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Weit wie das Meer

Weit wie das Meer

Titel: Weit wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Schritt, aber wenn du zu mir ziehen würdest, hätten wir nie mehr diese langen Trennungsphasen. Wir könnten uns jeden Tag sehen.« Er strich ihr zärtlich über die Wange. »Ich möchte mit dir am Strand Spazierengehen. Ich möchte mit dir segeln. Ich möchte, daß du da bist, wenn ich von der Arbeit heimkomme. Es soll so sein, als hätten wir uns das ganze Leben gekannt…«
    Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus.
    »… Du fehlst mir so sehr, wenn wir nicht zusammen sind. Ich weiß, daß dein Job hier in Boston ist, aber ich bin sicher, daß du genauso gut für das Wilmington Journal arbeiten könntest…«
    Je länger er sprach, desto heftiger schwirrte ihr der Kopf. Für sie klang es fast so, als wollte er seine Beziehung mit Catherine neu aufleben lassen. »Moment mal«, fiel sie ihm schließlich ins Wort. »Ich kann nicht einfach meine Koffer packen. Ich meine… Kevin geht hier zur Schule…«
    »Es muß ja nicht sofort sein«, gab er zurück. »Du kannst warten, bis das neue Schuljahr beginnt, wenn es dir lieber ist. Auf ein paar Monate kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Aber Kevin ist glücklich hier - dies ist sein Zuhause. Hier sind seine Freunde, seine Fußball…«
    »Das alles kann er auch in Wilmington haben.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Hast du denn nicht gesehen, wie gut wir miteinander auskommen?«
    Sie ließ seine Hand los. Langsam wurde sie ärgerlich. »Das hat nichts damit zu tun. Natürlich weiß ich, daß ihr euch gut verstanden habt, aber du hast ja auch nicht von ihm verlangt, sein Leben zu ändern. Ich habe nicht von ihm verlangt, sein Leben zu ändern.« Sie hielt inne. »Und außerdem geht es nicht allein um ihn. Was ist mit mir, Garrett? Du warst heute abend dabei - du weißt, was geschehen ist. Ich habe eben diese großartige Neuigkeit erfahren, und jetzt willst du, daß ich alles aufgebe?«
    »Ich will nicht, daß du uns aufgibst. Das ist der springende Punkt.«
    »Warum kannst du dann nicht nach Boston ziehen?«
    »Um was zu tun?«
    »Dasselbe, was du in Wilmington tust. Tauchunterricht geben, segeln, was auch immer. Für dich ist es sehr viel leichter, den Standort zu wechseln, als für mich.«
    »Das kann ich nicht. Wie ich schon sagte - das…« Er zeigte mit einer weitausholenden Geste zum Fenster hin. »… das alles hier ist nicht meins. Ich würde mich verloren fühlen.«
    Theresa stand auf und begann erregt im Zimmer auf- und abzugehen. »Das ist nicht fair!«
    »Was ist nicht fair?«
    Sie sah ihm geradewegs in die Augen. »Alles! Daß du von mir verlangst wegzuziehen, mein ganzes Leben zu ändern. Es ist so, als würdest du allein die Bedingungen stellen. ›Wir sollten zusammen sein, aber nach meinen Vorstellungen.‹ Und was ist mit meinen Gefühlen? Sind die etwa nicht wichtig?«
    »Natürlich sind sie wichtig. Du bist wichtig - wir sind wichtig.«
    »Das klang aber eben eher so, als würdest du nur an dich selbst denken. Du willst, daß ich alles aufgebe, wofür ich gearbeitet habe, aber du bist nicht bereit, selbst auch nur das Geringste aufzugeben.« Ihre Augen waren noch immer auf seine geheftet.
    Garrett erhob sich von der Couch und kam auf sie zu. Als er vor ihr stand, kreuzte sie die Arme wie eine Barriere vor sich.
    »Bitte, Garrett - rühr mich jetzt nicht an, okay?«
    Er ließ die Hände sinken und wich ihrem Blick aus.
    »Dann lautet deine Antwort wohl, daß du nicht kommst«, sagte er schließlich, Zorn in der Stimme.
    »Nein«, gab sie zurück und wählte behutsam ihre Worte, »meine Antwort lautet, daß wir die Sache ausdiskutieren müssen.«
    »Damit du mich davon überzeugen kannst, daß ich unrecht habe.«
    Seine Bemerkung verdiente keine Antwort, und sie schüttelte nur den Kopf. Dann nahm sie ihre Handtasche vom Eßtisch und steuerte auf die Tür zu.
    »Wohin gehst du?«
    »Eine Flasche Wein kaufen. Ich brauche einen Drink.«
    »Aber es ist schon spät.«
    »Am Ende des Häuserblocks ist ein Getränkeladen. Ich bin in fünf Minuten zurück.«
    »Warum können wir’s nicht sofort besprechen?«
    »Weil ich ein paar Minuten allein sein will, um nachzudenken.«
    »Du willst davonlaufen«, sagte er vorwurfsvoll.
    Sie hatte schon die Hand auf der Türklinke. »Nein, Garrett, ich laufe nicht davon. Ich bin in ein paar Minuten zurück. Und ich mag es nicht, wenn du so mit mir sprichst. Es ist nicht fair, mir ein schlechtes Gewissen machen zu wollen. Du hast gerade von mir verlangt, mein ganzes Leben zu ändern, und ich nehme mir jetzt ein

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