Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
wir uns einen solchen Hund als Familienhund zulegen wollten. Ähnliche Erfahrungen machten wir dann, als Maximus bei uns war. Egal, ob in der Hundeschule oder auf der Straße, ständig hieß es: »Ein Weimaraner, das wird ja mal was!« oder: »Sie werden noch Ihr blaues Wunder erleben mit diesem Hund!«. Ständig bekam ich solche Kommentare zu hören. Da habe ich mir gedacht: »Euch zeige ich es!«, und habe zu Maximus gleich noch einen zweiten Weimaraner Rüden dazugenommen. Ich wollte mir selber und dem Rest der Welt beweisen, dass ich das schaffe.
WAS TRIEB SIE DAZU? EHRGEIZ?
Vielleicht war es tatsächlich ein Stück weit der Ehrgeiz, meine eigene Stärke zu testen. Wahrscheinlich bin ich meinen Hunden da ziemlich ähnlich. Ich möchte sehen, wie stark ich mental bin und wie klar. Die Hunde zeigen mir durch ihr Verhalten sehr deutlich, wenn ich ungenau oder unsicher bin. Das finde ich fantastisch. Das gefällt mir.
SIE SAGTEN, WEIMARANER SIND SPÄTREIF. WAS HAT SICH VERÄNDERT, ALS DIE HUNDE ÄLTER WURDEN?
Als Maximus erwachsen wurde, so etwa mit drei Jahren, kam zum Beispiel die Zeit, in der er immer wieder meinen Mann hinterfragt hat. Oder Bruno: Er war gegenüber Menschen zwar immer schon eher vorsichtig, aber nie aggressiv. Dass er arg bewacht und fremde Menschen stellt, hat erst mit dreieinhalb angefangen. In den ersten eineinhalb bis zwei Jahren war er auch zu allen Hunden freundlich, kam mit allen gut aus. Mittlerweile gehe ich den Kontakt zu anderen Hunden nur sehr langsam und kontrolliert an. Wenn sich ein anderer Hund den beiden nicht gleich unterwirft, fordern die das ein. Die wollen immer wissen, wer der Chef ist.
WAS MEINEN SIE DAMIT, DASS DER HUND MENSCHEN HINTERFRAGT?
Der lotet genau seine Grenzen aus und will wissen, ob das, was gestern gegolten hat, auch heute noch gilt. Wenn Maximus etwas für sich beanspruchen möchte, Futter zum Beispiel oder einen Platz auf dem Sofa, merkt er sofort, wenn der Mensch ihm gegenüber nicht ganz sicher ist. Ist man nachgiebig oder meint es vielleicht nicht 100-prozentig ernst, nimmt Maximus dies sofort wahr und beansprucht die Ressource für sich – und verteidigt sie dann auch vehement und recht zackig.
DAS KLINGT ABER ANSTRENGEND!
Ich muss immer sehr konzentriert sein, wenn ich mit den Hunden zusammen bin. Wenn ich nicht merke, ob mein Hund mich etwas fragt, entscheidet er selbst und verselbstständigt sich. Dazu kommt, dass Bruno sich sehr an Maximus orientiert. Wenn Maximus sich also verselbstständigt, geht Bruno gleich hinterher. Ich laufe zum Beispiel jeden Tag von meinem Haus weg an einem Hühnerstall vorbei, und Maximus »fragt« seit sechs Jahren jeden Tag an derselben Ecke: »Darf ich zu den Hühnern?« »Nein!« Ein einziges Mal habe ich das vergessen. Sofort ist er hin und hat ein Hühnchen apportiert.
WAS MEINEN SIE: WELCHE FÄHIGKEITEN BRAUCHT EIN MENSCH, DER EINEN WEIMARANER HALTEN MÖCHTE?
In erster Linie viel Ruhe und Liebe. Ein Weimaraner kann eigentlich nur mit viel Liebe gut geführt werden. Und man braucht viel Zeit. Zeit, die man intensiv mit dem Hund verbringt, indem man ihn fordert, ihm Aufgaben stellt. Wenn der Weimaraner etwas tun kann, das ihm entspricht, ordnet er sich auch gerne ein. Freies Suchen, Apportieren, Fährtenarbeit, Mantrailing, Unterordnung, am besten das ganze Programm. Aber immer kontrolliert, mit Ruhe und nach den Regeln des Menschen. Trieb hat dieser Hund schon genug, man muss wissen, wie man ihn bremst. Einem Menschen, der wenig Ausstrahlung und keine starke Persönlichkeit hat, würde ich nicht zu einem Weimaraner raten.
Siberian Husky
Die Natur ist diesem Hund ein Stück näher als anderen. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Siberian Husky in den letzten Jahren mehr und mehr in Mode gekommen. Bei genauerer Betrachtung ist das kein Wunder, denn er ist nicht nur urwüchsig, sondern auch ausgesprochen schön, verspielt, freundlich, intelligent und aufmerksam. Und so hecheln die »Nordlichter« mittlerweile von Hochhausbalkons herunter, drücken sich um die Häuserecken der Großstadt und heulen stundenlang in Vorstadtgärten. Denn sie sind und bleiben trotz all ihrer Vorzüge nun einmal regelrechte Arbeitstiere. Bei Obedience- oder Begleithundeprüfungen sieht man sie dennoch selten.
Die Erziehung eines so naturnahen Hundes wie dem Husky kann aufgrund seiner ganz eigenen, ursprünglichen Intelligenz recht schwierig sein. »Bei Fuß« kommt in der Wildnis einfach nicht vor. Gehorsam aufgrund von Druck
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