende der Intensivstation her sagte Chris: »Beck hätte ein paar Tage abwarten sollen, bevor er es dir erzählt.«
    Huff knurrte fast. »Quark, er hätte es mir sofort erzählen müssen. Er hätte es mir schon gestern Abend erzählen sollen, statt bis heute Morgen zu warten. Es ist meine Gießerei. Sie trägt meinen Namen. Meinst du, es wäre mir lieber, wenn ich es aus der Zeitung erfahre? Oder in den Nachrichten höre? Beck hat kapiert, dass ich über alles Bescheid wissen muss.«
    Chris fiel auf, dass Beck keinen Ton gesagt hatte, während Huff sich über Billy Pauliks Unfall ereifert hatte. Obwohl es an Beck hängen geblieben war, die schlechten Nachrichten zu überbringen, war Huff nicht bereit gewesen, den Boten hinzurichten. Stattdessen genoss Beck Huffs volle Zustimmung und sein ganzes Vertrauen, was Chris umso ärgerlicher fand.
    »Die Arztrechnungen für Paulik werden astronomisch ausfallen«, sagte Huff. »Wahrscheinlich wird die Unfallversicherung unsere Beiträge

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