Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)
bereit bist, diesen ganzen Mist in meinem Leben in Kauf zu nehmen. Es scheint wirklich alles viel einfacher zu sein, wenn es nur um uns geht.«
» So sollte es in einer Beziehung auch sein, Sarah. Vor allem, wenn man einander liebt. Und du liebst mich doch, oder?« Er fuhr ihr mit dem Finger über die Wange. » Ist schon okay. Ich weiß ja, wie schwer es dir fällt, deine Gefühle in Worte zu fassen. Du brauchst auch bloß zu wissen, dass ich dich liebe.«
» Ich weiß.«
Sarah atmete die salzige Meerluft ein. Sie hatte den Kopf an Jeremys Schulter gelehnt, und sein warmer Atem glitt über ihre Stirn wie eine Sommerbrise.
» So sollte unsere Beziehung immer sein«, sagte Jeremy leise. » Keine Streitigkeiten.«
Wahrscheinlich war sie im Moment einfach zu erschöpft dazu, dachte Sarah.
» Dein Dad hat mir von deinem Dilemma mit Wangallon erzählt.«
» Dilemma? Das ist eine interessante Wortwahl.«
» Dein Vater ist Geschäftsmann, Sarah. Mal abgesehen von den familiären Bindungen, du solltest auf seinen Rat hören. Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun sollst, aber ich glaube, und damit stehe ich wohl nicht alleine, dass die Tage der Farmen im Busch gezählt sind. Du musst nach Wegen suchen, um nicht nur dein zukünftiges Glück, sondern auch deine Sicherheit zu gewährleisten. Noch bist du in der besten Position, um dafür zu sorgen, dass das Werk deiner Vorfahren lebendig gehalten wird.«
» Wie?«
» Dein Dad sagt, der Besitz sei Millionen wert. Du könntest ihn verkaufen und das Geld in Immobilien und Fonds anlegen. Ein kleiner Teil könnte vielleicht in eine Stiftung fließen, mit der junge Leute gefördert werden, wenn sie in ländlichen Gebieten in Australien arbeiten wollen. Damit wäre das Vermächtnis von Wangallon gut angelegt, meinst du nicht?«
» Oder«, entgegnete Sarah, » ich könnte nur einen Teil verkaufen und Rest behalten, damit Anthony als Verwalter bleiben kann.«
Jeremy schaute sie zweifelnd an. » Wenn du es behältst, Sarah, wirst du nie wirklich frei sein. Dann wirst du immer wieder dorthin fahren. Meinst du nicht, dass du, dass wir einen klaren Schnitt brauchen?«
Die Anspielung war deutlich. » Hey, warst du nicht gerade derjenige, der von Vertrauen geredet hat?«
» Okay, erwischt. Aber denk trotzdem mal darüber nach.«
» Das mache ich«, willigte sie ein.
» Ich liebe dich, Sarah.« Jeremy zog sie wieder fester an sich und gab ihr einen Kuss.
Schuldbewusst rieb sie ihre Nase an seiner Wange. » Lass uns auf den Neuanfang trinken«, sagte sie und löste sich von ihm, um sich aufrecht hinzusetzen. Liebevoll beobachtete sie ihn, als er die Flasche Champagner öffnete.
» Auf den Neubeginn«, sagte er und ließ etwas in ihr langstieliges Glas fallen.
Sarah hörte es klirren und hob das Glas. Im Champagner glitzerte ein Diamantring. Sie trank einen großen Schluck, dann hielt sie das Glas schräg, um den Ring herausholen zu können. Funkelnd lag er in einer kleinen Champagnerlache in ihrer Handfläche.
» Willst du mich heiraten?«
Sarah starrte auf den Stein.
» Als ich gehört habe, dass du Wangallon so abrupt verlassen hast, habe ich gedacht, du hast es vielleicht endlich losgelassen.«
» Ich…« Wind kam auf und fuhr ihr durch die Haare. » Es tut mir leid, Jeremy, aber darauf war ich nicht vorbereitet.«
» Es ist ein Heiratsantrag. Darauf brauchst du nicht vorbereitet zu sein. Du sollst nur Ja sagen.«
» Ich kann nicht. Wenigstens…«
Jeremy nahm ihr den Ring aus der Hand, steckte ihn in die Hosentasche und begann, ihre Sachen zusammenzuräumen. » Ich glaube, wir gehen jetzt besser.«
» Warte, Jeremy, bitte.« Sarah stand auf.
» Ich höre«, sagte er, packte aber weiter die Überreste ihres Picknicks zusammen und schüttelte die Decke auf, auf der sie gesessen hatten.
» Ich bin bereit, mit dir über unsere Zukunft zu reden, solange du bereit bist, meine Gedanken zu Wangallon anzuhören. Aber die Entscheidungen bezüglich der Farm treffe ich allein.«
Jeremy blickte sie an. » Wie kann das sein, Sarah? Du behauptest, wir hätten eine gemeinsame Zukunft, willst mir aber erklären, dass ich bei etwas, das unsere Beziehung betrifft, nichts zu sagen habe. Du musst auch ein bisschen fair sein. Scheiße!« Er rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. » Ich habe bei deinem Vater um deine Hand angehalten. Und jetzt sehe ich aus wie ein Idiot!«
Sarah blickte den Mann an, der sie bedingungslos liebte und der versuchte, eine sichere Zukunft für
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