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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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verliebt.
    Sie hatte ganz vergessen, welche Unordnung im Gästezimmer herrschte. Seit ihrer schrecklichen Entdeckung der Papiere war sie nicht mehr dazu gekommen, hier Hand anzulegen, und es war nicht nur das Bett, das noch immer von Pappkartons und Plastiktüten bedeckt war. Schlimmer noch, der Fußboden war kaum mehr zu erkennen vor lauter Klebeband und Papierschnipseln, die muntere Rotkehlchen und übergewichtige Schneemänner zeigten.
    »Muss ich mir das wirklich jetzt antun?«, murmelte sie leise. »Wäre es zu grausam, ihn in den Schnee hinauszuschicken ...«, ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer bei dem Gedanken, dass es schneite, »und ihn meilenweit laufen zu lassen, bis er eine Werkstatt gefunden hat, die vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet ist, und das an dreihundertfünfundsechzig Tagen im Jahr?«
    Sie kam zu dem Schluss, dass sie ihm nicht erlauben konnte, warm und trocken zu werden, nur um ihn dann wieder nass und kalt werden zu lassen.
    Aber obwohl sie guten Willens war, hatte ihre Energie sie verlassen. Sie fühlte sich sehr müde und sehr schwanger. Julia zwang sich, zum Wäscheschrank zu gehen und nach sauberen Laken und einem Federbett zu suchen, aber die nicht identifizierbaren Haufen von Bettwäsche, die ihr entgegenlugten, kosteten sie noch weitere Kraft. Sie ging wieder nach unten und beschloss, ihm nach Möglichkeit doch kein Bett für die Nacht anzubieten. Sie konnte ihn fragen, ob er vielleicht etwas Benzin aus dem Lieferwagen absaugen wollte. Das Problem war, dass sie wegen der Kapriolen des Benzinanzeigers nicht genau sagen konnte, wie viel überhaupt noch im Tank war.
    Julia legte die Füße hoch, um wieder zu Kräften zu kommen. Das Baby wurde erst in etlichen Wochen erwartet, aber Julia verspürte häufig ein seltsames Ziehen im Bauch. Es waren sicher nur Vorwehen, kein Grund zur Besorgnis; ihr Körper bereitete sich lediglich auf das vor ihm liegende Martyrium vor. Aber als Fergus wieder ins Wohnzimmer kam, blieb Julia einfach sitzen.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte er sofort.
    »Alles bestens, ich bin nur ein bisschen müde.« Wenn sie Fergus gegenüber das Wort »Wehen« auch nur erwähnte, würde er sie in den Lieferwagen verfrachten und ins nächste Krankenhaus fahren. Dort würde eine längere Aufnahmeprozedur mit hundert Formularen, Blutdruckmessungen und intimen Untersuchungen auf sie warten, und am Ende würde man sie noch einmal für vier Wochen nach Hause schicken. »Wie geht es dir?«
    »Das Bad war wunderbar. Ich hoffe, es fällt niemandem auf, wenn ich nach Jasminöl rieche.«
    »Das Öl war ein Geschenk meiner Schwester. Es gefällt mir gut.«
    »Oh, mir auch, aber nicht unbedingt an mir.« Er lächelte. »Kann ich dir irgendetwas bringen?«
    »Nein. Du bist der Gast. Ich sollte dir etwas bringen.« Julia versuchte, sich zu bewegen, aber die Botschaften, die ihr Gehirn aussandte, kamen nicht bis zu ihren Gliedmaßen durch. Sie hatte das Gefühl, am Sofa festzukleben. »Ich stehe gleich auf. Musst du über Nacht hier bleiben? Oder könnte ich dir nicht etwas Geld geben oder sogar etwas Benzin, damit du zu deinen Freunden fahren kannst?«
    »Geld ist kein Problem, ich habe meine Kreditkarte dabei, aber ich möchte wirklich nicht noch mal da raus. Ich würde meilenweit laufen müssen, um eine Werkstatt zu finden, die geöffnet hat. Und fährt dein Lieferwagen mit Diesel?«
    »Oh. Ja. Stimmt. Ich habe zwar noch nie falsch getankt, aber ich betrachte das Zeug im Tank immer als Benzin.« Dann gab es also keine andere Möglichkeit. Sie würde ihn hier übernachten lassen müssen. Genau in diesem Augenblick ließ ein besonders heftiger Windstoß die Fensterscheiben klirren.
    »Fühlst du dich unwohl, wenn ich bleibe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht unwohl, ich bin bloß faul. Das Gästezimmer ist die reinste Müllkippe, und der Gedanke, es aufzuräumen, ist mir einfach unerträglich.«
    Der ängstliche Zug, den sie um seine Mundwinkel hatte erkennen können, verschwand. »Nun, wenn das alles ist, das kann ich ohne weiteres selbst erledigen. Ich brauche nur ein Bett, keine leere Schublade und auch keinen Kleiderschrank.«
    Julia lächelte erleichtert. »Meine Mutter sagt, eine Dame packt immer sofort ihre Sachen aus und wird sehr ungehalten, wenn sie nichts hat, wo sie sie hineinpacken kann. Ich lasse meine Sachen immer alle im Koffer, damit ich bei der Abreise nichts vergesse.«
    »Nun, mach dir meinetwegen keine Gedanken. Es ist sehr nett von dir, mich

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