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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Rest des Vormittags miteinander, ohne in Verlegenheit gestürzt zu werden. Aber da Julia von Fergus’ Geschichte mit dem leer gefahrenen Tank nicht ganz überzeugt war, vermied sie es zuzusehen, wie er den Kanister, den sie zusammen gekauft hatten, in den Tank schütteten, für den Fall, dass dieser überfloss.
    Er kam noch einmal zurück ins Haus, um sich die Hände zu waschen. »Ich werde dafür sorgen, dass du reichlich Feuerholz hast, bevor ich gehe. Genau dasselbe würde ich auch tun, wenn ich bei deiner Mutter zu Gast gewesen wäre.«
    Aus irgendeinem ihr selbst unerklärlichen Grund konnte sie ihm nicht sagen, dass sie in letzter Zeit hauptsächlich mit Kohlen heizte und die Holzscheite nur wegen der hübschen Flammen auflegte, sodass sie hinreichend mit Holz versorgt war. Als Lohn für ihre Falschheit durfte sie anschließend mit ansehen, wie Fergus sich über den Zaun hinweg mit ihren Nachbarn unterhielt. Mit einer Mischung aus Zärtlichkeit und Unwillen beobachtete sie weiter, wie er in den Garten der beiden Alten ging und anfing, auch für sie Holz zu hacken.
    »Nun, du hast für deine Unterkunft reichlich bezahlt«, meinte sie, als er hereinkam. Er sah nach so viel körperlicher Betätigung unglaublich gesund aus, um nicht zu sagen: attraktiv. »Das nächste Mal wenn deine Wohnung unter Wasser steht, kannst du bei Daisy und Dan schlafen. Die beiden werden dich mit offenen Armen empfangen.«
    »So nett ich sie finde, möchte ich doch lieber nicht bei Daisy und Dan wohnen, wenn du im Nachbarhaus bist.«
    »Oh?«
    »Nein. Und jetzt: auf Wiedersehen, Julia. Du wirst doch nicht vergessen, mir Bescheid zu geben, wenn die Wehen einzusetzen, versprichst du das?«
    »Ich möchte dich nicht bei der Geburt dabeihaben, Fergus.«
    »Ich möchte es trotzdem wenigstens wissen, damit ich im Flur auf und ab laufen kann.«
    »Ich werde es dir sagen, wenn wir – wenn ich das Baby habe, das verspreche ich.«
    »Ich weiß, aber ich möchte es wissen, wenn du es zur Welt bringst.«
    »Wenn ich noch Zeit dazu finde, das verspreche ich, rufe ich dich an.«
    »Damit muss ich mich wohl zufrieden geben.«
    Sie nickte.
    Er schien jedoch alles andere als zufrieden zu sein, als er sie heftig auf den Mund küsste, in seinen Wagen stieg, der inzwischen vor dem Cottage stand, und davonfuhr.
    Julia hatte das Gefühl, ihre letzte Chance auf Glück vertan zu haben, aber sie wusste auch, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte.

Kapitel 25
     
    J ulia musste sich sehr zusammenreißen, um nicht in den Tagen, nachdem Fergus sie verlassen hatte, in Niedergeschlagenheit zu versinken, obwohl sie davon überzeugt war, richtig zu handeln, wenn sie ihn nicht heiratete. Ihre Schwester war über Weihnachten absolut ihrer Meinung gewesen, obwohl ihre Mutter sie instruiert hatte, Julia in die andere Richtung zu beeinflussen.
    »Da gibt es kein Vertun. Ein Baby übt einen unglaublichen Druck auf eine Ehe aus, selbst auf eine glückliche. Es ist nicht so, als wären Andrew und ich nicht hundertprozent in die Kinder vernarrt, aber wenn keiner von euch beiden eine einzige Nacht durchschlafen kann, und zwar monatelang, wird man doch etwas reizbar. Und zum Thema Sex ...« Sie ließ ihren Worten ein hohles Lachen folgen. »Jede Stunde, die man im Bett verbringt, ohne zu schlafen, kommt einem wie verschwendet vor. Heirate bloß nicht um des Babys willen.«
    Das Restaurant sollte am nächsten Abend wieder eröffnen, und Julia musste an ihren Lebensunterhalt denken. Zumindest wollte sie Fergus nicht heiraten, um nicht arbeiten zu müssen.
    Nachdem sie die Fata Morgana häuslicher Wonne kategorisch aus ihren Gedanken verbannt hatte, konzentrierte Julia sich auf das Essen – für die trüben Tage nach Neujahr bevorzugte sie persönlich alles, was kein Geflügel und keine getrockneten Früchte enthielt. Die Einkäufe und die Benutzung ihrer neuen Küchenmaschine sowie die Erkundung all ihrer technischen Spielereien heiterten Julia ein wenig auf. Hinzu kam ein Anruf von Suzy, die ihr erzählte, dass Wayne noch immer bei seinen Eltern in Tewkesbury sei und sie deswegen am nächsten Abend auf dem Boot sein würde.
    »Wir können eine nachweihnachtliche Therapiesitzung einlegen: ›Wie war es bei dir?‹«, fügte sie hinzu. »Obwohl es bei mir durchaus hätte schlechter sein können. Ich habe Wayne furchtbar vermisst, aber er hat uns am siebenundzwanzigsten Dezember besucht.«
    »Wie ist er denn mit deinem Vater zurechtgekommen?«
    »Katastrophal. Wayne war sehr

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