Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
Daniel deutlich charmanter als du. Besser kann ich dir das auch nicht erklären. Aber vielleicht fragst du einfach mal den fetten Kater. Der weiß doch sowieso immer alles besser.« Cherie klingt eingeschnappt.
    »Tut mir leid, das war jetzt doof von mir. Aber du weißt doch, dass ich dich total schön finde. Du bist für mich die schönste Hündin der Welt. Ich bin so glücklich, dass du wieder da bist, ehrlich!«
    Cherie guckt mich an, als würde sie etwas überlegen. Dann
schnellt ihr Kopf vor, und sie schleckt mir einmal über die Schnauze. Wahnsinn – ich habe das Gefühl, dass mich gerade ein gewaltiger Blitz getroffen hat.
    »Danke, Herkules, das ist lieb von dir! Ich habe dich auch vermisst. Vielleicht bin ich momentan einfach etwas empfindlich. Claudia sagt immer, das seien die Hormone. Ist eben ein besonderer Zustand.«
    Hormone. HORMONE? Eine sehr, sehr ungute Ahnung beschleicht mich. Ich mustere Cherie.
    »Wie meinst du denn das?«
    Cherie rückt ganz nah an mich heran, ihre Stimme ist nur noch ein leises Flüstern.
    »Ich bin trächtig. Ich werde endlich, endlich Mutter! Ist das nicht schön?«

ZEHN
    W ieso ist das Leben so ungerecht? Warum bin ich kein preisgekrönter Golden-Retriever-Rüde und höre auf einen klangvollen Namen? Warum biegen sich zu Hause nicht die Regale unter der Last der Pokale, die ich dann schon als Bundessieger, internationaler Champion und Gott weiß noch was alles gewonnen hätte? Wieso bin ich nur ein kleiner, kurzbeiniger Rauhaardackelmix, den kein Züchter jemals als Vater der Kinder einer so tollen Hündin wie Cherie in Erwägung ziehen würde? Warum? WARUM?! Warum bin ich getauft auf Carl-Leopold von Eschersbach und sehe doch keinen Deut imposanter aus als Herkules Neumann? Kurz: Wieso bin ich nur ich und nicht Alec of Greensbury Hills?
    »Papa, ich glaube, Herkules ist krank. Kannst du ihn dir mal angucken?«
    Luisa ist schon aus der Schule zurück und hat mich runter in die Praxis von Marc getragen. Das Kind ist einfach ungeheuer zartfühlend. Sie hat gleich gemerkt, dass mein Leben ein absolutes Jammertal ist. Gut, vielleicht hat auch geholfen, dass ich seit ungefähr einer Stunde in eine Art Dauerheulton verfallen bin.
    »Wie kommst du denn darauf, dass Herkules krank sein könnte?«, will Marc wissen, als er mich aus ihren Armen nimmt und vorsichtig auf seinen Untersuchungstisch stellt.
    »Er jault schon, seit ich aus der Schule bin. Und fressen will er auch nichts. Nicht mal die gute Kalbsleberwurst.«

    »Verstehe. Der Fall ist also ernst.«
    »Sehr ernst!«
    Luisa ist einfach meine beste Freundin in dieser überaus tristen Welt. Während der fette Kater sich wahrscheinlich nur an meinem Unglück weiden würde, versucht sie sofort, mir zu helfen. Das ist wundervoll – auch wenn dieser Versuch in einer tierärztlichen Untersuchung mündet.
    Marc streicht mit einer Hand über meinen Rücken, guckt in meine Ohren und tastet meine Beine ab. Dazu legt er den Kopf schief und murmelt hm, hm oder so, so . Schließlich öffnet er meine Schnauze und schaut in mein Maul. Okay, wenn er von da aus bis zu meinem Herzen sehen kann, ist das eine schlaue Idee. Denn das ist mit Sicherheit gebrochen und bietet einen jämmerlichen Anblick. Als Marc meine Schnauze wieder loslässt, jaule ich ein bisschen.
    »Oh, das klingt in der Tat nicht gut!«
    »Konntest du denn irgendetwas finden, Papa?«
    »Ich würde sagen, Herkules bedrückt etwas. Man könnte meinen, sein Herz tut weh.« Wuff, jetzt bin ich platt! Ist Marc am Ende doch der Meister aller Hundeversteher? »Hast du eine Idee, was das sein könnte?«
    »Vielleicht macht er sich Sorgen, weil das Baby bald kommt.«
    Nein, falsch, Freunde! Marc war doch schon auf der richtigen Spur. Es geht um mein Herz!
    »Glaubst du? Aber warum sollte er sich denn deswegen Sorgen machen?«
    »Vielleicht hat er Angst, dass sich dann niemand mehr um ihn kümmert, weil alle nur noch mit dem Baby beschäftigt sind.« Also – wie kommt das Kind bloß auf solche Sachen? Klar mache ich mir über das Baby ab und zu Gedanken, aber deswegen liege ich doch nicht im Körbchen und heule!

    »Hm. Hat dir Herkules so etwas erzählt?«
    Luisa kichert. »Nein, Papa. Herkules kann doch gar nicht sprechen. Jedenfalls nicht richtig. Aber es kam mir irgendwie so vor, als würde er so etwas denken.«
    Jetzt schaut Marc Luisa ganz nachdenklich an.
    »Glaubst du das, weil du dir selbst deswegen Sorgen machst?«
    Erst sagt Luisa nichts, dann nickt sie langsam.
    »Ein

Weitere Kostenlose Bücher