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Weites wildes Land

Titel: Weites wildes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Bergwerksbehörde und melden unsere Rechte an. Anschließend besuchen wir einen Rechtsanwalt. Ich möchte nämlich, daß alles seine Ordnung hat.« »Glauben Sie, wir können damit Geld verdienen?« fragte Sibell. »Das kann man jetzt noch nicht sagen«, meinte Lorelei. »Allerdings dürfte es nicht teuer sein, das festzustellen. Sobald wir die offiziellen Schürfrechte erhalten haben, schicken wir einen behördlichen Prüfer dorthin. Und wenn Sie recht haben, Sibell, dann können wir ein Vermögen verdienen. Hier in der Stadt lebt eine Frau, die eine Zinnmine besitzt. Sie ist ein alter Drachen, aber sie hat mehr Geld als die Königin von England. Ihren Urlaub verbringt sie in Monte Carlo.« Sibell staunte. »Sie fährt von hier aus nach Monte Carlo?« »Warum nicht?« Lorelei zwirbelte an ihren blonden Locken. »Mir würde es dort auch gefallen. Aber sagen Sie, wo liegt dieser Schatz vergraben?« »Auf der Black Wattle Farm.« Lorelei pfiff durch die Zähne. »Auf dem Gebiet der Hamiltons? Weiß Ihr Freund Zack davon?« »Nein.« »Sie fordern Ihr Glück aber wirklich heraus. Wollen Sie ihn hintergehen?« »Es ist nicht Zack, den ich hintergehe«, sagte Sibell, die dabei Logan im Sinn hatte. »Wenn die Mine Geld abwirft, bin ich nicht mehr von Zack abhängig. Im Augenblick bin ich praktisch auf seine Mildtätigkeit angewiesen.« »Also wollen Sie ihm nichts davon erzählen. Hoffentlich wissen Sie, was Sie da tun!« »Das weiß ich sogar ganz genau. Irgendwann werde ich es ihm schon sagen, doch jetzt ist nicht der richtige Augenblick. Nachher platzt das Ganze noch wie eine Seifenblase.« »Das hoffe ich nicht. Ich bin schon halb auf dem Weg nach Monte Carlo, übrigens, wo liegt das überhaupt?«    
     
    * * *
     
    Regen, Schlamm, Dreck! Logan konnte sich kaum noch vorstellen, daß er jemals wieder trockene Kleider am Leib haben würde, und er verfluchte den herab prasselnden Regen. Er fühlte sich wie in einem türkischen Bad. Der Unterschied war nur, daß es in der beengten Unterkunft, die er hatte finden können, von allem möglichen Kriechgetier wimmelte. Immer noch saß er in Katherine fest und war damit beschäftigt, die Minen zu schließen. Manchmal wünschte er, daß Josie jetzt bei ihm sein könnte: Dann hätte sie endlich wirklich Grund zum Jammern. Schlafen konnte er nur, wenn er sein Bett ordentlich mit seinem Moskitonetz umhüllte, was nicht nur wegen der Mücken, sondern wegen der Schlangen nötig war. Zu allem Überfluß löste sich dieses Netz allmählich in Wohlgefallen auf, und zu kaufen gab es keine mehr. Die Siedlung war von einer Malariawelle heimgesucht worden, und der daraus entstandene Mangel an Arbeitskräften hatte ihm den erwünschten Vorwand geliefert, die Minen vorübergehend zu schließen. Ohnehin hatte er von diesem Drecknest gründlich die Nase voll. Besonders, weil ihn der Überfall beinahe das Leben gekostet hätte. Trübsinnig hockte er auf seiner Pritsche, ein Glas Schnaps in der Hand, und lauschte dem eintönigen Getrommel des Regens. Er erinnerte sich an den Marsch den Strand entlang mit Sibell und lachte ärgerlich auf. Damals – frisch aus dem guten alten England eingetroffen – war es ihm unerträglich heiß vorgekommen, doch verglichen mit den Temperaturen, die er inzwischen kannte, war es noch ein Zuckerschlecken gewesen. Ständig hatte vom Meer her eine leichte Brise geweht, und in den Nächten hatte sich die Luft abgekühlt. Als er hingegen mit Starkey barfuß durch die Wildnis geirrt war, hatte er sich gefühlt, als liefe er über glühende Kohlen. Seit diesem Vorfall mußte er sich ständig anhören, sie hätten am Ort des Geschehens bleiben sollen. Mit Greenhorns, die dumm genug waren, zu Fuß und ohne Wasser fünfzig Meilen weit durch den Busch zu laufen, hatten die Leute hier wenig Mitleid. Logan hatte einen schweren Sonnenstich erlitten und war halb verdurstet gewesen. Ein erfahrener Goldsucher hatte ihn davor gewarnt, das auf die leichte Schulter zu nehmen. »Passen Sie auf mit diesem Sonnenstich. Er bleibt ihnen immer erhalten, wie Malaria. Bei Hitze heizt sich Ihr Körper schneller auf. Sie müssen das Wasser dann literweise trinken.« Und dann die Sache mit dem armen Jimmy! Diese Schurken hatten ihn einfach aufgeknüpft. Jimmy, der nie jemandem ein Leid angetan hat! Und es war ausgerechnet auf der Black Wattle Farm geschehen. Wie hatten Sibell und ihre Freunde, die doch sonst die Nase immer so hoch trugen, es nur dazu kommen lassen können? Sergeant Bowles

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