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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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Tränen aus dem Zimmer gestürzt.
    Am folgenden Montag – sie war todmüde, da sie die ganze Nacht mit Jimmy und dem Landarbeiter Jagd auf einen wilden Hund gemacht hatte, der im Bezirk sein Unwesen trieb – versuchte Alice sich mit dem morgendlichen Tratsch am Funk aufzuheitern, während Ben zu ihren Füßen herumkrabbelte. Unterdessen brachte Marigold Vicky das Lesen bei, eine Aufgabe, bei der die beiden Frauen einander abwechselten. Die Gerüchteküche im Busch arbeitete auf Hochtouren, und alle redeten nur über George McIains plötzlichen Herzanfall und die Auswirkungen auf Wangianna. Alice nahm sich ein Stück trockenen Kuchen und hörte zu.
    »Eine schreckliche Sache. Es hat ihn aus heiterem Himmel erwischt. Angeblich soll die Farm jetzt aufgeteilt werden. Es ist eine Tragödie. Bluey ist ein guter Junge und kennt sich aus mit der Landwirtschaft. Aber am meisten tut mir Elizabeth Leid. Sie ist die Seele des Betriebs, seit George und sie geheiratet haben. Wir alle wissen ja von seinen kleinen Ausflügen nach Melbourne, doch sie hat sich nie beklagt, sondern einfach die Zähne zusammengebissen und weitergemacht wie wir alle. Und jetzt spaziert da so ein dahergelaufener Städter mit seinem überkandidelten Geschwätz herein, wedelt einem mit seinen Universitätsdiplomen vor der Nase herum und droht, den ganzen Laden auf den Kopf zu stellen. Wangianna ist Elizabeths Leben. Gewiss ist die Arme am Boden zerstört. Stell dir mal vor, wie es sein muss zu erfahren, dass der eigene Mann ein Kind hat, das älter ist als dein Erstgeborener. Ich weiß nicht, was ich tun würde.«
    Alice meldete sich, als sie Tante Beas Stimme erkannte.
    »Stimmt das?«
    »Ja, mein Kind. Katie ist völlig verzweifelt. Sie hat gestern bei uns übernachtet und erzählt, dass sie Wangianna möglicherweise verlassen müssen. Aber ich bin sicher, dass sie da übertreibt. Könntest du nicht vorbeikommen? Ich weiß ja, dass ihr beide euch nicht gut vertragt, doch schließlich bist du ihre Cousine und kannst ihr vielleicht Vernunft beibringen. Sie ist allein. Stewart ist zu Hause bei seinem Dad geblieben. Ich habe ihr versprechen müssen, es niemandem zu sagen, aber du kannst dir bestimmt vorstellen, dass sich so etwas nicht lange geheim halten lässt. Was für ein Durcheinander.«
    Alice empfand Mitleid mit Robert. Er hatte ihr einmal gestanden, Wangianna zu verlieren würde für ihn sein, als hacke man ihm einen Arm ab. Um Bea eine Freude zu machen, erwiderte sie, sie werde zum Tee da sein, auch wenn sie, was den Empfang anging, den Katie ihr bereiten würde, keine Illusionen hatte.
    »Wissen Sie, was Sie tun sollten?«, meinte Jimmy später und schlug noch einen Zaunpfahl in den Boden.
    »Was denn, Jimmy?«
    »Sie sollten den Anteil von diesem Schnösel aus der Stadt aufkaufen. Schließlich wissen Sie mehr über Schafe, als er jemals lernen wird.« Er tippte sich an die Stirn.
    »Sie werden Wangianna schon nicht aufteilen, Jimmy. Das ist nichts als Gerede. Außerdem hätte ich sowieso keine Ahnung, wo ich das Geld hernehmen soll.« Alices Lachen klang fröhlicher, als sie sich fühlte. Wenn es nur möglich gewesen wäre! Doch ihre Schulden wuchsen in Besorgnis erregender Geschwindigkeit, und nichts wies darauf hin, dass die Dürreperiode so rasch zu Ende sein würde. Wenn es nicht bald regnete, würde sie diejenige sein, die MerryMaid an Wangianna verkaufte.

Kapitel siebenundzwanzig
    Nicht einmal Robert ahnte etwas von Elizabeths Niedergeschlagenheit. Während ihrer gesamten Ehe hatte sie die Farm aufgebaut und verwaltet, Georges Fehler ausgebügelt und sich innerlich darauf vorbereitet, den Betrieb im Fall seines Todes allein zu leiten. Das Wissen, dass Robert die Farm einmal übernehmen würde, hatte ihr Sicherheit gegeben. Und nun war ihr Leben binnen Minuten in seinen Grundfesten erschüttert worden. Jetzt musste sie sich nicht nur damit abfinden, dass sie auf dieser Farm, die so viele Jahre lang ihr Ein und Alles gewesen war, nicht mehr das Sagen hatte, sondern auch eine unbeschreibliche Kränkung verkraften – nämlich dass die Mehrheit der Anteile ihrem ältesten Sohn weggenommen und dem Bastard ihres Ehemannes übertragen worden waren.
    Allerdings war Elizabeth eine stolze Frau. Sie weigerte sich, sich davon unterkriegen zu lassen, und tat ihr Bestes, um Andrew in der Familie willkommen zu heißen.
    Nachdem Ian den Schrecken, plötzlich einen Halbbruder zu haben, verkraftet hatte, kam er rasch dahinter, dass sie Robert überstimmen

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