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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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werden. Er musste seine Erregung unterdrücken, als er in sie eindrang.
    »Ist es schön so?«, stöhnte er. Katie erschauderte wollüstig, als sie ihn in sich spürte. »Ich tue dir doch nicht weh?«
    Katie seufzte leise auf und bäumte sich Robert entgegen, sodass er sich aus Angst, ihr Schmerzen zuzufügen, ein Stück zurückzog, was seine Erregung noch steigerte. »Nein, bleib. Ich will mehr. Ich will dich. Ich will dich«, schrie Katie in wilder Leidenschaft auf und grub ihre Fingernägel in seinen Rücken. Ungläubig stieß Robert einmal, zweimal, dreimal, tief in sie hinein. Wie lange würde er sich zurückhalten können, bis er kam? Er war ein Mann, und sie war seine Frau. Warum hatte er bis jetzt gar nicht wahrgenommen, was für einen verführerisch schönen Körper sie hatte?
    »Ja, jetzt, Alice. Ich will dich jetzt!«, stieß er hervor. Die Worte hallten wie eine Totenglocke durch die Stille, die plötzlich entstand. Robert erstarrte, und Katie wurde stocksteif. Dann schrie sie verzweifelt auf und schob ihn aus Leibeskräften weg. Doch er war schneller als sie und hatte sich bereits von ihr zurückgezogen. Die Schwere seines Fehlers dröhnte ihm noch in den Ohren, als er sich ein Bettlaken umschlang und sich in einen Sessel sinken ließ.
    »Katie, oh, Gott. Es tut mir Leid! Ich habe es nicht so gemeint. Ich wusste nicht, was ich da sage. Ich habe nicht an sie gedacht, sondern an dich.« Aber ihm war klar, dass alles Flehen vergeblich war.
    »Wie kannst du es wagen! Du widerwärtiger, ekelhafter, verlogener Dreckskerl! Wie kannst du mit mir schlafen und dabei die ganze Zeit an sie denken?« Mit wutverzerrtem Gesicht holte Katie nach ihm aus, prügelte und schlug mit den Fäusten auf ihn ein, zerkratzte ihn mit ihren langen roten Nägeln und stieß dabei die abscheulichsten Verwünschungen aus. »Das tust du, seit wir verheiratet sind. Oh, glaubst du etwa, ich hätte es nicht gemerkt? Immer denkst du nur an sie, nie an mich. Du hast mich nie geliebt und mich dauernd nur angelogen.« Vor Hass versagte ihr die Stimme. »Immer Alice, Alice, Alice. Ich kann sie nicht ertragen! Sie hat unser Leben kaputtgemacht, und dabei ist sie nicht einmal hier!« Von wilden Schluchzern geschüttelt, kauerte sie auf dem Bett, wiegte sich hin und her und versuchte vergeblich, ihre Nacktheit mit einem Hemd zu bedecken.
    Robert saß wie benommen und bedrückt da und wusste nicht, was er tun sollte. Nie würde er sich verzeihen, was soeben vorgefallen war. Und dabei war es ihm zum ersten Mal in seiner Ehe gelungen, Alice für einen Augenblick zu vergessen. Er rieb sich die blutige Stelle am Arm, wo einer von Katies Fingernägeln ihm die Haut aufgerissen hatte. Obwohl ihm klar war, dass es keinen Sinn mehr hatte, versuchte er es ein letztes Mal.
    »Katie, ich habe an dich gedacht. Diesmal war es wirklich so. Ich schwöre.« In einer hilflosen Geste hob er die Arme. Katies Augen ähnelten stumpfen grauen Steinen. Ihre Ehe hatte keine Chance mehr.
    »Warum wachst du nicht endlich auf? Du kannst sie nicht haben. Sie ist zwanzigtausend Kilometer entfernt und glücklich und heiratet bald irgendeinen Idioten. Sie liebt einen anderen.« Die letzten vier Wörter sprach Katie so deutlich aus, als rede sie mit einem Geistesschwachen. Bea hatte es ihr vor einer Woche erzählt, und sie hatte nur genüsslich auf den richtigen Moment gewartet, um es Robert unter die Nase zu reiben. Gleichzeitig jedoch konnte sie den Schmerz in seinen Augen nicht mit ansehen. Sie stand vom Bett auf und ging hinaus.
    Die nächsten Wochen waren eine Qual für Robert. Obwohl er und Katie nach außen hin versuchten, sich normal zu verhalten, verbreiteten sie eine Spannung, die dem Rest der Familie nicht verborgen blieb. Während Katie sich mit Stewart beschäftigte, arbeitete Robert noch mehr als gewöhnlich und kam erst spätabends nach Hause. Bei den Mahlzeiten mit der Familie verlor er kaum ein Wort. Selbst Elizabeth konnte ihm nur einsilbige Antworten entlocken. Wenn sie allein waren, weigerte sich Katie mit ihm zu sprechen, und sie sah ihn nur an, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Nachts legte sie ein Kissen als Abtrennung zwischen sie ins Bett und wandte Robert den Rücken zu. Sie zog nur deshalb nicht aus dem gemeinsamen Schlafzimmer aus, weil sie noch nicht über ihre Zukunft entschieden hatte und deshalb nicht alle Brücken hinter sich abreißen wollte.
    Robert hatte Mühe, sich auf die beiden Dinge zu konzentrieren, die ihm im Leben am meisten bedeuteten:

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