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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Tierheim – das ist hoffentlich das, was die Menschen einen Scherz nennen. Ein ziemlich übler noch dazu! Meine Erinnerungen ans Tierheim sind wahrlich nicht die besten. Ich war zwar nur einen Tag dort – aber dieser hatte es in sich. Ich wurde von zwei sehr ungehobelten Zeitgenossen vermöbelt, die Qualität des Futters ließ zu wünschen übrig, und der Zwinger entsprach nicht meinen Vorstellungen von einem gehobenen Ambiente. Nicht mal denen von einem durchschnittlichen, von Schloss Eschersbach wollen wir hier gar nicht erst anfangen.
    »Hm, aber wie kommt es denn, dass sich dein Hundchen mit einem Mal so seltsam benimmt?«, will Willi von Luisa wissen.
    Die zuckt mit den Schultern. Kein Wunder, kann ja nicht wissen, wie verknallt ich in Cherie bin.

    »Darüber habe ich mich neulich schon mal mit Papa unterhalten. Ich glaube ja, Herkules ist eifersüchtig auf das neue Baby. Jedenfalls verhält er sich so komisch, seitdem Caro ganz doll schwanger war, und jetzt, wo Henri da ist, ist es noch schlimmer geworden.«
    Was? Stimmt doch gar nicht! Ich habe nichts gegen das Baby. Gut, ich kann nicht besonders viel mit ihm anfangen, und seit der kurzen Zeit, die es nun da ist, haben sich weder Frauchen noch Herrchen wirklich um mich gekümmert. Aber hey – das wird schon wieder! Oder? Oder etwa nicht?
    Willi guckt bekümmert.
    »Weißt du, Luisa, dann ist es jetzt ganz wichtig, dass wenigstens du Herkules zeigst, dass du immer für ihn da sein wirst.«
    Luisa nickt.
    »Klar, mache ich. Herkules ist mein bester Freund. Bei mir ändert sich jetzt auch so viel, da bin ich froh, dass ich ihn habe. Nach den Sommerferien gehe ich auf eine neue Schule, und von meinen Freundinnen ist keine auf die gleiche gekommen. Eigentlich kenne ich nur ein einziges Mädchen aus meiner Klasse, das auch auf die neue Schule gehen wird, und das ist ziemlich doof. Sie heißt Johanna und spielt Harfe. Pferde mag sie überhaupt nicht und Hunde auch nicht. Sie sagt, sie sei der Katzentyp .« Luisa seufzt.
    Willi klopft ihr auf die Schulter. Katzentyp – das ist natürlich ein erschütternder Mangel an gutem Geschmack. Und das schon bei einem Kind! Ich meine, Herr Beck ist im Grunde seines Herzen nicht verkehrt, aber mit einem Hund als Freund kann er es selbstverständlich nicht aufnehmen. Und er ist schon die netteste Katze, die ich kenne. Wie mögen da erst die anderen sein? Nein, diese Johanna scheint ernsthaft keine Alternative zu Luisas alten Freundinnen zu sein.

    Willi schüttelt den Kopf,
    »Nun mach dir mal nicht so viele Sorgen, Lütte! Immerhin hast du jetzt ein kleines Brüderchen, und ihr seid jetzt eine richtig schöne Familie: Vater, Mutter, Tochter und Sohn.«
    Nun ist es an Luisa, den Kopf zu schütteln.
    »Aber Caro ist gar nicht meine Mama! Meine Mama wohnt in München. Also, Caro ist voll nett – aber meine Mama ist sie nicht!« Fast schnaubt Luisa, und Willi beeilt sich, das wieder geradezubiegen.
    »Tut mir leid – so meinte ich das gar nicht. Ich meinte … äh … ach, vergiss einfach, was ich gesagt habe. Aber ein Brüderchen ist bestimmt trotzdem toll, wirst schon sehen! Bald spielt ihr zusammen.«
    Bilde ich mir das ein, oder guckt Luisa zweifelnd? Nein, auch Willi scheint es zu bemerken, jedenfalls legt er jetzt einen Arm auf Luisas Schulter.
    »Und, Lütte, wenn dir das mit dem Baby auch zu viel wird, dann kommste einfach zu Willi. Dann schnacken wir ein bisschen, du hilfst mir, ein paar Zeitungen zu verkaufen, und von dem Geld gehen wir Eis essen. Dann sieht die Welt schon viel freundlicher aus. Klar?«
    Luisa lächelt. Etwas schief, aber immerhin.
    »Ja, geht klar.«

FÜNFZEHN
    I ch finde sie immer noch unglaublich attraktiv. Okay, sie ist mittlerweile in etwa so schlank um die Taille wie Herr Beck – aber bei Gott: Sie ist immer noch eine Schönheit. Seit gestern wohnt sie zusammen mit Daniel in der Praxis, und ich darf ihr Gesellschaft leisten. Jetzt schaut sie mich unter ihren langen Wimpern durchdringend an.
    »Was denkst du gerade?«
    »Äh, nichts. Wieso?«
    »Weil du mich so anguckst.«
    »Nein, hab ich gar nicht.«
    »Gib’s zu – du hast gedacht, dass ich ganz schön fett geworden bin.«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Nein, gar nicht. Und du bist auch gar nicht fett.«
    »Na ja.«
    »Also, klar, normalerweise bist du schlanker, aber …«
    Cherie jault auf.
    »Siehst du! Ich wusste es!« Beleidigt dreht sie sich von mir weg und legt sich wieder in die große Holzbox, die Marc eigens für sie in

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