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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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fahre morgen zur Arbeit nach London«, verkündete sie geradeheraus. Teddy blieb wie angewurzelt stehen, und sein eben noch kreidebleiches Gesicht wurde schlagartig rot vor Zorn.
    »Offenbar hält es niemand hier für nötig, auf mich zu hören«, zischte er. Er machte auf dem Absatz kehrt, rannte aus dem Haus und ließ sie einfach mitten im Raum stehen. Da seine innere Uhr sich noch nicht umgestellt hatte, wachte er in der folgenden Nacht hungrig auf und weckte Alice. Während er sich an einem gewaltigen Stück Brot und dem einheimischen Blauschimmelkäse gütlich tat, fragte er Alice, ob sie überhaupt noch beabsichtige, an seinem Leben teilzuhaben.
    »Oh, Teddy, das ist unfair«, gab Alice zurück. »Und sprich nicht so laut, sonst weckst du Vicky.«
    »Das wäre das andere Problem«, rief Teddy aus, senkte jedoch mitten im Satz die Stimme. »Mutter findet, und da hat sie ganz Recht, dass wir unmöglich länger in diesem winzigen Haus bleiben können, wenn Marigold dauerhaft bei uns wohnt und in wenigen Monaten das Baby kommt. Also solltest du dich lieber nach einem neuen Haus für uns umschauen, anstatt deine Zeit mit Kram zu verschwenden, der für unser Leben ohne Bedeutung ist.«
    Alice zog das Kissen hinter ihrem Kopf hervor und klopfte es mit heftigen Bewegungen zurecht. »Ich verschwende meine Zeit nicht. Außerdem will ich nicht umziehen, und es ist mir egal, was deine Mutter dazu sagt. Dieses ständige Getue von euch Briten, was sich gehört und was nicht, geht mir ohnehin auf die Nerven!« Sie schleuderte das Kissen zu Boden und stand auf. »Sei nicht ungerecht, Teddy. Niemand wird hier vernachlässigt, wenn ich zwei Tage pro Woche arbeiten gehe. Mein Frauenarzt sagt, ich sei eine der gesündesten Schwangeren, die er seit Jahren gesehen hätte, und Vicky betet Marigold an.«
    »Nur weil ihre Mutter sie zurückweist.«
    »Du weißt, dass das einfach nicht stimmt.« Alice stürmte an ihm vorbei und ins Bad. Teddy bemerkte, dass er zu weit gegangen war. Als Alice zurückkehrte, legte er den Arm um sie.
    »Ach, Alice, meine brüllende Löwin. Du weißt, dass ich dich mit niemandem teilen will. Beim bloßen Gedanken, ich könnte nach Hause kommen, ohne dass du da bist, werde ich ganz traurig.«
    »Das ist aber nicht nötig, Teddy«, meinte Alice und streichelte sein müdes Gesicht. »Du weißt, dass ich dich liebe und dass ich mir vor meiner Entscheidung alles gründlich überlegt habe.« Sie erklärte Teddy, was sie vereinbart hatte. »Ich werde viel zu Hause arbeiten. Nur in den letzten beiden Monaten werde ich vielleicht öfter nicht da sein, aber zwei Monate sind schließlich keine Ewigkeit. Das Projekt ist abgeschlossen, bevor Ben vier Monate alt ist.« Alice klopfte sich auf den bereits gerundeten Bauch.
    »Ach, jetzt hast du wohl auch noch den Namen für meinen Sohn ausgesucht, ohne es mit mir zu besprechen«, meinte Teddy, doch seine Augen funkelten fröhlich. Mit einem spitzbübischen Grinsen schlang Alice die Arme um seinen Hals, lehnte ihre Stirn an seine und fragte sich, was sie nur an diesem unvernünftigen Menschen anzog.
    »Oder Beatrice Ellen, wenn es ein Mädchen wird. Außerdem habe ich mich erkundigt. Im fünften Monat darf ich noch fliegen, und ich werde dafür sorgen, dass ich Zeit habe, dir bei deiner Arbeit zu helfen. Anschließend verspreche ich, dir meine absolute und ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, bis Nummer zwei in die Schule kommt.« Teddy zog sie aufs Bett und küsste sie sanft. Dann knipste er die Nachttischlampe aus.
    »Kommst du mit zu dem Kongress, bei dem ich die Bambusscheiben vorstelle?«, murmelte er und küsste sie. Alice kicherte in der Dunkelheit, als seine Bartstoppeln sie am Nabel kitzelten.
    »Natürlich, du Dummerchen.«
    »Wenn du einverstanden bist, dass Mutter uns ein anderes Haus sucht, beschwere ich mich nicht mehr über deine Arbeit«, sagte Teddy nach einer Weile.
    »Das ist Erpressung!«
    »Richtig.« Teddy schmiegte das Gesicht an ihren Hals. Alice schmunzelte in die Dunkelheit. Ein Umzug war ein kleiner Preis.
    Die zweitägige Konferenz fand in Oxford statt, was Teddy verärgerte. Allerdings versöhnte ihn die Tatsache, dass alle wichtigen Leute anwesend sein würden. In Archäologenkreisen wurde aufgeregt getuschelt, und alle warteten gespannt darauf, was die beiden Männer von ihren Erfahrungen auf der Seidenstraße berichten würden. Doch niemand, nicht einmal Judd, hatte mit dem Kaninchen gerechnet, das Teddy am Ende der zwei mit Referaten

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