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Weites Land der Träume

Titel: Weites Land der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCoullagh Rennie
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war nichts zu entnehmen, blaue Rauchschwaden schwebten sanft zur Decke empor. Schließlich nahm er die Pfeife aus dem Mund.
    »Du zerbrichst dir zu sehr den Kopf, Liebling. Katie schafft das schon. Sie wird Spaß daran haben, in Sydney die feine Dame zu spielen, und es wird eine große Erleichterung für uns beide sein, zu wissen, dass ihr in St. Vincent nichts zustoßen kann.« Er verfiel wieder in Schweigen.
    »Ich koche uns einen Tee«, sagte Bea, immer noch tief in Gedanken versunken.
    Ray behielt, was Katie anging, Recht. Schon wenige Tage später war sie wieder guter Dinge und rieb Alice genüsslich unter die Nase, welche Vorteile sie im Internat erwarteten. Zu Alices Erstaunen bemühte sie sich allerdings, nett zu sein, und entschuldigte sich sogar für ihre Anspielung, was Alices Rolle in der Familie betraf. Obwohl Alice nicht die geringste Lust auf ein freundschaftliches Verhältnis zu ihrer Cousine hatte, wollte sie Tante Bea nicht belasten, denn diese hatte wegen Katies bevorstehender Abreise ohnehin schon alle Hände voll zu tun. Deshalb schluckte sie ihre Abneigung hinunter und beteiligte sich an den Vorbereitungen. Ziemlich widerwillig erklärte sie sich bereit, Katie etwas Geld zu leihen, da diese bei einem Besuch in Walgett in letzter Minute ein Geschenk für Ben und die Zwillinge kaufen wollte.
    »Mum hat gesagt, ich könnte mir die restlichen zehn Shilling vom Milchgeld nehmen, wenn ich sie zurückgebe, aber du sollst das eigentlich nicht wissen«, flüsterte Katie Alice zu, als sie sie wegen des Geschenks um Rat fragte. Jedem im Hause Downing war klar, dass man das Milchgeld nur mit Tante Beas ausdrücklicher Erlaubnis anrührte. »Ich zahle es dir vor der nächsten Flugstunde zurück. Erinnere mich nur daran, dass ich meinen letzten Lohn von der Bäckerei abhole. Ich vergesse das ständig.«
    Als Bea am Tag vor Katies Abreise in die Küche kam, sah sie, wie Alice gerade den Deckel der Dose mit dem Milchgeld schloss.
    »Was tust du da, Alice?«, fragte Bea in gefährlich ruhigem Ton. Alice zuckte zusammen und fuhr herum.
    »Ach, hast du mich aber erschreckt«, meinte sie dann. »Ich habe nur die zehn Shilling wieder zurückgelegt, die du Katie wegen der Geschenke für die Jungs geliehen hast.« Alice lächelte ihrer Tante zu. »Eigentlich sollte ich ja nichts davon wissen. Aber keine Sorge. Ich bediene mich schon nicht selbst, Tante Bea.«
    »Die zehn Shilling, die ich Katie geliehen habe?«, wiederholte Tante Bea streng. Alices Lächeln verflog.
    »Katie«, rief Alice erleichtert aus, als ihre Cousine hereinkam. »Erzähl Tante Bea, dass du mich gebeten hast, das Geld zurückzulegen, weil du mit Packen beschäftigt warst.«
    Aber Katie starrte ihre Cousine nur mit Unschuldsmiene an. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Sei nicht albern, Katie. Du hast mich doch erst vor ein paar Minuten darum gebeten.«
    »Stimmt das, Katie?«
    »Ich habe noch nie gegen deine Regeln verstoßen, Mum. Warum sollte ich das auch tun? Ich habe ja meinen Lohn von der Bäckerei. Außerdem hat Dad mir etwas Geld gegeben, bevor wir einkaufen gefahren sind, also hatte ich genug.« Katie warf einen Blick auf Alice. »Du hast mir doch letzte Woche gesagt, du bräuchtest noch etwas Geld für deine Flugstunden. Aber ich hätte nie gedacht, dass du es dir einfach aus Mums Milchdose nimmst.«
    Alice krampfte sich der Magen zusammen, als ihr allmählich die Wahrheit dämmerte. Wie hatte sie nur so dumm sein können, auf einen derart offensichtlichen Trick hereinzufallen? Am liebsten hätte sie Katie das selbstzufriedene Grinsen aus dem Gesicht geprügelt.
    »Alice.« Als sie Tante Beas eiskalten Tonfall hörte, lief ihr ein Schauder den Rücken hinunter. »Du hast das Geld doch wirklich hineingelegt?« Alice errötete.
    »Ich habe es in Katies Auftrag zurückgegeben, das weißt du ganz genau.« Die beiden Mädchen starrten einander feindselig an. Tante Bea schüttelte den Kopf.
    »Komm schon, Alice, so etwas passt gar nicht zu dir. Katie, bist du sicher, dass du dir das Geld nicht geliehen hast?« Katie verzog das Gesicht und brach in Tränen aus.
    »Siehst du, es ist jedes Mal dasselbe. Ständig ergreifst du Partei für Alice. Herzlichen Glückwunsch, Alice, du hast es wieder mal geschafft. Ihr wollt mich nur aus dem Weg räumen. Deshalb schickt ihr mich auch nach Sydney. Ihr wollt mich bloß loswerden, damit ihr die liebe kleine Alice so richtig verwöhnen könnt. So läuft es schon die ganze Zeit, seit sie und Ben hier

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