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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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du willst, in den Zoo oder zu McDonald’s gehen, es sei denn natürlich, es stellt sich heraus, dass du gewalttätig bist.«
    Fergus schien alle Mühe zu haben, es nicht genau in diesem Augenblick zu werden. »Zum Vatersein gehört erheblich mehr als ein paar Ausflüge in Fast Food-Restaurants!« Er stieß die Worte so heftig hervor, als redete er von finsteren Opiumhöhlen.
    »Nun, ich gebe dir Recht, dass zu viele Hamburger ungesund sind. Du könntest mit dem Kind stattdessen ins Museum gehen. Im Corinium Museum in Cirencester stehen viele römische Kunstwerke.«
    »Das ist mir bekannt! Mir geht es um etwas anderes. Gemeinsame Ausflüge mögen ja schön und gut sein, aber das macht noch lange keinen Vater aus!«
    »Nein, das weiß ich. Aber ich fürchte, genau das passiert, wenn die Eltern sich getrennt haben.«
    »Aber wir haben uns nicht getrennt. Wir waren ja nicht einmal zusammen! Und ich will nicht, dass mein Kind nur von einem Elternteil großgezogen wird.«
    Julia konnte sich eines gewissen Mitgefühls nicht erwehren. Nach allem, was sie gehört hatte, hatte er sich Kinder gewünscht, als er verheiratet war. Es musste ungemein ärgerlich sein, jetzt ein Kind zu bekommen, da er nicht verheiratet war. Aber sie sah keine Möglichkeit, wie sie ihm helfen konnte. »Es ist eine Sache, wegen eines Kindes zusammenzubleiben. Um eines Kindes willen zu heiraten, ist etwas ganz anderes.« Sie hob die Hand, als er protestieren wollte. »Uns fehlt ja das ganze Vorher. Und Muss-Ehen funktionieren nur in den seltensten Fällen.«
    »Ich sehe nicht ein, warum sie nicht funktionieren sollten.«
    »Und ich sehe nicht ein, warum sie funktionieren sollten! Weiß Gott, die Ehe ist schon für Menschen, die einander lieben, kein Zuckerschlecken!«
    »Aber viele Ehen funktionieren sehr wohl. Die Ehe ist eine gute Einrichtung.«
    »Das Gleiche kann man von Irrenanstalten sagen, aber ich möchte trotzdem nicht in einer leben.« Julia legte eine Hand auf seinen Arm. Seine Haut fühlte sich warm und angenehm an und lenkte sie vorübergehend von ihrer Absicht ab, ihn zu beruhigen. »Ich weiß, dass Familien mit nur einem Elternteil nicht ideal sind, aber ich habe vor, eine sehr gute Mutter zu sein, die bestmögliche.«
    »Ach, hast du das? Du wirst aufhören zu arbeiten und dich ganz um das Baby kümmern, ja?«
    Er erwartete offensichtlich, dass sie diese Frage verneinen und irgendetwas über Kinderkrippen, Horte und Babysitter murmeln würde. Seine Überraschung, als sie stattdessen nickte, war fast so groß wie ihre eigene. Sie hatte kein Baby gewollt, aber jetzt, da sie eins bekam, wollte sie nicht, dass ein Fremder es großzog. Außerdem erinnerte sie sich noch gut an ihre Kolleginnen bei Strange’s, die darüber gesprochen hatten, wie schwer es sei, Halbtagsjobs zu finden, und welche Probleme es gab, wenn die Kinder krank wurden. »Ja, das werde ich tun«, bekräftigte sie. »Wenigstens bis das Kind zur Schule geht.«
    »Aber wovon wirst du leben? Ich bin absolut bereit, für das Kind zu zahlen, aber du würdest kein Geld von mir annehmen, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Und ich möchte auch nicht, dass du für das Baby bezahlst. Das ist meine Aufgabe. Ich werde uns beide schon durchbringen.«
    »Wie?«
    »Ich werde eine Cateringfirma gründen, ich werde für Dinnerpartys kochen und Tiefkühlgerichte zum Verkauf anbieten, solche Dinge eben. Ich habe bereits damit angefangen.« Das entsprach nicht direkt der Wahrheit, aber sie hatte tatsächlich einige Zettel in den Läden in der Nachbarschaft ausgehängt. Sie schätzte, dass sie für ungefähr vier Monate genug Geld hatte, bevor sie pleite war.
    »Du würdest nie im Leben genug verdienen, um euch zu zweit durchzubringen.«
    »Wie willst du das wissen?« Julia war sich selbst nicht ganz sicher, aber das Letzte, was sie brauchte, waren irgendwelche pessimistischen Prophezeiungen von Fergus.
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit, ich halte es lediglich für unwahrscheinlich. Und du kannst mir nicht verbieten, dir Geld für das Kind zu geben. Außerdem verstößt es gegen das Gesetz.«
    »Nicht, wenn ich keinen Unterhalt fordere. Wenn ich genug für das Baby und mich verdiene, brauchst du gar nichts zu tun.« Und bitte, lieber Gott, lass mich genug verdienen, dachte sie.
    Fergus stand auf, setzte sich hin und stand dann wieder auf, um sich an den Herd zu lehnen. Er wusste nicht, wie schlecht es um ihre Finanzen bestellt war oder dass sie oben Beweise für ein

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