Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!
Hund würde uns doch nicht weiter stören, wir haben schließlich Herkules, und die beiden mögen sich.«
Ohne weiter nachzudenken, schieße ich los und springe an Daniel hoch. Und zwar gleich drei-, viermal – ich habe mich selbst nicht mehr im Griff.«
»Guck mal, Caro – einer ist schon ganz begeistert von der Idee!« Daniel beugt sich zu mir, ich höre auf herumzuhopsen und wedele einfach ein bisschen mit dem Schwanz.
»Also, du meinst, wir geben Claudia und ihrem Hund hier Asyl, bis sie eine neue Wohnung hat. Aber wieso sucht sie denn nicht einfach von ihrer WG aus?« Caro scheint noch skeptisch, was ich angesichts des Planes, den ich zwar nicht verstanden habe, aber trotzdem großartig finde, nicht begreifen kann.
»Es ist so: Dieses Zimmer bei ihrer Freundin ist wirklich winzig. Und immerhin bekommt Cherie in den nächsten Tagen Junge, das ist nicht wirklich günstig. Einen Garten gibt es da auch nicht.«
Caro seufzt.
»Auch das noch! Richtig toll passt mir das nicht. Wie soll denn das werden – so ein großer Hund und lauter Welpen?«
»Ich dachte, dafür würdest du als Schwangere besonderes Verständnis haben. Du und Cherie – ihr seid doch fast in der gleichen Situation.«
»Na hör mal! Was meinst du denn damit? Ich bin doch kein Hund!« Täusche ich mich, oder findet Caro den Vergleich mit Cherie nicht so passend? Dabei sind sie beide blond und schön. Ich finde, Daniel hat völlig Recht!
»Ach, komm schon! Es wäre mir wichtig. Und du wirst davon so gut wie nichts mitbekommen. Bis du wieder an Deck bist, hat Claudia längst etwas Neues gefunden. Bitte!« Daniel klingt sehr flehentlich. Es muss ihm wirklich wichtig sein. Toll, dass ihm Cheries Schicksal dermaßen am Herzen liegt!
Carolin atmet tief durch – ich bin gespannt, wie sie sich
entscheidet! Allein die Vorstellung, dass Cherie hier eine Weile wohnen könnte, sorgt bei mir für verstärkten Speichelfluss. Gut, sie hat mich gewissermaßen betrogen. Und sie wird ihre Gören mitbringen. Aber vielleicht kommt jetzt meine große Chance? Wenn sie erst mit mir zusammenlebt, erkennt sie bestimmt, was für ein toller Kerl ich bin. Dann wird dieser Alec schnell vergessen sein. Und so anstrengend wird das mit den süßen Kleinen schon nicht werden. Wahrscheinlich bin ich sogar ein spitzenmäßiger Ersatzpapa, gewissermaßen das große Vorbild. Und schon bald wünscht sich Cherie noch mehr Kinder!
Carolin räuspert sich. Los! Gib deinem Herzen einen Ruck!
»Ich glaube zwar nicht, dass sich deine Flirtchancen bei dieser Claudia dadurch wesentlich erhöhen – aber von mir aus kann sie erst mal hier einziehen.«
»Danke, Caro!« Daniel zieht sie an sich heran, soweit das bei dem dicken Bauch möglich ist, und gibt ihr ein Küsschen auf die Wange.
»Halt, halt. Nicht so schnell. Zwei Bedingungen habe ich.«
»Schieß los!«
»Erstens: Wenn ich aus der Babypause wiederkomme, muss Claudia eine neue Bleibe haben. Zweitens: Du passt ab und zu auf Herkules auf. Wenn das Baby da ist, sind wir bestimmt froh, Entlastung zu haben.«
Daniel nickt ergeben.
»Mach ich, Caro. Gerne sogar – gell, Kumpel? Wir kümmern uns dann um die holde Weiblichkeit vor Ort.«
Worauf du dich verlassen kannst!
ELF
U nd der hier?«
»Hm, kann ich kaum lesen. Ist so viel Moos drauf.«
»Ich glaube, es heißt Leander. Ein toller Name, nicht wahr?«
Carolin macht einen Schritt auf die große Steinplatte zu, vor der wir stehen. Dann kratzt sie das Moos von dem Schriftzug, der die Platte ziert.
» Leander Konstantin Hausbacher «, liest sie laut vor und schweigt dann andächtig.
Mark runzelt die Stirn
»Ich weiß nicht. Immerhin ist der Gute schon fast hundert Jahre tot. In letzter Zeit habe ich den Namen eher weniger gehört.«
»Na und? Leander Wagner klingt klasse, Leander Neumann sowieso.«
»Hm. Ich stelle mir bei Leander einen sehr zartgliedrigen Literaten vor. Einen, der Gedichte schreibt. Falls der Bursche aber eher Kapitän der E-Jugend wird, wird es schwierig. Was sollen seine Kumpels Manni und Rüdi ihm dann zurufen? Ey, Leander, gib ab, oder noch besser: Mach ihn rein – Toooor! Leander, Leander ! Nee, das funktioniert nicht.«
»Manni und Rüdi?« Carolin fängt an zu kichern. »Das ist aber kein Umgang für meinen Sohn. Für den möchte ich etwas ganz Besonderes!«
Apropos besonders: Erwähnte ich schon, dass wir nicht
mehr, wie normale Familien, tagsüber im Park oder an der Alster spazieren gehen? Oder, wie im Fall von Carolin,
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