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Wellsaga Band 1 (German Edition)

Wellsaga Band 1 (German Edition)

Titel: Wellsaga Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Baumert
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der Straße. Schnell waren sie auf dem Dorfplatz angekommen und standen vor dem Gasthaus, das die Frau im Zug erwähnt hatte. Im linken Fenster neben der Tür stand ein Schild: „Gästezimmer zu vermieten.“
    „ Vielleicht können wir hier übernachten“, sagte Weiß Nicht.
    „ Würde gut passen.“
    Weiß Nicht öffnete die schwergängige braune Eichentür und beide betraten den Adler.
    Das Gasthaus Adler sah so aus, als ob es schon mindestens 100 Jahren geöffnet hätte. Die Einrichtung war schlicht und alt: Holztische, um die vier Stühle standen. In der Mitte des Raums hing an der Decke ein großer Leuchter und von den Wänden strahlten zweiarmige Lampen neben Bildern von Tieren. Es roch muffig, und trotz der Beleuchtung war es recht dunkel.
    Am anderen Ende des Raumes saßen an einem Tisch drei Männer. Sie unterbrachen ihr Kartenspiel und schauten zu den Neuankömmlingen hinüber.
    „ Guten Abend“, grüßte Weiß Nicht.
    „ Hallo“, sagte Katja.
    Sie erhielten keine Antwort.
    Katja und Weiß Nicht gingen zur Theke, an der ein anderer Gast in Gedanken vertieft über seinem Bier saß.
    „ Was wollen Sie?“, fragte der Wirt hinter der Theke unfreundlich.
    „ Sind Sie Herr Holzberger?“, erwiderte Weiß Nicht.
    „ Ja, warum?“
    „ Wir sollen Sie von Hanna grüßen.“
    „ Sie kennen Hanna?“
    „ Wir haben sie im Zug getroffen. Sie sagte, dass Sie uns vielleicht helfen können?“
    „ Wobei?“
    „ Wir möchten Herrn Jansen besuchen. Er wohnt hier irgendwo in den Bergen. Wir wissen aber leider nicht, wo genau. Können Sie uns vielleicht sagen, wie wir ihn finden?“
    „ Gehören Sie zur Familie?“
    „ Nein.“
    „ Da kann ich Ihnen nicht helfen.“
    „ Es wäre aber sehr wichtig.“
    „ Ich habe zu der Sache nichts mehr zu sagen.“
    Der Wirt drehte sich um und spülte ein paar Gläser aus.
    Weiß Nicht wechselte das Thema: „Wir brauchen für die Nacht zwei Zimmer.“
    „ Es ist nur ein Zimmer“, sagte der Wirt, ohne sich umzudrehen.
    „ Gibt es in Ziferntal noch eine andere Übernachtungsmöglichkeit?“
    „ Nein. Das hier ist das Einzige.“
    „ Dann müssen wir mit einem Zimmer zurechtkommen“, sagte Weiß Nicht zu Katja.
    „ Ja, das wird schon gehen“, sagte Katja.
    Weiß Nicht richtete sich wieder an den Wirt: „Gut, wir nehmen das Zimmer.“
    Der Wirt kam an die Theke:
    „ Das macht 180 Euro. Bezahlt wird im Voraus.“
    „ Was? Ist das Ihr Ernst?“, schoss es aus Katja heraus.
    „ Das ist der Preis. Sie müssen es ja nicht nehmen.“.
    Weiß Nicht nahm seine Kreditkarte aus der Geldbörse und hielt sie dem Wirt hin.
    „ Was wollen Sie denn damit? Ich nehme nur Bares.“
    In seiner Geldbörse hatte Weiß Nicht nur noch knapp 15 Euro. „Katja, hast du noch etwas Geld?“
    „ Moment.“ Katja sah in ihr Portemonnaie. „Ich habe gerade mal 90 Euro. Wir müssen irgendwo Geld abheben.“
    „ Gibt es hier einen Geldautomaten?“, fragte Katja den Wirt.
    „ Im Laden von der Mariane steht einer. Montag hat sie wieder auf.“
    „ Heute ist Freitag. Dann müssen wir uns eine andere Übernachtungsmöglichkeit suchen, wir haben keine 180 Euro in bar“, sagte Katja.
    „ 180 ist aber der Preis.“
    „ Na dann.“
    Katja und Weiß Nicht gingen zur Tür.
    „ Wie viel haben Sie denn?“, rief der Wirt ihnen hinterher.
    „ 105 Euro“, antwortete Katja.
    „ Okay, ich bin kein Unmensch. Sie können das Zimmer diese Nacht für 105 Euro haben.“
    „ Vielen Dank“, sagte Weiß Nicht.
    „ Ist das Frühstück inklusive?“, fragte Katja.
    „ Sieht das hier aus wie ein All-Inclusive-Urlaubsresort?“
    Katja sah sich um: „Da sprechen Sie ein heikles Thema an.“
    „ Na schön, kommen sie um 8 Uhr runter in die Küche, meine Frau gibt Ihnen dann was.“
    „ Zu freundlich“, entgegnete Katja.
    „ Sonst noch irgendwelche Sonderwünsche? Vielleicht eine Mozartkugel auf dem Kopfkissen?“, fragte der Wirt.
    „ Eine was?“, fragte Weiß Nicht neugierig.
    „ Das ist Schokolade gefüllt mit Marzipan und Nougat“, erklärte Katja.
    „ Das ist nett. Ja, wenn es Ihnen nicht so viel Mühe macht. Das würde ich gern mal probieren“, sagte Weiß Nicht.
    „ Der Mann hat Humor“, merkte der Wirt an.
    Katja sah Weiß Nicht seine Verwirrung an, scheinbar konnte er mit Sarkasmus nichts anfangen. Sie sagte zum Wirt: „Könnten wir nun den Zimmerschlüssel bekommen?“
    „ Zimmerschlüssel? Die Tür hat innen einen Riegel, den machen Sie zu, wenn Sie drin sind.“
    „ Na

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