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Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Titel: Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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aufgabeln.«
    Alle im Pub brachen in lautes Gelächter aus. Lottie warf Cameron einen bösen Blick zu und streckte Sarah, die sich vor Vergnügen krümmte, die Zunge heraus. Sofort rutschte Cameron von der Theke herunter und nahm das Mädchen in die Arme. Widerstrebend ließ sie sich dies gefallen.
    » Oh, Lottie, dich habe ich doch damit nicht gemeint, mein schönes Kind«, sagte er leise. Lauter fügte er hinzu: » Ich habe von echten Blondinen gesprochen.«
    » Ach, geh weg, ich glaube, ich verbringe meine Zeit lieber mit Anthony.«
    » Tut mir leid.« Anthony grinste entschuldigend und nahm die Ellbogen von der Theke, als sie auf ihn zutrat. » Ich muss viel zu viel arbeiten, als dass ich Zeit für eine Liebelei hätte.« Außerdem würde er sich ganz bestimmt nicht in Camerons Angelegenheiten einmischen.
    » Wirklich?«, erwiderte Lottie und warf Sarah einen prüfenden Blick zu. » Das kommt wohl ganz darauf an, wie man Arbeit definiert.«
    Erneut brachen alle in brüllendes Gelächter aus.
    » Jetzt hat sie es dir aber gegeben, Anthony.« Cameron nickte seiner Schwester zu.
    Sarah trank einen Schluck. Sie spürte, wie sie rot wurde, weil alle im Raum sie anschauten.
    » Außerdem braucht er da nicht so weit zu fahren«, meinte einer der Scherer. » Und ihr wisst ja, was man über das Ende des Regenbogens sagt.« Er kicherte in seinen Bierkrug.
    » Okay, okay, jetzt habt ihr genug über die Verehrer meiner Schwester spekuliert. Sprechen wir lieber über etwas anderes«, lenkte Cameron rasch das Gespräch wieder auf sich. Sarahs Gesicht hatte mittlerweile die Farbe einer reifen Tomate.

Sommer, 1857
    Ridge Gully– im mittleren Westen von New South Wales
    Lorna Sutton, vierzig Jahre alt und so fett wie ein überfüttertes Schwein, wusste über Fortpflanzung Bescheid. Der Schotte, nun, der wollte eine Familie gründen. Es hieß, er sei direkt an der Grenze zu England aufgewachsen, in einem feinen Herrenhaus ganz in der Nähe von Sir Malcolm, und nachdem seine Familie bei einem schrecklichen Brand ums Leben gekommen war, wollte er in Australien neu anfangen. Hatte nicht Gott ihr diesen Mann ins Haus geschickt, wo sie doch eine gebildete Tochter hatte? Lorna bekreuzigte sich dankbar und wischte sich die schwitzende Brust mit dem Bettlaken ab.
    » Nun?«
    Die Stimme des Mannes riss sie aus ihren Tagträumen.
    Lorna rollte vom Bett. Sie kniete sich auf den Boden zwischen seine Schenkel. Wo mochte er sein Geld haben? Sie hatte nicht herausgefunden, wo er es aufbewahrte. Natürlich wollte sie es sowieso nicht stehlen, um Gottes willen. Sie war schließlich keine Diebin.
    Sie würde sich nur viel besser fühlen, wenn sie wüsste, dass es an einem sicheren Ort war. Eine Hand zog ihren Kopf näher heran. Lorna verzog das Gesicht und tat, was von ihr verlangt wurde. Sie saugte immer fester, bis er schließlich ihren Kopf mit beiden Händen umfasste und sie dann zurück auf den Boden stieß.
    Lorna wischte sich Lippen und Kinn ab und zog sich ein Unterkleid über, bevor sie Wasser in das Porzellanbecken am Waschtisch goss.
    » Und sonst ist dir nichts in die Finger gefallen?«, fragte Matthew Reynolds, als er den Waschlappen in dem kühlen Wasser auswrang und sich damit hastig über den Körper rieb.
    Lorna schüttelte den Kopf. » Nein.«
    Er spritzte sich Wasser unter seine behaarten Achselhöhlen und rieb sein Glied fest ab.
    » Na ja, dumm oder nicht, der Mann hat auf jeden Fall Geld. Behalt ihn hier, Lorna. Sorg dafür, dass er sich mit deiner Tochter einlässt. Wenn er sein Geld schon ausgeben will, dann soll er es in Ridge Gully tun.« Matthew Reynolds zog sich an, warf ein paar Münzen auf das Bett und ging hinaus.
    Lorna schloss leise die Tür hinter ihm und wusch sich sorgfältig. Sie hob sämtliche Körperfalten an, um seinen Geruch zu entfernen. Jetzt war sie auch nicht schlauer als vorher. Er wusste nicht mehr über den Schotten als sie, und auch er wollte sein Geld. Nun, ihre Absicht stand fest. Mr Gordon würde sich mit ihrer Rose einlassen. Das Mädchen war hübsch, und im Gegensatz zu ihrer Mutter war sie unberührt. Lorna kicherte leise. Aber ihr blieb ja nichts anderes übrig. Schließlich hatte sie eine Tochter zu verheiraten und musste auch an ihre eigene Bequemlichkeit denken. Lorna zog ihr Kleid an und blickte sich im Zimmer um. Das schöne Holzbett mit den geschnitzten Pfosten, der dazu passende Waschtisch, ein guter Schrank und ein schöner Bettüberwurf. Sie fuhr mit ihren dicken Fingern über den

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