Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!
annehmen.«
»Könnte ich schon. Wir müssten nur heiraten.«
»Bitte, nicht wieder das Thema. Du kennst meine Meinung.«
Wuff! Aber ich nicht! Worüber reden denn die beiden? Und wieso sinkt die gefühlte Zimmertemperatur gerade um mindestens zehn Grad?
»Ja. Die kenne ich. Und sie kränkt mich. Nicht, weil ich unbedingt heiraten will. Sondern weil ich das Gefühl habe, dass du an unserer Liebe zweifelst. Und glaube mir, das ist kein schönes Gefühl, vor allem, wenn man im achten Monat schwanger ist und aussieht wie eine Seekuh.«
Marc steht auf, kniet sich neben das Sofa und küsst Caro auf den Bauch.
»Spatzl, das stimmt doch gar nicht. Das mit der Seekuh. Und der Rest auch nicht. Ich liebe dich, ich freue mich wahnsinnig auf unser gemeinsames Kind. Aber ich stand schon einmal vorm Altar und habe ewige Treue geschworen. Bis dass der Tod euch scheidet, haha! Das hat ja nun nachweislich nicht geklappt. Sabine ist putzmunter und glücklich vereint mit ihrem Flugkapitän. Ich glaube nicht mehr an den ganzen Quatsch. Und deswegen möchte ich nie wieder heiraten. Einen anderen Grund gibt es nicht. Mit meiner Liebe zu dir hat das rein gar nichts zu tun.«
Jetzt fängt Caro an zu schluchzen. Auweia, wer hätte an diesem friedlich-langweiligen Nachmittag damit gerechnet?
»Tut mir leid, Marc. Das sind die Hormone. Denk dir nichts. Aber deine Mutter nervt mich ziemlich mit dem Thema. Und meine eigentlich auch. Ständig fragen mich die beiden, warum wir nicht heiraten. Ich komme mir langsam total blöd vor, verstehst du? Dabei bin ich doch gar keine große Verfechterin der Ehe.«
Marc streichelt über ihren Bauch. Ob da außer dem Baby auch diese Hormone drin sind? Was ist das wohl? Auf alle Fälle scheinen die zum Schwangersein dazuzugehören und es irgendwie lästig zu machen, wenn Caro nun schon wegen ihnen weinen muss.
»Armes Spatzl. Das tut mir leid. Ich rede mit meiner Mutter.«
»Nee, lass mal. Ich glaube, sie wird das nicht verstehen.«
Und kann man es ihr verdenken? Ich verstehe schließlich auch kein Wort. Was schon daran liegt, dass ich keine wirkliche Vorstellung davon habe, was »Ehe« und »Heiraten« eigentlich bedeuten. Ewige Treue klingt doch schon mal gut. Wie zwischen Jäger und Hund. Bis dass der Tod euch scheidet – das könnten sich auch Opili und von Eschersbach versprochen haben. Also, selbst wenn sie sich das so nie gesagt haben, weil sich die beiden ja nicht mit Worten unterhalten konnten. Gemeint haben sie es bestimmt. Und daran gehalten haben sie sich auch. Bis zum letzten Atemzug von Opili.
So gesehen verstehe ich schon, dass Caro sauer ist, wenn Marc ihr das jetzt nicht versprechen will. Und alles nur, weil sich die blöde Sabine nicht daran gehalten hat. Das ist doch wohl nicht Caros Schuld! Da hätte Marc bei der Frauenauswahl einfach ein bisschen besser aufpassen müssen. Auch hier ist es doch wieder wie im wahren Leben. Augen auf beim
Hundekauf! Diese Mahnung nimmt sich jeder gewissenhafte Züchter zu Herzen, wenn er sich eine neue Hündin in den Zwinger holt. Sabine war eben ein Fehlgriff. Selber schuld, Marc!
Andererseits – was genau ist denn nun der Unterschied zwischen Liebe und Ehe? Wie hängen die zusammen? Hängen sie überhaupt zusammen? Dass Marc Caro liebt, ist doch klar. Das bezweifelt sie auch nicht. Sagt sie ja selbst. Und mit ihr zusammenbleiben will er auch, ist bei Menschenpaaren, zumal mit Kindern, schließlich das Konzept. Und schiefgehen kann es – siehe Sabine – trotz Ehe. Versteh ich nicht. Wozu heiraten Menschen denn dann? Ob das irgendwas mit dem Eintrag ins Zuchtbuch zu tun hat? Gibt es das für Menschen überhaupt? Und was hat das alles damit zu tun, dass Caro mittlerweile wie eine Seekuh aussieht?
»So, dann lass mich auch mal gucken.« Marc steht auf, nimmt das Buch von Caros Bauch und setzt sich wieder in den Sessel. »Henri und Sophie. Finde ich beides gut. Über den Nachnamen unterhalten wir uns noch mal, oder?«
Ringt sich Caro nun zu einen Lächeln durch? Ich hüpfe vom Sofa und gucke sie mir von unten an. Ja. Sehr gut! Kriegspfad wurde verlassen.
»Von mir aus. Können wir machen. Aber was sind denn deine Favoriten?«
»Wie findest du denn Ole?«
Caro schüttelt den Kopf.
»Malte?«
Kopfschütteln.
»Nikolaus?«
»Hm. Niko. Schon besser. Was hältst du von Alexander?«
»Finde ich schön, ist aber sehr häufig, oder?«
Caro nickt.
»Ja, aber ich mag den Namen, weil er so klassisch ist.«
»Wo wir gerade bei klassisch
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