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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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meisten Menschen haben leider ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Das ist wahrscheinlich auch eine Trainingsfrage, und weil sich Menschen sehr gerne mit Dingen beschäftigen, die längst abgeschlossen sind und in der Vergangenheit liegen, haben sie natürlich unglaubliche Übung darin. Nein, sie werden meinen kleinen Auftritt so schnell nicht vergessen. Eher wird mir das noch die nächsten fünf Weihnachten vorgehalten werden, wenn ich überhaupt noch einmal mitmachen darf. Es ist zum Heulen!
    »Armer Herkules! Du wolltest uns nur vor dem fremden Mann beschützen, nicht?« Luisa ist mir gefolgt und kniet sich neben mein Körbchen. »Du bist eben ein tapferer Jagdhund! Komm doch wieder rein, es ist bestimmt keiner mehr sauer auf dich. Ich habe Papa und Carolin jetzt erzählt, dass ich gar nicht mehr an den Weihnachtsmann glaube. Ich habe eben doch nur so getan, um Papa eine Freude zu machen. Und Alex hab ich sowieso gleich erkannt. Also alles gut, Süßer! Und außerdem habe ich auch ein Geschenk für dich, das möchtest du doch bestimmt haben, oder?«
    Ach, Luisa, du bist wirklich das liebste Menschenkind, das ich kenne! Eine wahre Freundin! Ich schüttle mich kurz, dann richte ich mich auf und hüpfe aus meinem Körbchen. Zurück im Wohnzimmer scheint die Stimmung tatsächlich nicht
schlecht zu sein. Alex hat seine Verkleidung komplett abgelegt und sitzt mit Caro auf dem Sofa, auch er hält mittlerweile ein Glas Champagner in der Hand. Als er mich sieht, steht er auf.
    »Auweia! Da kommt der Killer-Dackel! Da muss ich mich ja wohl in Sicherheit bringen.«
    Er lacht fröhlich, und auch die anderen beginnen zu lachen. Uff, dann ist ja alles wieder gut. Luisa kommt zu mir und hält mir etwas Großes, Braunes unter die Nase: einen gigantischen Kauknochen!
    »Hier, Herkules, mein Geschenk für dich! Fröhliche Weihnachten!« Toll! Noch nie im Leben habe ich ein Weihnachtsgeschenk bekommen! Ich bedanke mich, indem ich Männchen mache und gleichzeitig mit dem Schwanz wedele. Keine leichte Übung, aber sie gelingt mir mit großer Eleganz.
    Alex trinkt sein Glas aus, stellt es ab und klopft auf den Wohnzimmertisch.
    »Ich sach mal: Der Weihnachtsmann muss jetzt los zu seinem Weib! Also feiert noch schön und fröhliche Weihnachten!«
    »Grüß Nina!«, bittet ihn Carolin.
    Als er gegangen ist, geben sich auch alle anderen ihre Geschenke. Luisas sind noch in dem großen Sack, den Alex hereingeschleppt hat, ich helfe ihr, sie dort herauszuzerren. Besonders freut sie sich übrigens über das Geschenk, das ich mit Marc gekauft habe. Na gut, gekauft hätte , wenn wir nicht aus dem Kaufhaus geflogen wären. Aber das war ja nicht meine Schuld. So gesehen ist es trotzdem auch mein Geschenk!
    »So, ihr Lieben, zu Tisch!«, scheucht uns Oma Hedwig schließlich ins Esszimmer. »Die Gans ist fast fertig, und ich möchte euch schon mal den ersten Gang servieren.«
    »Das ist ja toll, wie du uns umsorgst«, lobt sie Klaus Neumann.

    »Ja«, pflichtet ihm Marc bei, »Mutter hat heute Vormittag extra noch für die Vorspeise eingekauft, ich war zeitlich ein bisschen knapp.« Den Teil der Geschichte, dass er Hedwig auch mal kurz aus der Wohnung haben wollte, damit sich die Wogen glätten, verschweigt er natürlich. Für menschliche Harmonie, so viel habe ich mittlerweile gelernt, ist eben nicht nur wichtig, was man sagt, sondern ebenso wichtig, was man nicht sagt. Wenn nicht noch wichtiger.
    »Setzt euch doch schon, ich bringe die Teller gleich rein«, dirigiert Hedwig jeden an seinen Platz. Ich hoffe, dass sie auch für mich eine Kleinigkeit besorgt hat, und lege mich erwartungsfroh neben den Tisch.
    Hedwig verschwindet in der Küche, um kurz darauf mit sehr vielen Tellern auf dem Arm wieder herauszukommen, die sie Marc, Caro, Klaus und Elke direkt vor die Nase stellt. Ich kann zwar nicht sehen, was sich darauf befindet, aber eines sagt mir meine Nase deutlich: Es ist keine Rindfleischsuppe. Es ist FISCH. Brrrr. Davon will ich doch nichts.
    Neben mir rumpelt es, dann fällt ein Stuhl um. Erschrocken springe ich zur Seite. Was ist denn hier los? Carolin ist wie der Blitz von ihrem Platz hochgesprungen und rennt aus dem Zimmer, die anderen schauen ihr erstaunt hinterher. Hedwig räuspert sich.
    »Marc, was ist mit deiner Frau los? Will sie mich unbedingt kränken?«
    »Äh, sie mag keinen Fisch. Ich hatte dich doch gebeten, eine Markklößchen-Suppe zu besorgen.«
    »Aber das ist Balik-Lachs mit Kaviar. Das haben wir immer an Weihnachten

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