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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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zur Familie«, wandte sich Katie mit lauter Stimme an Robert. Robert versetzte ihr unter dem Tisch einen Tritt.
    »Sei still. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, sie war Dads Geliebte«, zischte er.
    »Und was hat sie hier zu suchen?«, fragte Ian in feindseligem Ton. Robert warf seiner Mutter einen Blick zu und verfluchte Katies Taktlosigkeit. Doch Elizabeths steinerner Miene war nichts zu entnehmen.
    »Jetzt sind alle anwesend, die bei der Eröffnung dieses Testaments dabei sein sollen. Würden Sie mir gestatten, nun nach Georges Wünschen fortzufahren?«, begann der Anwalt streng. Doch Ian und Jordie erhoben weiter Einwände. Schließlich unterbrach sie der Anwalt mit Nachdruck. »Ich möchte mich hier nicht mit Ihnen herumstreiten. Es war der Wunsch des verstorbenen Mr. McIain, dass sich die Anwesenden sämtlicher Bemerkungen enthalten, bis das Testament verlesen ist und die Folgen für alle Beteiligten ersichtlich werden. Soll ich also fortfahren, Elizabeth?« Plötzlich herrschte Schweigen am Tisch.
    »Ich habe keine Ahnung, was hier gespielt wird, aber an einem Streit habe ich wirklich kein Interesse«, erwiderte Elizabeth. »Wenn mein Mann es so verfügt hat, müssen wir eben auf diese Weise vorgehen.«
    »Bist du sicher, dass das auch legal ist, Robert?«, zischte Katie.
    »Du hast doch gehört, was der Mann gesagt hat«, flüsterte Robert gereizt. »Bringen wir es hinter uns, damit hier endlich wieder der Alltag einkehrt.« Katie sah Robert finster an. Nachdem Stanley Fenton sich gemächlich ein Glas Wasser eingeschenkt hatte, begann er zu lesen.
    »Ich bin beauftragt, den letzten Willen und das Testament von Mr. George Albert Robert McIain heute, am Samstag, dem 28. August 1971, zu eröffnen.« Man konnte die Spannung im Raum fast mit Händen greifen.
    George hatte die Aufteilung seines Besitzes genau und bis in die letzte Einzelheit festgelegt. Katie hinterließ er viertausend Dollar und eine antike Chaiselongue. Elizabeth erhielt das lebenslange Wohnrecht in Wangianna, dem Stadthaus in Toorak und dem Stadthaus in Perth sowie einige Gemälde und weitere Geldanlagen, damit sie für den Rest ihrer Tage finanziell abgesichert war. Seinen Söhnen Robert und Ian vermachte er jeweils fünfundzwanzig Prozent von Wangianna, die auf einer beigelegten Karte eingezeichnet waren. Sein jüngster Sohn Jordie bekam zwanzig Prozent und Sarah erbte ein zweites Haus in Melbourne und die Summe von vierhunderttausend Dollar. Die Farm in Perth wurde nach demselben Muster unter den Söhnen aufgeteilt. Fenton trank noch einen Schluck Wasser und wischte sich die Stirn. Nachdem er die Brille wieder aufgesetzt hatte, fuhr er fort.
    »Meinem ältesten Sohn Andrew …«
    »Was!«, riefen die Familienmitglieder im Chor aus.
    Stanley Fenton ließ den Blick über die verdatterten Gesichter schweifen. Katie erbleichte. »Darf ich Sie an die Wünsche des Verstorbenen erinnern? Für Debatten ist später noch genug Zeit«, sagte er Anwalt steif. »Bitte, haben Sie Geduld mit mir, Mrs. Holt«, fügte er hinzu und hielt Maggie zurück, die den Raum verlassen wollte. Dann wiederholte er: »Meinem ältesten Sohn Andrew vermache ich dreißig Prozent der Farm Wangianna, die anschließend aufgeführten Geldanlagen und meinen Brieföffner aus Elfenbein. Sofern die beteiligten Parteien keine Einwände erheben, wird besagte Farm Wangianna als Einheit weitergeführt. Außerdem verfüge ich, dass nun Anhang B verlesen wird.« Fenton sah Elizabeth entschuldigend an. Nur ihr trotzig vorgeschobener Kiefer verriet ihre Anspannung, als sie nickte. Anhang B war auf den 16. Mai 1970 datiert.
    »Meine liebe Maggie, es tut mir sehr Leid, dich dieser emotionalen Belastung aussetzen zu müssen, aber du solltest erfahren, dass ich meine Pflichten als Vater endlich ernst nehme. Durch deine Anwesenheit bei der Testamentseröffnung kann ich sichergehen, dass unser Sohn endlich die Anerkennung bekommen wird, die ich ihm zu Lebzeiten aus Feigheit versagt habe.« Die McIain-Geschwister starrten zuerst Mrs. Holt, ihren Sohn und schließlich Elizabeth entgeistert an. Maggie sackte auf ihrem Stuhl zusammen und kämpfte mit den Tränen, während Elizabeth stocksteif dasaß, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Andrew Holt ist der einzige Sohn, der aus meiner Verbindung mit Margaret hervorgegangen ist, und als mein Erstgeborener, der zwei Jahre älter ist als seine Brüder, hat er ein Recht auf sein Erbe. Indem ich ihn nicht als meinen Sohn anerkannt habe, habe ich ihm und

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