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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Gäste?«
    »Gäste sind Gäste«, meinte Julia errötend. »Also, was möchtest du jetzt trinken?«
    »Dann nehme ich wohl am besten einen Kaffee. Ich muss schließlich noch fahren.«
    »Kaffee«, wiederholte Julia. »Den kann ich noch weniger ausstehen als Alkohol. Würde es dir etwas ausmachen, ihn dir selbst zu kochen, wenn ich dir die Sachen hinstelle?«
    »Nicht das Geringste. Aber ich könnte auch Tee trinken. Ich möchte nicht dafür sorgen, dass dir übel wird.«
    Julia wandte sich ab, damit ihr nicht herausrutschte: »Das hast du bereits getan ...« Stattdessen fragte sie: »Wie wär’s mit einem Keks?«
    »Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann, wenn du so höflich bist«, bemerkte Fergus. »Das scheint irgendwie nicht richtig zu dir zu passen.«
    »Aber ganz im Gegenteil. Ich habe den größten Teil des Sommers damit verbracht, höflich zu sein.«
    »Wenn du nicht gerade versucht hast, jemanden zu ertränken.«
    »Das war ein Ausrutscher. Meistens habe ich so viel Geduld gehabt, dass selbst Hiob vor Neid erblasst wäre.«
    Fergus grinste, was bei Julia wie ein Schlag in den Solarplexus wirkte, ein Gefühl, das sie ganz und gar unannehmbar fand. »Mir hast du deine geduldige Seite allerdings nicht oft gezeigt.«
    »Dafür tue ich es jetzt. Ich weiß immer noch nicht, was du trinken möchtest.«
    »Oh. Was trinkst du denn?«
    »Ingwertee. Sehr gut gegen Verdauungsstörungen.«
    »Ach ja? Dann versuche ich den auch mal.«
    Julia ließ sich Zeit mit den Vorbereitungen, suchte den Ingwer heraus, schälte ihn und schnitt ihn in dünne Scheibchen, bevor sie diese in Porzellanbecher legte. Eine solche Sorgfalt war nicht wirklich notwendig, aber sie wusste, wenn sie und Fergus endlich mit Tee, Keksen und allem anderen versorgt waren, das sie ihm vielleicht noch aufdrängen konnte, würde es zu einer Auseinandersetzung kommen, der sie mit keiner allzu großen Begeisterung entgegensah. Sie reichte ihm seinen Becher. »Sollen wir hier bleiben, wo es wärmer ist? Oder möchtest du lieber ins Wohnzimmer gehen?«
    »Bleiben wir hier. Ich bin noch immer ziemlich durchnässt.«
    »Bist du dir sicher, dass ich dir nicht doch ein Rührei oder irgendetwas anderes machen soll?«
    »Nein, wirklich nicht. Ich habe gegessen, bevor ich hergekommen bin.«
    »Du hättest anrufen sollen, wirklich.«
    »Das hätte ich auch getan, aber ich dachte, du würdest dann dafür sorgen, dass du nicht zu Hause bist.«
    Julia öffnete den Mund und schloss ihn wieder, als sie über diese Anschuldigung nachdachte, und kam dann zu dem Schluss, dass Fergus mit seiner Vermutung durchaus Recht haben konnte. »Woher hast du meine Adresse?«
    Ein schrecklicher Gedanke schoss ihr durch den Kopf. »Du hast doch nicht etwa meine Mutter danach gefragt, oder?«
    »Nein, ich habe sie nachgeschlagen. Findest du wirklich, dass eine ledige Frau gut beraten ist, sich ins Telefonbuch eintragen zu lassen?«
    »Ich hatte bisher nie irgendwelche Schwierigkeiten.« Sie grinste schief, damit er ihren Seitenhieb auch wirklich mitbekam. »Aber wenn du meine Mutter um meine Adresse gebeten hättest, wäre hier die Hölle los gewesen.«
    Er nickte, nippte an seinem Tee, schnitt eine Grimasse und stellte den Becher wieder weg. »Du leugnest also nicht, dass es mein Kind ist?«
    »Hätte das einen Sinn gehabt?« Das war keine rhetorische Frage, Julia wollte wissen, ob sie vielleicht damit durchgekommen wäre.
    »Nein. Ich glaube nicht, dass du alle paar Tage mit einem anderen schläfst.«
    »Gut.«
    »Also, heiraten wir?« Er stellte seine Frage auf eine so beiläufige Weise, als hätte er ihr vorgeschlagen, zum Inder essen zu gehen.
    »Nein.«
    »Du hast darüber nachgedacht?«
    »Nicht wirklich, nur gerade lange genug, um zu wissen, dass ich es nicht will.«
    »Aber warum nicht? Du willst das Kind doch sicher nicht allein großziehen? Du müsstest deine Karriere aufgeben.«
    »Ich habe meine Karriere, wie du es nennst, bereits im letzten Frühjahr aufgegeben. Ich wollte eine durchgreifende Veränderung, und ich habe sie bekommen. Und ich würde niemals heiraten, nur weil ich schwanger bin, selbst wenn ich grundsätzlich gern heiraten würde.«
    »Und ich habe zu alldem nichts zu sagen?«
    »Nein, ich finde nicht, wirklich nicht.«
    »Aber du hast mich als den Vater des Kindes anerkannt. Ich habe also ein paar Rechte!«
    »Das weiß ich. Ich werde dir keine Steine in den Weg legen, was das Besuchsrecht oder ähnliche Dinge betrifft. Du kannst mit dem Kind, wann immer

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