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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Etwas Intelligentes fällt mir nicht ein. Eigentlich fällt mir gar nichts ein. Wenn ich Cherie angucke, stellt sich in meinem Hirn die große Leere ein. Cherie sieht mich gespannt an. Ich hole Luft – und bleibe stumm. Es ist, als hätte ich einen riesigen Knoten in der Zunge. Und anstelle des Gefühls von Sabber habe ich jetzt den Eindruck, dass mein Maul ganz trocken ist.
    »Herkules? Alles in Ordnung? Hat es dir die Sprache verschlagen?« Cherie betrachtet mich neugierig von der Seite. Ich fürchte, mit ihrer Diagnose hat sie Recht. Ich bringe einfach kein Wort hervor. Sie stupst mich noch einmal an. Wieder der Stromschlag!
    »Ich, also, äh …« Mist. Es geht einfach nicht.
    »Ist schon komisch, wenn man sich nach so langer Zeit zufällig begegnet, oder?« Wie nett. Cherie will mir offenbar den Gesprächseinstieg erleichtern. Ich nicke ergeben. Sie braucht nicht zu wissen, dass wir gar nicht zufällig hier sind. »Ich habe nach unserem Umzug häufiger an dich gedacht. Der war ja sehr spontan, weißt du?« Meine Sprachlähmung hält an, also schüttle ich nur den Kopf. Cherie hat die Güte, so zu tun, als sei das völlig normal, und erzählt einfach weiter. »Claudia folgte nämlich der Stimme ihres Herzens. In eine andere Stadt.«
    Stimme des Herzens. Das ist das Stichwort! Ich muss husten – und plötzlich kann sich meine Zunge wieder frei bewegen. Uff – hoffentlich war das ein einmaliger Aussetzer, sonst
muss mich Cherie ja für völlig unterbelichtet halten. Schnell bemühe ich mich, möglichst sinnvoll in das Gespräch einzusteigen.
    »Ach so. Ein Umzug. Also seid ihr nur zu Besuch hier?«
    »Nein. Das menschliche Herz ist offenbar nicht besonders zuverlässig, insbesondere Claudias nicht, und deswegen sind wir jetzt wieder zurück. Letzte Woche sind wir mit Sack und Pack umgezogen.«
    Mein Herz macht einen weiteren Sprung. Cherie wohnt wieder in meiner Nähe!
    »Ich sag’s dir: Umziehen ist ein mörderischer Stress! Ich hoffe, Claudia verliebt sich so schnell nicht wieder. Oder wenn, dann nur in ihren direkten Nachbarn.«
    »Hm, als Caro und ich damals zu Marc gezogen sind, war das gar nicht so anstrengend.«
    »Na, euer Umzug fand ja auch nicht mitten in der Nacht und heimlich statt.«
    »Mitten in der Nacht und heimlich? Nein, bei uns kam ein Riesenlaster, und fünf Männer haben Kartons geschleppt. Wie will man das denn heimlich machen?«
    »Ganz einfach: indem man auf den Laster und die Kartons verzichtet, die wichtigsten Sachen in einen Koffer schmeißt und einfach nachts abhaut.«
    »Das habt ihr gemacht? Warum denn?«
    »Du wirst es nicht glauben, aber Claudia hatte Angst vor ihrer einstmals großen Liebe. Der war nämlich ein echter Tyrann und hat ständig rumgebrüllt. Ich glaube, Claudia dachte, dass der uns nicht einfach gehen lässt.«
    »Das ist ja furchtbar! Thomas, Carolins Exfreund, war auch ein echter Schreihals und noch dazu ein Lügner und Betrüger – aber Angst hatte Caro vor ihm nicht. Leider. Sie glaubte unerschütterlich an das Gute in ihm. Was dort natürlich
überhaupt nicht vorhanden war. Also mussten Herr Beck und ich gaaaanz tief in die Trickkiste greifen, um den Typen loszuwerden.«
    »Echt? Das habt ihr beiden geschafft?«
    Ich recke mich stolz.
    »Jepp!« Dass der Ärger ohne Thomas erst richtig losging, lasse ich an dieser Stelle mal weg. Es gab ja trotzdem ein Happy End.
    »Und nun ist sie mit dem Doktor glücklich. Das ist ja wie im Märchen!« Cherie wirkt sehr beeindruckt. Was ist es eigentlich, was Frauen an Ärzten so toll finden? Gut, Marc hat Cherie nach ihrem Unfall operiert, aber das ist schließlich sein Job. Quasi, als ob Daniel einen Riss im Cello wieder zusammenflickt. Handwerk eben. Aber Daniel erntet nie solche Blicke von Frauen, wenn er von seinem Beruf erzählt. Weder von zwei-, noch von vierbeinigen.
    »Ja, das Zusammenleben mit Marc klappt wirklich gut. Nur anfangs gab es Probleme mit einem magischen Kleiderschrank.«
    Cherie guckt mich mit ihren großen, dunklen wunderschönen Augen erstaunt an.
    »Echt? Ein magischer Schrank?«
    Ich nicke.
    »Immer, wenn Caro und Marc vor dem Schrank standen, haben sie angefangen, sich zu streiten. Zuerst ging es um Marcs Hosen und die Frage, ob man die wegschmeißen muss, wenn sie so eng sind, dass man sie nicht mehr zumachen kann, oder ob die nicht doch ein tolles Andenken an alte Zeiten sind. Und dann darum, ob Marcs Mutter die Unterwäsche von Carolin im Schrank sortieren darf.«
    »Aha? Und wie kommst du

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