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Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm!

Titel: Welpenalarm! - Scheunemann, F: Welpenalarm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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dabei sei. Stattdessen muss ich jetzt mit dem fetten, zugegebenermaßen mitfühlenden Kater im Garten hocken, während Daniel drei Meter weiter lautstark
telefoniert. Ich fühle mich schlecht. Richtig schlecht. Verdrängt von jemandem, der nicht halb so groß ist wie ich und keinen einzigen Zahn im Mund hat. Und der die halbe Nacht so laut gebrüllt hat, dass selbst ich nicht schlafen konnte. Ausweichen konnte ich nicht. Denn unten in der Praxis liegt mein nächstes Problem. Oder besser: meine nächsten fünf Probleme. Hecheln, schmatzen und schlafen auf dem Bauch der Frau, die ich liebe. Nicht, dass mich hier jemand falsch versteht: Ich mag Welpen. Ich würde ihnen nie ein Haar krümmen. Aber gerade in diesem Moment könnte ich auch sehr gut ohne sie weiterleben. Ich hole tief Luft und lasse den Kopf auf die Vorderläufe sinken.
    »Hallo? Hörst du überhaupt, was ich sage?«
    Ich drehe den Kopf zur Seite.
    »Hm?«
    »Ob du hörst, was ich sage? Das mit dem Mutterinstinkt?«
    Ich nicke. Und lege meinen Kopf wieder ab.
    »Guck mal, zwei, drei Monate – dann sind die Welpen bestimmt weg. Diese Claudia braucht doch dringend Kohle, die will bestimmt alle Hunde schnell verkaufen. Ist doch echter Premiumnachwuchs, die sind begehrt und ratzfatz weg. Wirst sehen, die Leute schlagen sich um so edle, reinrassige … äh … ups, ich meine, um so niedliche Welpen.«
    Herr Beck schaut betreten zu Boden. Ich wünschte, ich wäre weit weg. Ganz weit weg. Vielleicht in der Wildnis. Ohne Menschen. Nur auf mich gestellt. Bin ich jetzt schließlich auch. Keiner interessiert sich mehr für mich. Gut, ab und zu stellen sie mir noch einen Fressnapf hin. Aber das würde ich auch noch alleine hinkriegen. So schwer kann das mit der Kaninchenjagd nicht sein. Und dann würde ich bestimmt jemanden kennen lernen, der sich für mich als Hund interessiert und nicht auf der Suche nach einem Top-Deckrüden
für seinen Nachwuchs ist. Und dieser Jemand würde schnell merken, was für ein großer Hund in mir steckt. Auch wenn ich von außen betrachtet eher kurzbeinig bin.
    »Tschuldigung, Kumpel. Das war echt blöd von mir. Und überhaupt nicht so gemeint. Alles, was ich sagen wollte, war, dass du Cherie bestimmt bald wieder für dich allein hast. Nun gönn ihr doch die Zeit mit ihren Babys. Das ist doch nicht wie bei den Menschen. Ich meine, diesen Henri habt ihr jetzt noch Jahre an der Backe.«
    Das ist in der Tat eine grauenhafte Vorstellung. Vor allem nach der letzten Nacht. Ich fange an zu jaulen.
    »Meine Güte, ich kann aber auch sagen, was ich will. Was ist denn jetzt schon wieder?«
    »Keiner kümmert sich mehr um mich, seitdem das Baby da ist. Henri wohnt erst seit drei oder vier Tagen bei uns – und meinst du, Caro wäre seitdem schon mal mit mir Gassi gegangen? Sie liebt mich nicht mehr.«
    Herr Beck prustet. Sehr mitfühlend!
    »Hör mal, Menschenfrauen sind einfach nicht so schnell wieder fit, wenn sie ein Baby bekommen haben. Sie brauchen dann viel Ruhe, nicht lange Spaziergänge! Ich glaube nicht, dass Caro dich nicht mehr so lieb hat wie vorher. Aber sie muss sich erst einmal daran gewöhnen, Mutter zu sein. Bestimmt ist sie bald wieder die Alte. So ein Baby ist einfach anstrengend.«
    »Da sagst du was. Heute Nacht hat der Balg nur geweint. Ich konnte überhaupt nicht schlafen. Und runter zu Cherie wollte ich auch nicht nach der Abfuhr. Heute Morgen waren dann alle sauschlecht gelaunt. Selbst Luisa hat mich angemotzt, als ich in ihr Bett springen wollte. Und Marc ist gleich zu den Welpen runter und hat mich bei Daniel abgestellt. Ich verstehe wirklich nicht, wieso sich alle so auf das Baby gefreut
haben. Unsere Familie war vorher deutlich schöner. Und ruhiger.« Und, füge ich in Gedanken hinzu, ich war noch Teil von ihr.
    »Tja, was soll ich sagen. Ich kann dir wenig Hoffnung machen, dass es in den nächsten Jahren irgendwie leiser wird. Du kannst nur hoffen, dass es bei einem Baby bleibt. Also, der nichtsnutzige Neffe meines alten Frauchens, der hatte ja gleich drei Rotzlöffel. Das war vielleicht ein Albtraum – fürchterlich!«
    Ich zucke zusammen.
    »Du meinst, Caro könnte noch ein Baby bekommen?«
    »Klar. Warum denn nicht? Menschen kriegen doch in den wenigsten Fällen eine vernünftige Wurfstärke hin. Ich glaube, selbst zwei Babys auf einmal sind schon selten bei denen. Na, da müssen sie es eben öfter nacheinander versuchen. Bis zwei, drei oder vier Kinder da sind. Ich habe sogar schon Menschenfamilien mit fünf

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