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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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klar gemacht, dass es daran nichts zu rütteln gab.
    »Am liebsten würde ich gleich hier über dich herfallen …«, murmelte Teddy. Als seine Lippen ihr Ohr liebkosten, spürte er das vertraute Ziehen in seinen Lenden, wie immer, wenn er in ihrer Nähe war. Der Himmel wusste, warum er noch nicht mit ihr geschlafen hatte. Vielleicht wäre sie dann eher bereit gewesen, seinem Drängen nachzugeben. Allerdings hatte Alice etwas Unschuldiges an sich, eine Mauer, die er nicht zu durchbrechen wagte, um sie nicht doch noch vor der Hochzeit zu verlieren. »Ich will dir die Welt schenken, immer in deiner Nähe sein, dich achten für den Rest meines …« Alice fuhr ruckartig zurück.
    »Was habe ich falsch gemacht?«, wunderte sich Teddy.
    »Das darfst du nie wieder sagen«, befahl Alice und fügte, ein wenig versöhnlicher, hinzu: »Mir hat schon einmal jemand die Welt versprochen und mir dann alles genommen.«
    »Du bist meine Welt«, erwiderte er leise. Er ließ Alice los, griff über sie hinweg und nahm ein kleines Samtschächtelchen, das auf dem Notsitz neben dem Picknickkorb lag. Alice schnappte nach Luft, als er es aufklappte und ein Ring mit gewaltigen Rubinen und Diamanten zum Vorschein kam. Sprachlos erlaubte sie Teddy, ihr das kostbare Schmuckstück an den dritten Finger der linken Hand zu stecken.
    »Er ist wunderschön«, stieß sie hervor. »Viel zu schön.«
    »Nicht zu schön für dich, meine liebe zukünftige Frau«, flüsterte Teddy. Als er sie in die Arme nahm und sie wieder küsste, lief Alice ein eigenartiger Schauder den Rücken hinunter. Aber sie beschloss, nicht darauf zu achten.
    »Er hat meiner Urgroßmutter gehört«, erklärte Teddy mit zitternder Stimme. »An der Einfassung musste etwas repariert werden, sonst wäre ich noch an dem Tag, an dem du deinen Flug storniert hast, sofort nach London gekommen, um ihn dir zu geben.« Er zog Alice an sich und blickte ihr fast verzweifelt in die leuchtend blauen Augen. »Nur damit ich sicher sein kann, dass all das wirklich passiert und dass ich nicht träume, sag mir noch einmal, dass du mich liebst und mich heiraten willst.«
    Alices Tonfall war zärtlich, als sie antwortete. »Edward Charles Dominic Turlington, ich liebe dich, und ich werde dich ganz bestimmt heiraten.« Teddy küsste sie noch länger und leidenschaftlicher, als er es bis jetzt gewagt hatte. Alice gab sich seinen Liebkosungen hin, sodass sich die wundervollen Gefühle, die er in ihr auslöste, in ihrem gesamten Körper ausbreiteten. Voller Glück, weil sie seine Zärtlichkeiten erwiderte, wusste Teddy, dass er nicht mehr lange würde an sich halten können.
    »Wenn ich dich noch ein Mal küsse, bin ich für meine Handlungen nicht mehr verantwortlich«, meinte er bemüht lässig. Er spürte, dass er steinhart war. Ein Teil von Alice wäre bereit gewesen, ihm alles zu gestatten. Doch keiner von beiden machte Anstalten, einen Schritt weiterzugehen. Alice riss sich zusammen, setzte sich auf, strich die zerzausten Locken aus ihrer Stirn und genoss das neue Gefühl des großartigen Rings an ihrer Hand.
    »Es hat aufgehört zu regnen«, sagte sie mit einem überraschten Blick aus dem Wagenfenster. Sie stieg aus, streckte sich gemächlich und sah sich um. Die Wolken hatten sich tatsächlich verzogen, und eine blässliche Sonne beschien die nasse und dampfende Landschaft. Teddy folgte ihr, schlang von hinten den Arm um sie und schwenkte eine Flasche Moët & Chandon unter ihrer Nase.
    »Ich glaube, jetzt sollten wir feiern, meine liebe Känga.«
    »Eine Spitzenidee«, erwiderte Alice keck, streckte die linke Hand aus und beobachtete ehrfürchtig, wie das Sonnenlicht von den Diamanten abgestrahlt wurde und sich im Rubin fing. Vielleicht war es ja doch möglich, glücklich zu sein.
    Alices und Teddys Hochzeit sollte am 21. September 1963 in der kleinen Dorfkirche in Stow on the Wold stattfinden. Lord Turlington, Teddys Vater, bezeichnete es als kleine Familienfeier mit zweihundert Gästen. Teddys Mutter Georgina, eine freundliche, unkomplizierte und burschikose Frau, hatte Alice mit offenen Armen aufgenommen, voller Freude, dass ihr Sohn endlich eine Gefährtin gefunden hatte, selbst wenn diese Australierin war. Sein Bruder und seine Schwester, beide älter als Teddy, verheiratet und Eltern von kleinen Kindern, waren ebenfalls sehr nett zu ihr gewesen. Alice war froh, dass Tante Bea trotz ihrer Enttäuschung darüber, dass sie nun nicht nach Australien zurückkehren würde, sich über ihr Glück

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