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Wellsaga Band 1 (German Edition)

Wellsaga Band 1 (German Edition)

Titel: Wellsaga Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Baumert
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der Pizza Funghi Fleisch ist.“
    Der Kellner schaute verlegen.
    „ Bringen Sie uns dann bitte zwei Margherita“, änderte Katja die Bestellung.
    Höflich nickend nahm der Kellner die Speisekarten an sich und verschwand im Restaurant.
    „ Weiß Nicht, kann ich dich mal was fragen?“
    „ Klar.“
    „ Wie habt ihr euch kennengelernt?“
    „ Nicole und ich?“
    „ Ja.“
    „ Sie besuchte mit Herrn Martens Well und ich habe sie etwas rumgeführt. Sie bot mir dann an, mir ihre Heimat zu zeigen. Irgendwie bin ich hier hängengeblieben und begann eure Welt auf eigene Faust zu entdecken, als feststand, dass sie ihren Freund heiraten würde.“
    „ Dann willst du nicht wieder zurück nach Well?“
    „ Erstmal nicht, mein Gefühl sagt mir, dass ich vorerst besser hier bleibe.“
    „ Vielleicht lernst du ja jemand anderen kennen.“
    „ Ja, vielleicht.“
    Der Kellner brachte das Wasser, goss die Gläser halb voll, stellte die langhalsige Wasserkaraffe in die Mitte und verließ den Tisch wieder.
    Weiß Nicht nahm einen großen Schluck.
    „ Wie lange reist du schon durch die Welt?“, fragte Katja.
    „ Über ein Jahr.“
    „ Das ist aber lang. Wo warst du denn schon?“
    „ Hier fast überall, dann im Süden und in Asien. Reist du auch gern?“
    „ Ich bin noch nicht sehr viel gereist. Ich war einmal in Frankreich, aber richtig weit weg noch nicht. Man muss auch erstmal jemanden Passendes fürs Reisen haben, finde ich. So allein wäre es mir zu langweilig.“
    „ Na ja, ich erledige ja immer irgendetwas für irgendjemanden.“
    „ Herr Martens hat mir erzählt, dass die Wellner gern anderen Menschen helfen.“
    „ Zu reisen und auf dem Weg etwas für andere zu tun, hat eine lange Tradition bei uns.“
    „ Sind denn die Wellner immer allein unterwegs?“
    „ Das weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls fast immer nur allein unterwegs.“
    „ Warum?“
    „ Das hat sich so ergeben. Ich plane so etwas nicht. Es hängt davon ab, wem man begegnet.“
    „ Wen man alles trifft, hat großen Einfluss auf das Leben. Ich glaube, es ist Schicksal“, sagte Katja nachdenklich.
    „ Zumindest kann man es oft nicht beeinflussen.“

    ~ ~ ~

    Der Himmel über Vorbergen lockerte sich auf. Die Sonne brach durch die Wolken und gab der Stadt einen verspielten Glanz. Am Tisch von Katja und Weiß Nicht kamen immer mehr Leute vorbei. Vorbergens Einwohner gingen mit der Mode, ohne im Ganzen uniformiert zu wirken. In ihren Trekkingsachen stachen Katja und Weiß Nicht heraus, obwohl Vorbergen viele Touristen anzog, aber eher solche, die sich gern die monumentalen Gipfel aus der Distanz ansahen, ohne sich auf steilen Pfaden in ihnen zu verlieren.
    Wie bestellt, servierte der Kellern zwei dünne, Wagenrad-große Pizzen: „Buon appetito!“
    „ Grazie!“, erwiderte Katja.
    Weiß Nicht nahm einen Bissen und auch Katja probierte ein Stück und sagte: „Ist schon interessant. Ich habe so oft Pizza gegessen, aber noch in keinem Restaurant hat sie gleich geschmeckt. Dass man ein einfaches Gericht derart unterschiedlich zubereiten kann.“
    „ Für mich ist Kochen ein Buch mit sieben Siegeln“, gestand Weiß Nicht.
    „ Richtig gut kann ich es leider auch nicht, aber man macht Fortschritte.“

    ~ ~ ~

    Später bestellte Katja noch zwei Cappuccinos. Außerhalb von Well trank Weiß Nicht meist nur Wasser, weil aber Cappuccino Katjas Lieblingskaffee war, wollte er mal einen probieren.
    „ Nicht ganz mein Fall“, stellte Weiß Nicht fest.
    „ Was trinkt man in Well?“
    „ Wasser, Säfte, Kräuteraufgüsse oder Beerenweine.“
    „ Vielleicht solltest du mal einen Espresso versuchen, falls dich die Milch im Cappuccino stört“, schlug Katja vor.
    Kurzerhand ließ sich Weiß Nicht einen Espresso bringen, der auf Kosten des Hauses ging.
    Mit einem kritischen Blick nahm er einen Schluck aus der winzigen Tasse: „Besser.“
    Katja lächelte.
    Da sich Katja um das Frühstück gekümmert hatte, wollte Weiß Nicht das Mittagessen übernehmen und zahlte mit der Kreditkarte, die er von Herrn Martens hatte.
    Es war noch etwas Zeit bis der Zug fuhr, so beschlossen sie, zum Funkturm zu gehen und einen Blick von oben auf Vorbergen zu werfen.
    Der Außenaufzug beförderte Katja und Weiß Nicht rasant auf die Aussichtsplattform in 158 m Höhe. Vorbergen wirkte von dort aus unscheinbarer, als es war. Es gab nichts Besonderes zu sehen bis auf das mächtige Gebirge im Süden. Auf den anderen Seiten hatte man eine weite Sicht über das flache Land.
    „

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